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Putzmacherinnen | P 2623
Partenkirchen jüngste weibliche Olympiastarterin für Österreich (mit 15 Jahren), wo sie Rang
7 erreichte. 3. Platz bei den Eiskunstlauf-Europameisterschaften 1937 in Prag und 1938 in St.
Moritz. Nach Beendigung ihrer Amateurkarriere Mitglied der Wiener Eisrevue.
L.: ÖBL (unpubl.), Kurier 9. 6. 2001, Wikipedia, www.the-sports.org/, www.sports-reference.com/
Putzmacherinnen
Laufbahn: Im Unterschied zu den Schneiderinnen, die es als Gewerbezweig erst ab dem
19. Jahrhundert gibt, sind Putzmacherinnen in Wien schon seit dem 13. Jahrhundert nach-
weisbar:
„Damals hießen sie ‚Reisnerinnen‘, und der Kopfputz, den sie herstellten, ‚Gebende‘; ‚Rise‘,
später ‚Reise‘ hieß der Stoffteil, der das Gesicht umrahmt, während das um die Stirn ge-
schlungene Band die ‚Wimpel‘ war. Die Reise gibt dem Gewerbe der ‚Reysner‘ den Namen.
Stephan der Reysner, den eine Urkunde vom Jahre 1488 namentlich erwähnt – er soll in
der Alser Straße vor dem Schottentor ansäßig gewesen sein −, ist der erste nachgewiese-
ne Wiener Modist, 1506 wird die ‚Schocklin‘ am Neuen Markt erwähnt, und 1521 eine
‚Madlen‘ in der Huetergassen, 1522 die ‚Andre-Reisnerin‘ am Judenplatz und eine ‚Mi-
chel-Kembserin‘ […]. Mit dem ersten Auftreten der Marchande de modes in Wien – die
Geschichte des Wiener Modistengewerbes notiert hierfür das Jahr 1713 – erobert sich die
Frau ein großes Arbeitsfeld […]. Die berühmtesten Wiener Putzwarenhandlungen waren:
‚Zur Negligé-Haube‘ und ‚Zur Königin von Ungarn‘ am Kohlmarkt, ‚Zum Pariser Mode-
journal‘ am Graben, ‚Zur schönen Wienerin‘ und ‚Zur schönen Tänzerin‘ am Stephansplatz
und ‚Zur Stummen von Portici‘ am Neuen Markt […]. In einem Dekret vom 20. Juli 1830
wird ausdrücklich festgestellt, dass das Putzmachergewerbe der Frau besonders vorbehalten
werde, ,um ehrliche Nahrungswege‘ für sie zu ermöglichen.“ Das Gewerbegesetz von 1835
sieht keinen Zunftzwang vor. (Springschitz S. 176 ff.)
L.: Springschitz 1949
Pylmann(in) Lorenzina; Leopardenwärterin
Geb. ?
Gest. ?
LebenspartnerInnen, Kinder: Verheiratet mit Thomas de Pardis (Margarius) † nach 1601
und vor dem 6. Oktober 1605.
Laufbahn: L. P. war Witwe von Thomas de Pardis (Margarius) des kaiserlichen Leoparden-
wärters. Kaiser Rudolf II. (1552 –1612; seit 1576 Kaiser) hatte 1579 Cornelis de Pardis sowie
dessen Neffen, die Söhne seines verstorbenen Bruders Bonifaz, Thomas und Paul, in den
Adelsstand erhoben. Thomas de Pardis wuchs als Gehilfe seines Onkels Cornelis de Pardis,
der dieses Amt schon unter Rudolfs Vater, Kaiser Maximilian II. (1527–1576; seit 1564
Kaiser), innehatte, in diese Aufgabe hinein. 1594 ist Thomas erstmals als Leopardenwärter
bezeugt. 1599 erhielt er eine Wappenbesserung. Als Witwe avancierte L. zur kaiserlichen
Leopardenwärterin, der auch ein Diener beigesellt war. Als Leopardenwärterin ist sie 1605
und 1612 bezeugt.
L.: Frank 1967/1972, Giese 1962, Hausenblasová 2002
Ingrid Roitner
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 3, P – Z
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 3, P – Z
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1238
- Kategorie
- Lexika