Seite - 2563 - in biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Band 3, P – Z
Bild der Seite - 2563 -
Text der Seite - 2563 -
Polak | P 2563
schen Zusammenhalt herzustellen und aufrechtzuerhalten.“ Am 20. November 1940 wird
M. P. zu einem Jahr und zehn Monaten Gefängnishaft verurteilt. Erschwerend im Sinne
der Anklage wird die „Fortsetzung der Tat durch längere Zeit“ gesehen. Das OLG bemerkt
im Urteil allerdings auch, dass „eine karitative Tätigkeit, wenn sie auch den verbrecheri-
schen Tatbestand ebenso wie eine unmittelbare politische Tätigkeit verwirklicht, bei der
Strafbemessung doch milder zu beurteilen ist als eine unmittelbare propagandistische oder
zersetzende Tätigkeit.“
M. P. kann nach 1945 ihre politische Tätigkeit fortsetzen. Sie ist vom 19. Jänner 1949 bis
8. November 1949 Abgeordnete zum Nationalrat für die SPÖ.
Qu.: DÖW 20000/W325.
L.: Brauneis 1974, Dokumentationsarchiv 1984 Karin Nusko
Polak (Pollak) Irma, verh. Fabiani; Sängerin und Schauspielerin
Geb. Laibach, Krain (Ljubljana, Slowenien), 11. 6. 1876
Gest. Agram/Zagreb, Kroatien, 30. 11. 1931
LebenspartnerInnen, Kinder: Verheiratet mit Max Fabiani (1865 –1962), Architekt. Erbaute
u. a. 1909/10 in Wien die Urania.
Ausbildungen: Gesangs- und Schauspielstudium in Laibach.
Laufbahn: I. P. trat zuerst in kleineren Rollen als Naive auf. Mit Unterstützung des Kom-
ponisten Ch. Weinberger Engagement am Theater an der Wien, wo sie 1896 – 99 unter dem
Namen Fabiani in Stücken von Lecocq, Humperdinck, Hervé etc. auftrat. Sie wirkte 1897
am Theater an der Josefstadt und in Bad Ischl. 1899 war sie in Laibach engagiert und wur-
de nach einem erfolgreichen Gastspiel in Agram (1900) Mitglied des Kroatischen Natio-
naltheaters. Die Sopranistin I. P. interpretierte während dreier Jahrzehnte ca. 40 Opern- und
80 Operettenpartien sowie mehrere Sprechrollen.
L.: ÖBL
Politz Alice, verh. Daffner; Schauspielerin
Geb. Wien, 18. 6. 1867
Gest. ?
LebenspartnerInnen, Kinder: 1908 Heirat mit Hugo Daffner (1882–1936 KZ Dachau),
Komponist, Schriftsteller, Arzt und Journalist.
Ausbildungen: Studierte Schauspiel am Wiener Konservatorium.
Laufbahn: 1886 am Deutschen Theater in Berlin unter August Förster engagiert, wechselte
1887 an das Stadttheater Leipzig. Wurde 1889 von Graf Platen an das Dresdner Hoftheater
geholt, dort bis 1907 Mitglied. Absolvierte zahlreiche Gastspiele an verschiedenen deut-
schen Bühnen. Als Lektorin für Redekunst an der TH Dresden tätig. Übernahm gerne die
Rolle der tragischen Liebhaberin in klassischen und zeitgenössischen Dramen. Spielte die
Rolle der Julia, der Ophelia, des Gretchens und der Agnes Bernauer.
Ausz.: Goldene und Silberne Medaille der Schauspielschule des Wiener Konservatoriums.
L.: Heuer 1984, Kosch Bd. 1 1953, ÖNB 2002
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 3, P – Z
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 3, P – Z
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1238
- Kategorie
- Lexika