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Prokesch2610
ihrem Bruder ein Haus bezog. 1932 Mitglied des Bundes der Proletarisch-Revolutionären
Schriftsteller Österreichs (BPRSÖ). U. P. nahm über Vermittlung der „Roten Hilfe“ illegal
in Österreich lebende ungarische Kommunisten in ihre Wohnung auf. Verfertigte Karikatu-
ren von Ständestaatführern, die auf der Straße ausgestreut wurden. 1942 Beschäftigung im
Wehrmeldeamt Landeck in Tirol, befasst mit Freistellungen vom Kriegsdienst. Ab Novem-
ber 1945 in Wien, Mitglied der KPÖ. Mitarbeit bei „Stimme der Frau“, „Österr. Volksstim-
me“, „Österr. Tagebuch“, wo auch Auszüge aus dem unveröffentlichten Roman „Die Welt
geht nicht unter“ erschienen. Verfasserin von Kunst- und Theaterkritiken.
Qu.: Sammlung Exenberger. DÖW.
W.: „Bericht der Barbara Pilger. Autobiographischer Roman. Unveröffentlichtes Manuskript
DÖW“, „Das Bauerntheater. Erzählungen“ (o. J.)
L.: Bolbecher /Kaiser 2000
Prokesch Louise; Arbeitslehrerin und Herausgeberin
Geb. Wien, 1837
Gest. ?
Ausbildungen: 1842–1854 Schulbesuch und Lehrerinnenausbildung im Kloster St. Ursula Wien.
Laufbahn: Ab 1854 Lehrerin in St. Ursula sowie an weiteren öffentlichen Pfarrhauptschulen
Wiens tätig. Ab 1870 an der städtischen Volks- und Bürgerschule Wien 1, Zedlitzgasse. War
auf dem Gebiet der Verbesserung des Handarbeitsunterrichtes durch Vorträge, Ausstellun-
gen sowie literarisch aktiv, wofür sie auch zahlreiche Auszeichnungen erhielt. Mitarbeiterin
der „Allgemeinen Zeitschrift für Lehrerinnen“ und verschiedener Fach- und Unterrichts-
blätter.
W.: „Handbuch der speciellen Methodik in den weiblichen Handarbeiten“ (1885)
L.: Nigg 1893, Pataky 1898
Prokorny Marianne; Frauenrechtsaktivistin
Geb. Budapest, Ungarn, 1876
Gest. 1966
Laufbahn: Die langjährige stellvertretende Leiterin des Settlement der Vorkriegs- als auch
der Nachkriegszeit war u. a. im Bereich der sog. Schutzaufsichten für Jugendliche tätig
gewesen und hatte nach 1945 mit Helene Türk die „alte Müttergruppe“ übernommen.
(Ausschuss-Sitzung vom 19. November 1949; PAWS.) Unklar ist, wie M. P. sich während
der Nazizeit positioniert hat. In einem Schreiben der Wiener Jugendgerichtshilfe vom
12. September 1938 an sie wird darauf Bezug genommen, dass P. ihre „freiwillige Mitarbeit
für Herbst in Aussicht“ gestellt habe. Der Brief ist nicht mit „Heil Hitler“, sondern mit
„Herzlichen Grüßen“ unterschrieben. Im Juli 1945 ersuchte die neue Leiterin der Wiener
Jugendgerichtshilfe Dr. Erika Smekal-Huber M. P.
– unter Bezugnahme auf deren Tätigkeit
vor 1938 – wieder um die Mitarbeit (Schreiben der Wiener Jugendgerichtshilfe an M. P.
v. 16. Juli 1945; PAWS). Ihrer gedachte der Leiter der „Beratungsstelle für Alkoholkranke“
im Settlement Dr. Hans Rotter in einem Nachruf. (Gedenkstunde für M. P. im Settlement,
Wien am 18. Juni 1966; PAWS)
L.: Malleier 2005
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 3, P – Z
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- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 3, P – Z
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1238
- Kategorie
- Lexika