Seite - 2489 - in biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Band 3, P – Z
Bild der Seite - 2489 -
Text der Seite - 2489 -
Peczenik | P 2489
in Prag, dann in Bonn, wo sie A. W. Schlegel kennen lernte, zu sehen. 1826 –27 spielte
sie in Köln, 1827–28 in Hamburg, 1829 –30 am Hoftheater in Darmstadt und schließlich
1830 – 67 am Wiener Burgtheater.
Ausz.: Verkehrsflächenbenennung: Pechegasse, 1120 Wien, seit 1930.
L.: ADB, Autengruber 1995, Kosch Bd. 2, 1960, Wurzbach, www.ilab.org/
Peczenik Anna (Anni, Anny), geb. Gadol, Gadol-Peczenik; Studentin und
Widerstandskämpferin
Geb. Sofia, Bulgarien, 9. 2. 1911 (nach anderen Angaben 27. 1. 1911)
Gest. Lager Buchenwald, Deutsches Reich (Deutschland), Ende 1944 (nach anderen
Angaben März 1945)
A. P. wurde 1911 in Sofia als Tochter eines Diplomaten geboren. 1918 übersiedelte die Fa-
milie nach Wien. Als Schülerin schloss sie sich den Sozialistischen Mittelschülern und der
Sozialistischen Arbeiterjugend an. Mit zwanzig heiratete sie den Schriftsteller Hermann
Peczenik (1901–1942, in Auschwitz ermordet). An der Universität kam sie in Kontakt zu
fortschrittlichen Studenten und trat 1932 der Kommunistischen Partei bei. 1933 kam ihre
Tochter Hanna (Hanja) zur Welt. 1934 erstmals verhaftet, wurde sie wegen kommunisti-
scher Betätigung zu sechs Wochen Arrest verurteilt. A. und Hermann Peczenik wurde in
der Folge die Aufenthaltsgenehmigung entzogen, doch kehrten sie wiederholt nach Öster-
reich zurück, um ihre Untergrundtätigkeit fortzusetzen. 1935 wurde A. P. erneut inhaftiert.
Nach einem Aufenthalt in Paris ging sie im April 1937 nach Spanien und war als Kranken-
schwester im Sanitätsdienst der Internationalen Brigaden im Einsatz. Nach der Niederlage
der Spanischen Republik flüchtete sie nach Frankreich, wo sie in verschiedenen Lagern
interniert war. Danach schloss sie sich dem österreichischen Exilwiderstand an. Getarnt als
französische Fremdarbeiterin kehrte sie 1943 nach Österreich zurück und arbeitete in einem
großen Betrieb. Sie war Mitglied der Floridsdorfer Bezirksleitung der illegalen Kommunis-
tischen Partei. Während eines Aufenthalts in Paris wurde sie im August 1944 verhaftet und
anschließend im Gefängnis von Fresnes inhaftiert. Von dort aus wurde A. P., gegen die ein
Erschießungsbefehl ausgestellt war, ins Frauenkonzentrationslager Ravensbrück deportiert.
Um sie zu retten, teilten Lagergenossinnen sie einem Transport in ein Außenlager der Mag-
deburger Munitionsfabrik Polte zu, wo sie als Zwangsarbeiterin beschäftigt war. Dennoch
wurde A. P. wenig später ins Konzentrationslager Buchenwald gebracht und dort ermordet.
Qu.: DÖW 2.616, 2. 653.
L.: Alfred Klahr Gesellschaft 1997, Filip 2009, Kommunistische Partei Österreichs o. J.,
http://www.wegenachravensbrueck.net/current/gadol/2.html, DÖW, Spanienarchiv Online:
http://www.doew.at/erinnern/biographien/spanienarchiv-online
Christine Kanzler
Pedlawsky Barbara; Revolutionärin und Pfründerin
Geb. 1811
Gest. Wien, 1848
Laufbahn: B. P. war eine von 500 Toten, die zwischen dem 6. und 7. Oktober 1848 während der
Oktoberrevolution bei der Erstürmung des kaiserlichen Zeughauses erschossen wurden. Sie
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 3, P – Z
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 3, P – Z
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1238
- Kategorie
- Lexika