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Münzer | M 2335
Münzer Friedl, Frieda, auch Friedl Sara Münzer; Schauspielerin
Geb. Wien
Gest. Köln, Deutschland, 1966
Ausbildungen: Schauspielausbildung bei Prof. Weingarten in Wien.
Laufbahn: Erstes Engagement 1909/10 am Stadttheater Mährisch-Ostrau, 1910/11 am
Deutschen Theater Teschen, 1911/12 am Münchner Volkstheater, 1913/14 am Hoftheater
Weimar, 1916/17 am Schauspielhaus Bremen. Nachdem Fritz Rémond, der Direktor der
Vereinigten Kölner Stadttheater, F. M. sieht, will er sie sofort für das Kölner Schauspiel-
haus gewinnen. Jedoch bindet F. M. noch der Vertrag in Berlin, weswegen sie anfangs nur
Gastspiele annimmt. Ab 1926 entscheidet F. M. sich dann aber endgültig für Köln und
nennt Köln eine Liebe auf den ersten Blick. F. M. bleibt dem eher konventionellen Haus
treu, obwohl sie in der Folge zahlreiche Angebote anderer Bühnen erhält. 1933 trifft es die
„große Dame des Fachs“ besonders hart, als sie gezwungen ist, das Ensemble zu verlassen.
Sie beschließt Mitwirkende an den Jüdischen Kulturbünden Rhein-Ruhr (Köln) zu werden,
da das Theater ihr Leben ist. DarstellerInnen und ZuschauerInnen durften ausschließlich
mosaischen Glaubens sein. Schnell wird sie, obwohl zum evangelischen Glauben konvertiert,
zur Mittelpunktschauspielerin des Kulturbundtheaters. In Berlin findet man sie unter dem
Namen Friedl Sara Münzer im Programmheft. Wie F. M. die Kriegsjahre schlussendlich
überlebt hat, ist nicht bekannt. Sie selbst zog es vor über jene Jahre Stillschweigen zu be-
wahren. 1945 kehrt sie an ihr geliebtes Kölner Schauspielhaus zurück, wo sie bis 1948 aktiv
ist. Während dieser Zeit setzt sie sich auch für die sozialen Belange ihrer KollegInnen ein.
So ist sie Schiedsrichterin der Bühnengenossenschaft für Nordrhein-Westfalen, Mitglied
des Personalrats der Kölner Theater und Vorstandsmitglied des Bühnenversorgungswerks
für die Bundesrepublik Deutschland. F. M. stirbt kurz nach den Feierlichkeiten zu ihrem
40-jährigen Bühnenjubiläum.
Ausz.: Ehrenmitglied der Bühnen der Stadt Köln, Großes Ehrenzeichen GDBA.
L.: Dick/Sassenberg 1993
Murad-Michalkowski Gabriele; Malerin, Lithografin und Grafikerin
Geb. Schloss Littenschitz, Mähren (Litenčice, Tschechien), 4. 5. 1877
Gest. Wien, 21. 10. 1963
Herkunft, Verwandtschaften: Tochter des Oberst Eduard von Michalkowski und dessen Gattin
Baronin Gabriele Podstatsky-Prussinowitz. Seit 26. 2. 1900 verheiratet mit dem Minis
terial
rat
Dr. Gaston Murad (einem Sohn des als Dramatiker bekannten Kaiserl. Ottoman. Gesandten
Murad Efendi), lebte ein halbes Jahr in Süddalmatien, vier Jahre in Brünn und seit 1904 in
Wien. Vier Kinder entstammten der Ehe: Zdenka, Dr. Franz René, Anatol und Gabriele.
Ausbildungen: Im Elternhaus zu Krems an der Donau unter Wilhelm Gause in der Malerei
unterrichtet.
Laufbahn: Landschafts- und Genremalerin sowie Lithografin und Grafikerin. Besonders
geschätzt waren ihre architektonischen Zeichnungen von Wien, Niederösterreich und Mäh-
ren, sowie ihre Interieur-Motive. Mit siebzehn Jahren zeichnete G.. M. das Schreibzimmer
der Schriftstellerin Marie von Ebner-Eschenbach (und zwei Jahre später wiederholt) mit
einer solchen Begabung, dass sich ihr Talent schon damals zeigte. Sie stellte bereits 18-jährig
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 2, I – O
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1026
- Kategorie
- Lexika