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aber ihre Heimat nicht vergessen konnte und wollte. Sie korrespondierte mit alten Freunden
und Kollegen, suchte sich über die jeweilige politische Situation in Österreich zu informieren
und hielt Kontakt zu den österreichischen Gedenkdienern im Holocaust Museum in Washing-
ton. Einem von diesen, dem Psychologen Anton Legerer, der sich ihrer besonderen Zuneigung
erfreuen konnte, vertraute sie einmal an, dass ihr das Hausfrauendasein nicht besonders zusagte.
Nach dem Tod ihres Mannes Kurt Otley kam sie noch ein letztes Mal nach Österreich und
auch wieder zu Besuch zu den Büchereien Wien, eine vornehme, alte aber geistig ungeheuer
jung gebliebene Dame. Ihre Freundschaft zu ihrem ehemaligen Kollegen Heinrich Thomas
hatte sie all die Jahre gepflegt. Die Präsentation ihres Buches bot ihnen wieder die Gelegenheit
eines langen Gedankenaustausches. Am 13. Jänner 2003 ist H. O. in ihrem Haus in Rockville
gestorben. Ihr Erbe vermachte sie Amnesty International, der Organisation United Farm Wor-
kers of America (Interessensvertretung der LatinoarbeiterInnen) und dem Southern Poverty
Law Center (Förderung der Afroamerikanischen Bevölkerung der Südstaaten).
W.: „Wien, Auschwitz, Maryland.“ (1995), „Wieder einmal Menschen werden.“ (1995),
„Eulenspiegel in Wien. Politisches Theaterstück“ (o. J.), „Before and After Auschwitz. My
Life until 1945“ (2001)
Renate Obadalek
Ott Elfriede; Schauspielerin, Sängerin und Regisseurin
Geb. Wien, 11. 6. 1925
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Uhrmachermeister.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1. Verheiratet mit Ernst Waldbrunn; 2. Lebensgefährtin von
Hans Weigel.
Ausbildungen: Gelernte Uhrmacherin, Schauspielausbildung bei der Burgschauspielerin
Lotte Medelsky.
Laufbahn: 1944 Debüt am Wiener Burgtheater, dem sie in der Folge fünf Jahre angehörte.
1949/50 am Landestheater Graz, danach an verschiedenen Theatern und Kabaretts, u. a. am
Wiener „Simpl“. 1958 ans Theater in der Josefstadt, dessen Ensemblemitglied sie seither ist.
Kabarettistin, Sängerin von Operetten und Wienerliedern, Couplets und Chansons. Enga-
gierte sich vor allem für die Wiener Komödie seit Nestroy. 1983 Gründerin der Maria En-
zersdorfer Festspiele, die sie als Intendantin und Regisseurin prägte. Seit 1985 Leiterin der
Schauspielabteilung am Konservatorium der Stadt Wien. Nach ihrem Ausscheiden 2005
Gründung der privaten Schauspielschule „Studio der Erfahrungen“. Fernsehtätigkeit (u. a.
TV-Serie „Die liebe Familie“), Schriftstellerin und Aquarellmalerin.
Ausz.: Kammerschauspielerin, 1969 Kainz-Medaille, 1980 Nestroy-Ring, 2002 Platin Romy,
2007 Undine Award für ihr Lebenswerk als Nachwuchsförderin, Großes Silbernes Ehren-
zeichen für Verdienste um die Republik Österreich.
W.: „Phantasie in Ö-Dur“ (1975), „Wenn man in Wien zur Welt kommt“ (1977), „H. Weigel
quergelesen“ (1994), „Ein Hoch dem Tief“ (2000)
L.: Wikipedia, www.aeiou.at, http://www.josefstadt.org/
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 2, I – O
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1026
- Kategorie
- Lexika