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L. P. 1932 infolge der Wirtschaftskrise ihre langjährige Stellung bei einer Privatfirma. Nach
einer kurzen aushilfsweisen Beschäftigung im Sekretariat der Sozialdemokratischen Partei
erhielt sie eine Anstellung beim Bund der Freien Gewerkschaften, wo sie die Arbeitslosen-
zeitschrift „Der Stempler“ verwaltete. L. P. gehörte außerdem dem Nachrichtendienst des
Republikanischen Schutzbundes an und war in dieser Funktion während der Februarkämpfe
1934 im Einsatz. Unmittelbar nach dem Aufstand setzte sie sich für einige Tage nach Bra-
tislava ab, wo sie Otto Bauers Manuskript zur Broschüre „Der Aufstand der österreichi-
schen Arbeiter“ (Prag 1934) in eine maschinschriftliche Fassung brachte. L. P. setzte ihre
gewerkschaftliche Arbeit auch in der Illegalität fort. Sie leitete den technischen Apparat der
Freien Gewerkschaften und war an der Herstellung der unter der Redaktion Otto Leichters
von August 1935 bis unmittelbar vor dem „Anschluss“ kontinuierlich erscheinenden Unter-
grundpublikation „Gewerkschaftliche Information“ beteiligt. Sie beschaffte das Manuskript,
tippte es ab und brachte es in eine Tabak-Trafik im siebenten Wiener Gemeindebezirk, wo
es vervielfältigt wurde. Aufgrund ihrer politischen Tätigkeit war sie im April 1934 fünf Tage
und von März bis Mai 1936 in Haft. Nach dem Verbot der Freien Gewerkschaften im Feb-
ruar 1934 war L. P. bis zum Mai 1938 größtenteils arbeitslos.
Qu.: DÖW 20.000/P154.
L.: Lehmann 2013, Leichter 1963, www.friedhoefewien.at
Christine Kanzler
Petrin Silvia; Archivarin
Geb. Wien, 21. 9. 1937
Herkunft, Verwandtschaften: Tochter von Karl Petrin (1896 –1945), Lithograph und Reklame
-
zeichner und Anna Petrin (1899–1972).
Ausbildungen: 1947 BRG für Mädchen in Mödling, 1955 Studium der Geschichte und
Geographie an der Universität Wien, 1961 Dr.phil.
Laufbahn: 1959 V.-Bed. Abt. Porträtsammlung und Bildarchiv der ÖNB, 1964 Archivarin
im Niederösterr. Landesarchiv, 1991–98 Direktorin, 1994 Hon.-Prof. f. Österr. Landesge-
schichte an der Universität Wien.
W.: „Geschichte des Marktes Perchtoldsdorf. Diss.“ (1961), „Perchtoldsdorf im Mittelalter“
(1969), „Geschichte von Maria Enzersdorf“ (1980), „Die Stände des Landes Niederöster-
reich“ (1982), „Der österreichische Hussitenkrieg 1420 –1434“ (1982/1994), „Geschichte des
Marktes Perchtoldsdorf von den Anfängen bis 1683“ (1983)
L.: Fellner/Corradini 2006
Petrin-Forcher Klara; Frauenrechtsaktivistin
Geb. ?
Gest. ?
Laufbahn: Gründete 1890 den Verein zur Errichtung von Heimstätten für dienst- und
arbeitsuchende Frauen und Mädchen in Wien, mit dem Ziel, proletarischen Mädchen und
Frauen neben billiger, sauberer Unterkunft auch unentgeltliche Stellenvermittlung zu bieten.
L.: www.onb.ac.at/ariadne/
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 3, P – Z
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 3, P – Z
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1238
- Kategorie
- Lexika