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biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Band 2, I – O
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Mikusch | M 2253 Vurbergu) geboren. Nach dem Ersten Weltkrieg wird sie Angehörige des neu geschaffenen Königreichs der Serben, Kroaten und Slowenen (serbokroatisch: Kraljevina Srba, Hrvata i Slovenaca). Sie besucht in Rogaška Slatina (Rohitsch-Sauerbrunn) die Schule und wird danach Röntgenassistentin. Zunächst arbeitet sie in der Krankenkasse in Celje (Cilli), ab April 1941 in Maribor (Marburg), wo sie auch den Einmarsch der Deutschen Truppen miterlebt. Ihr Vater wird bald danach im Zuge der Aussiedlung der Slowenen am 19. Juli 1941 in Rogaška Slatina verhaftet und im Dezember 1941 ins KZ Auschwitz deportiert, wo er am 6. März 1942 stirbt. Zu diesem Zeitpunkt ist sie in Graz bei der Landesversicherungsanstalt für Steiermark und Kärnten tätig. Hier lernt sie auch ihren späteren Mann kennen. Ab März 1943 arbeitet sie in der Rheumastation in Lasko (Tüffer), wohin viele österreichische Patienten auf Kur kommen. Im Sommer 1943 heiratet sie in Celje den Krankenkassenbeamten Franz Mikusch während seines Heimaturlaubs, den er auf Grund des Todes seiner Mutter erhalten hat. Franz Mikusch kehrt in der Folge nicht mehr an die Front zurück, sondern wird auf Grund von vorgetäuschten Gelenksschmerzen ins Reservelazarett Bad Gleichenberg überstellt. Hier wird er nach dem Verschwinden der Sekretärin des Chefarztes  – obwohl weiterhin als Patient im Lazarett geführt  – auf Grund seiner medizinischen sowie stenografischen und Maschineschreibkenntnissen ihr Nachfolger. In dieser Zeit knüpft Franz Mikusch Verbindungen zu kommunistischen Widerstands- gruppen in Graz und Kapfenberg, während gleichzeitig Au. M. steirische Widerstands- kämpfer, die in Lasko Patienten sind, mit slowenischen Partisanen in Verbindung bringt. Dabei wird im Herbst 1943 der Plan besprochen, in Graz und Lasko Stützpunkte zu er- richten, über die WiderstandskämpferInnen sowie Hilfspakete zu den Partisanen gelan- gen können. Nach mehreren Monaten erfolgreicher Hilfstransporte und einer Fluchtroute für Personen, die aus der Steiermark weg müssen, müssen Au. und Franz Mikusch auf Grund eines vertraulichen Hinweises am 29. März 1944 nach einem Treffen mit den Kap- fenberger Widerstandskämpfern Otto Hauberger und Franz Büschinger selbst bei den Partisanen in der Nähe von Škofja Loka (Bischofslak) untertauchen. Sie werden in der Folge in die Gradnikova Brigade der Jugoslawischen Volksbefreiungsarmee aufgenommen, bei der sie bis zum 4. Mai 1944 bleiben, ehe sie der 31. Division zugeteilt werden. Während Au. M. als Krankenschwester ins Spital der 31. Division übernommen wird, wird Franz Mikusch in die Propagandaabteilung eingegliedert, wo er u. a. Flugblätter schreibt, die sich an deutsche Soldaten richten und sie aufrufen, zu den Partisanen zu kommen. Nach langen Märschen und zahlreichen Kämpfen gegen die Deutsche Wehrmacht in den Mo- naten Mai bis August 1944 gelangen Au. und Franz Mikusch ins bereits befreite Gebiet nach Črnomelje (Tschernembel) und weiter nach Notranjska, wo Au. M. zunächst im Schloss Snežnik und später in der Gegend um Prezid in einem Partisanen-Kinderheim arbeitet. Ende April 1945 wird Au. M. als einzige Frau in das 152 Personen umfassende Erste Österreichische Bataillon überstellt, wo sie und ihr Mann, der seit März 1945 dem Österreichischen Bataillon angehört, als Sanitäter tätig sind. In den Reihen des Bataillons sind sie auch bei der Einnahme von Kocevje (Gottschee) am 3. Mai und dem Einmarsch in Ljubljana (Laibach) am 9. Mai 1945 beteiligt. In sein Tagebuch schrieb Franz Mikusch damals: „Heute früh Abmarsch gegen Laibach. Wir marschieren in das befreite Laibach
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biografiA. Lexikon österreichischer Frauen, Band 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
biografiA.
Untertitel
Lexikon österreichischer Frauen
Band
2, I – O
Herausgeber
Ilse Korotin
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79590-2
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1026
Kategorie
Lexika
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