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biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Band 3, P – Z
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Pappenheim | P 2457 „Die Ziegelöfen des Bezirkes Horn. 2. Teil. In: Das Waldviertel 49“ (2000), „Aufnahms- bericht der Ziegelöfen in den politischen Bezirken Horn und Hollabrunn. Geologische Bundesanstalt, Projekt NC-36“ (2000) L.: ÖBL (unpubl.), Korotin/Stupnicki i. V., Steininger 2001 Pappenheim Bertha („Anna O.“); Fürsorgerin und Sozialarbeiterin Geb. Wien, 27. 2. 1859 Gest. Neu-Isenburg, Deutsches Reich (Deutschland), 28. 5. 1936 Herkunft, Verwandtschaften: Der Vater Siegmund Pappenheim († 1881), Getreidehänd- ler, war Mitbegründer des ungarisch-orthodoxen Bethauses in Wien; die Mutter Recha Goldschmidt († 1905) die Tochter des Frankfurter Bankiers Goldschmidt. Drei Geschwis- ter: Henriette (* 1849), starb mit 18 Jahren an Schwindsucht; Flora (* 1853), starb mit zwei Jahren; Wilhelm (* 1860). Durch den Tod der beiden älteren Schwestern wurde B. sehr be- hütet erzogen. LebenspartnerInnen, Kinder: B. P. blieb unverheiratet und kinderlos. Wahltochter: Dr. Han- na Karminski, die als ihre Nachfolgerin fungierte und 1942 während der Deportation in ein Konzentrationslager starb. Ausbildungen: B. P. besuchte eine katholische Privatschule in Wien, zusätzlicher Unterricht durch eine Gouvernante. Sie sprach fließend Englisch, Französisch und Italienisch. 1882 Krankenpflegekurs des Badischen Frauenvereins. Laufbahn: B. P. ging als „Anna O.“ in die Geschichte der Psychoanalyse ein. Während der Pflege ihres erkrankten Vaters im Sommer 1880 in Bad Ischl flüchtete sie sich in Tagträume, in ihr „Privattheater“, wie sie es selbst nannte, und zuletzt in die hysterische Erkrankung, welche die Hinzuziehung eines Arztes notwendig machte. In der Behandlung durch den angesehenen Wiener Arzt Josef Breuer entwickelte sie ein „kathartisches Verfahren“, eine „talking cure“, in deren Verlauf lange aufgestaute Gefühle zugänglich und Affekte abreagiert wurden, bei gleichzeitigem Schwinden der Symptome. Sigmund Freud übernahm das Verfahren von seinem Freund Breuer und konzentrierte sich darauf, in den Erzählungen der Lebens- und Krankengeschichten seiner PatientInnen nach den Ursachen ihrer Leidenszustände zu forschen. Dabei wurde die Wirksamkeit des Ein- flusses der sozialen Umwelt (wie Familie, Erziehung, Kultur und Traditionen) bei der Verur- sachung der Erkrankungen offenkundig. Diese Entdeckung wurde zu einem grundlegenden Bestandteil der Psychoanalyse. In der noch gemeinsam mit Josef Breuer verfassten „Vorläufigen Mitteilung“ (1893) und den „Studien über Hysterie“ (1895) konnten bereits zentrale psychopathologische Erkenntnisse publiziert werden, darunter auch die Fallgeschichte „Anna O.“. Als Hintergrund der Krank- heit von „Anna O.“ wurde die orthodox-jüdische Familie erkannt, welche der überdurch- schnittlich begabten Tochter nichts anbot, außer der zu dieser Zeit üblichen Bildung für jun- ge Mädchen, die lediglich zur Vorbereitung auf eine standesgemäße Eheschließung diente. Nach ihrer Genesung ging B. P. 1888 nach Frankfurt, wo sie ein weitreichendes Engagement in der Fürsorge und Sozialarbeit der jüdischen Gemeinde entwickelte. Sie gründete 1902 den Verein „Weibliche Fürsorge“ und den „Israelitischen Mädchenclub“. Ab 1895 leitete sie das jüdische Waisenhaus für Mädchen in Frankfurt, gründete Pflegestätten für obdach-
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biografiA. Lexikon österreichischer Frauen, Band 3, P – Z
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
biografiA.
Untertitel
Lexikon österreichischer Frauen
Band
3, P – Z
Herausgeber
Ilse Korotin
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79590-2
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1238
Kategorie
Lexika
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