Seite - 2585 - in biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Band 3, P – Z
Bild der Seite - 2585 -
Text der Seite - 2585 -
Possanner | P 2585
Possanner von Ehrenthal Gabriele Freiin; Ärztin
Geb. Ofen/Budapest, Ungarn, 27. 1. 1860
Gest. Wien, 14. 3. 1940
Herkunft, Verwandtschaften: Mutter: Pauline, geb. von Krausz; Vater: Benjamin Frei-
herr Possanner von Ehrenthal, Sektionschef im Finanzministerium; neun Geschwister,
Schwester: Kamilla Possanner von Ehrenthal (1864 –1940), Malerin, mit der sie bis zu
ihrem Tod zusammenlebte.
Ausbildungen: 1885 Matura an der Lehrerinnenbildungsanstalt Wien, 1887 externe Matura
am Akademischen Gymnasium Wien, 1890 Matura in Zürich, 1888 –93 Studium der Me-
dizin an den Universitäten Zürich und Genf, 1894 Dr.med. in Zürich, 2. 4. 1897 Promotion
zum Dr.med. an der Universität Wien.
Laufbahn: G. P. v. E. absolvierte 1894 das Studium der Medizin an der Universität Zürich. Mai
bis Oktober 1894 Volontärärztin an der I. Geburtshilflichen Klinik bei Prof. Schauta; nach
ihrer Rückkehr nach Wien erreichte sie mittels Majestätsgesuch die Bewilligung der Nostri-
fikation ihrer akademischen Ausbildung, allerdings unter der Bedingung, alle in der Schweiz
abgelegten Universitätsprüfungen in Wien zu wiederholen. Diese Nostrifikationsbedingungen
galten für männliche Akademiker nicht. 1897 promovierte G. P. v. E. an der Universität Wien
als erste Akademikerin Österreichs zum Dr. med., absolvierte eine Spitalspraxis und eröffnete
im Mai 1897 als erste Ärztin in Wien eine eigene Praxis für Allgemeinmedizin. Sie hatte u.
a. auch um das Wahlrecht in der Ärztekammer zu kämpfen, der sie als erste Frau beigetreten
war, 1904 als Ersatzmitglied in die Kammer gewählt. 1902– 05 Aspirantin am Kronprinzessin
Stephanie-Spital in Wien XVI, im 1. WK Vertragsärztin im Spitalsdienst.
Ausz.: 1928 als erste Frau Titel Medizinalrat, seit 1997 „Gabriele Possanner Preis – Öster-
reichischer Staatspreis für wissenschaftliche Leistungen, die der Geschlechterdemokratie
förderlich sind“ des BM für Wissenschaft und Forschung; 1960 Possannergasse in 1130
Wien, 1997 Gedenktafel an ihrem Wohn-, Ordinations- und Sterbehaus 1090 Wien, Alser-
straße 26. Ehrengrab am Wiener Zentralfriedhof.
Qu.: Tagblattarchiv (Personenmappe).
W.: „Über die Lebensdauer nach dem Auftreten von Renitis albuminurica. Diss.“ (1894),
„Ein Fall von Retroflexio uteri gravidi, complicirt mit hypertropher Elongation der Portio
supravaginalis und perimetrischer Adhäsionen. In: Wiener medizinische Wochenschrift 45“
(1895)
L.: BLÖF, Fichna 1959, Jantsch 1960, Lind 1961, Niedergelassene Ärztinnen 1910, ÖBL,
Stern 1990a, Stern 2002, Wagner 1968, Weinzierl 1975, www.onb.ac.at/ariadne/
Postelberg Anna, geb. Wiener; Sängerin und Frauenrechtsaktivistin
Geb. 1872
Gest. 1950
LebenspartnerInnen, Kinder: Verheiratet mit Dr. Postelberg († 1933); Tochter: Mimi.
Ging 1940 mit ihrem Jugendfreund Walter Schiff (1866 –1950) eine Lebensgemeinschaft
ein.
Laufbahn: Führte in der Volkshochschule Ottakring Lieder von Gustav Mahler auf. Grün-
dungsmitglied des „Vereins für gymnasialen Mädchenunterricht“ und (mit Walter Schiff)
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 3, P – Z
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 3, P – Z
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1238
- Kategorie
- Lexika