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Preradovic2600
Laufbahn: Lebte ab 1889 in Pula, beteiligte sich ab 1905 am literarischen Leben, schloss sich
einem Kreis literarisch interessierter FreundInnen an und begann Lyrik zu schreiben. Mit
26 Jahren ging sie nach München, um sich dort zur Krankenschwester ausbilden zu lassen.
Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges meldete sie sich im Kriegsspital der Universität
Wien, wo sie den jungen Historiker und Universitätsdozenten Ernst Molden kennenlernte.
Nach der Heirat zogen sie kurzfristig nach Kopenhagen und Den Haag, kehrten aber mit
ihrem 1918 geborenen Sohn Otto nach Wien zurück. Ihr Mann wurde nach dem Krieg
Journalist und schließlich Chefredakteur der Wiener „Neuen Freien Presse“. 1924 kam der
zweite Sohn Fritz zur Welt. Nach einigen Reisen nach Istrien und Dalmatien schrieb P. P.
zahlreiche Gedichte und Romane und war literarisch sehr produktiv. Bei Ausbruch des
Zweiten Weltkrieges schloss sich das patriotisch gesinnte Paar der Widerstandsbewegung
an. Von da an waren sie jedoch ständigen Schikanen und Verfolgungen ausgesetzt. Kurz
vor Ende des Krieges 1944 wurden sie schließlich von der Gestapo wegen des Verdachts
der Beteilung am Attentat auf Hitler verhaftet, kurz darauf wieder entlassen. Im März 1945
wurden sie neuerlich von der Gestapo geholt und bis 7. April 1945 festgehalten. Durch
eine plötzlich aufgetretene Typhusepidemie wurde die schon geplante Überführung nach
Mauthausen verhindert und die beiden wurden freigelassen. Die letzten Kriegstage hat P. P.
in Tagebuchform festgehalten. Nach dem Krieg gründete Ernst Molden die Tageszeitung
„Die Presse“ als Nachfolgerin der „Neuen Freien Presse“. P. P. verfasste das Gedicht „Land
der Berge, Land am Strome“, das 1947 von einer Jury für die offizielle österreichische Bun-
deshymne der Zweiten Republik ausgewählt wurde.
Ausz., Mitglsch.: Gedenktafel in 1190 Wien, Osterleitengasse 7, 1996 Sonderpostmarke,
Verkehrsflächenbenennung: Preradovicgasse, 1140 Wien, seit 1954, Ehrengrab der Stadt
Wien am Zentralfriedhof.
Qu.: DB NS-Lit. Graz, Tagblattarchiv (Personenmappe), Nachlass: Privatbesitz Prof. Otto
Molden, Wien.
W. u. a.: „Südlicher Sommer. Gedichte“ (1929), „Dalmatinische Sonette“ (1933), „Lob
Gottes im Gebirge. Gedichte“ (1936), „Ein Jugendreich. Die Neuland-Schulsiedlung in
Grinzing-Wien“ (1938), „Ritter, Tod und Teufel“ (1946), „Königslegende. Novelle“ (1950),
„Verlorene Heimat“ (1951), „Pelagia auf dem berstenden Stern“ (1955), „Meerferne Heimat“
(1961), „Wiener Chronik 1945“ (1995)
L.: BLÖF, Bolbecher/Kaiser 2000, Buchegger 2002, Csokor 1957, Hall/Renner 1992, Or-
landic 1979, Schmid-Bortenschlager/Schnedl-Bubenicek 1982, Tidl 1982, Wall 2004,
Weinzierl 1975, www.onb.ac.at/ariadne/
Preradovic Zora von, Malerin
Geb. Arad, Banat, (Rumänien), 13. 12. 1867
Gest. Agram (Zagreb, Kroatien), 10. 5. 1927
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Petar von Preradovic (1818 –1872), Schriftsteller und
General.
Ausbildungen: 1885–95 Studium an der Kunstgewerbeschule des Österreichischen Muse-
ums für Kunst und Industrie und bei Egner.
Laufbahn: Z. v. P. lebte ab 1918 in Agram, wo sie Malerei unterrichtete. Sie malte in Öl
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 3, P – Z
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- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 3, P – Z
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1238
- Kategorie
- Lexika