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biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Band 3, P – Z
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P | Paula2476 von Brandenburg war ihnen die Integration in den europäischen Hochadel gelungen. Damit einher ging die Etablierung Mantuas zu einem von Humanismus und Renaissance gepräg- ten Kunst- und Kulturzentrum. Die in der Familie manifeste erbliche Körperdeformation der Buckligkeit, die angeblich von der Großmutter Paola Agnese Malatesta (1394 –1449) stammte, machte es schwierig, die Töchter der Gonzaga zu verheiraten. Deswegen waren Dorotea und Susanna von den Sforza als Bräute abgelehnt worden, und Cecilia wurde gleich von vornherein der Weg ins Kloster beschieden. P. sollte jedoch verheiratet werden, obwohl auch sie einen leichten Buckelansatz hatte. P.s Leben war zudem durch ein weiteres gesundheitliches Problem überschattet. Seit ihrer Kindheit litt sie an einer nicht genau definierbaren Krankheit, die sich immer wieder in akuten Anfällen im Verein mit Herz-, Kopf- und Augenschmerzen sowie Erbrechen äußerte. Die Heiratspolitik der Gonzaga im ausgehenden 15. Jahrhundert war danach ausgerichtet, eheliche Verbindungen mit Fürstenhöfen des deutschen Reichs herzustellen. Dies oblag der Markgräfin Barbara, die am Hof in Mantua eine beherrschende Stellung einnahm, nicht zuletzt ob ihrer deutschen Herkunft. Die Frau des erstgeborenen Sohnes Frederico wurde die Wittelsbacherin Margarethe. 1474 wurde die einzige gesunde und auch gutaussehende Tochter der Gonzaga, Barbara, die Braut des Grafen und späteren Herzogs Eberhard von Württemberg. In diese Politik ist auch die Verheiratung Paolas mit dem Grafen Leonhard von Görz-Tirol einzuordnen. Dessen große Grafschaft und seine Beziehungen zu den Hö- fen von Erzherzog Siegmund von Tirol (1446 –1490) und Kaiser Friedrich III. (1453 –1493) ließen ihn attraktiv erscheinen. P. war zehn Jahre alt, als erstmals Eheanbahnungen zwischen den Häusern Görz und Gonzaga in die Wege geleitet wurden. Das mühevolle Zustandekommen der Ehe P.s mit Leonhard von Görz-Tirol sowie die ersten Jahre ihrer Ehe sind recht gut durch einen Briefwechsel zwischen den beiden Familien dokumentiert. Graf Leonhard von Görz-Tirol wurde erstmals 1473 ins Spiel gebracht, als es um die Verheiratung von Barbara, P.s älte- rer Schwester, ging. Als diese jedoch mit Eberhard von Württemberg verheiratet wurde, bemühte sich P.s Mutter um eine Eheschließung ihrer jüngsten Tochter mit dem Görzer Grafen. Überlegungen, dass der Görzer Graf schon einmal verheiratet war und zwar mit Eufrasynia, der Tochter des von den Türken vertriebenen Banus von Kroatien und Königs von Bosnien Nikolaus Ujlaky (Illak) († 1477), ließen sich bislang nicht erhärten. Der Heiratsvertrag, ausgehandelt zwischen Markgraf Ludovico II. von Mantua und Graf Leonhard von Görz, datiert vom 11. Juli 1476; es wurde der Hochzeitstermin festgelegt sowie die finanziellen Angelegenheiten geregelt. Nebst einer Aussteuer in der Höhe von 10.000 Rheinischen Gulden wurde P. von ihrem Vater eine Mitgift von 20.000 Rheinischen Gulden zugesagt. Leonhard versprach zur Sicherstellung der Mitgift P. Schlösser, Einkünfte und Mauten etc. in derselben Höhe, also 20.000 Gulden, zu überschreiben, darüber hin- aus sollte sie von Leonhard eine Morgengabe erhalten, deren Höhe Leonhard bestimmen konnte und über die P. frei verfügen konnte. Die Ausbezahlung der Mitgift war in zwei Tranchen von jeweils 10.000 Rheinischen Gulden vorgesehen; die eine Hälfte sowie ihre Aussteuer sollte P. anlässlich ihrer Brautreise mitgegeben werden, die andere Hälfte sollte bis spätestens Oktober 1478 vollständig ausbezahlt werden. Ende März bis Ende April 1477 hielt sich Leonhard persönlich in Mantua auf, wo Markgräfin Barbara alles tat, ihm den
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biografiA. Lexikon österreichischer Frauen, Band 3, P – Z
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
biografiA.
Untertitel
Lexikon österreichischer Frauen
Band
3, P – Z
Herausgeber
Ilse Korotin
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79590-2
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1238
Kategorie
Lexika
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