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biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Band 2, I – O
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N | Najmájer2348 gelegene Villa in der Maxingstraße 46. Franz Joseph, dessen Nachbarin sie jetzt ist, kommt meist vor fünf Uhr früh und wird mit Kaffee und Kipferl verwöhnt. Am 29. Juli 1885 bringt A. N. ein Mädchen namens Helene zur Welt, das später den Komponisten Alban Berg hei- raten sollte. Von Helene wird angenommen, dass sie das Kind des Kaisers ist, ebenso wie der vier Jahre später geborene Knabe Franz. Doch der hundertprozentige Nachweis für des Kaisers Vaterschaft ist in den Tagebüchern nicht zu finden. Ihr Sohn Franz schneidet sich am 100. Geburtstag Kaiser Franz Josephs seinen linken kleinen Finger ab und legte ihn auf das Grab des Kaisers. Daraufhin wurde er für verrückt erklärt und in die Nervenheilanstalt Steinhof eingewiesen. Ende des Jahres 1886 kommt es zur Krise. Ganz Wien spricht davon, dass der 56-jährige Monarch die Schauspielerin Katharina Schratt verehre. A. N. spioniert ihm nach, überrascht die beiden im Schönbrunner Park, stellt ihn zur Rede, doch Franz Joseph leugnet. Bald danach das würdelose Ende. Im Frühjahr 1889  – wenige Wochen nach Mayerling  – bittet Friedrich von Mayr, der Generaldirektor des Kaiserlichen Familienfonds, A. N. in sein Büro in der Hofburg. Nicht der Kaiser teilt ihr mit, dass es „aus“ sei, sondern ein Beamter. A. N. ist verbittert, will den Geliebten sprechen, wird aber nicht vorgelassen. Sie begegnet ihm nie wieder und wird im Auftrag des Kaisers mit einer großzügigen Summe abgefunden. A. N. bestätigt am 14. März 1889 schriftlich den Erhalt des Geldes und verpflichtet sich, über die Begegnungen mit Seiner Majestät niemals Auskunft zu geben. Sie stirbt 1931 im Alter von 71 Jahren in Wien  – nicht ohne die Tagebücher vorher ihrer Tochter Helene übergeben zu haben. Diese vertraut sie der in der Österreichischen Natio- nalbibliothek befindlichen Alban-Berg-Stiftung an. A. N.s Erinnerungen wurden am 1. September 1986 der Öffentlichkeit übergeben. Über die Echtheit der Schilderungen besteht kein Zweifel. A. N.s Grabstätte befindet sich auf dem Hietzinger Friedhof in Wien. L.: Andics 1999, http://www.viennatouristguide.at/Friedhoefe/Hietzing/Graeber/nahowsky. htm, Wikipedia Najmájer Marie von; Lyrikerin und Dramatikerin Geb. Buda, Ungarn (Budapest, Ungarn), 3. 2. 1844 Gest. Bad Aussee, Stmk., 25. 8. 1904 Herkunft, Verwandtschaften: Vater: F. v. Najmájer († 1854), Hofrat. Ausbildungen: In Wien erlernte M. v. N. die deutsche Sprache und erhielt gründlichen literarischen und musikalischen Unterricht. Laufbahn: M. v. N. zeigte schon früh schriftstellerisches Talent und war in ihrer ursprüngli- chen Neigung zu Gedankenlyrik von den Dichtungen Schillers beeinflusst. Seit Herausgabe ihrer ersten Gedichtsammlung war sie als freie Schriftstellerin tätig und nahm aktiv an der Bewegung zur sozialen Besserstellung und geistigen Emanzipation der Frau teil. Sie war Förderin des Vereins für erweiterte Frauenbildung in Wien, veranlasste u. a. die erste Stipen- diumsstiftung für weibliche Studierende an der Universität Wien und trug zur Gründung eines Pensionsfonds für Schriftstellerinnen und Künstlerinnen bei. M. N. setzte sich auch in ihren Schriften für die Rechte der Frau ein. Von Interesse ist auch M. v. N.s Interesse für den Bahaismus: Das Leben der persischen Dichterin Tahira Qurrat al-‘Ayn, die als erste
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biografiA. Lexikon österreichischer Frauen, Band 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
biografiA.
Untertitel
Lexikon österreichischer Frauen
Band
2, I – O
Herausgeber
Ilse Korotin
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79590-2
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1026
Kategorie
Lexika
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