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Qu.: DÖW/Spanienarchiv/Personendossier Dora Quinton: handschriftliches Erinnerungs-
manuskript, Personendossier Dr. Hans Kaiser, DÖW Erzählte Geschichte, Interview 358,
DÖW Datenbank Namentliche Erfassung der Holocaustopfer.
L.: Filip 2011 Karin Nusko
Quittner Genia, geb. Lande; Staatswissenschafterin und Parteifunktionärin
Geb. Wien, 4. 11. 1906
Gest. Wien, 16. 4. 1989
Herkunft, Verwandtschaften: Bruder: Adolf Lande.
LebenspartnerInnen, Kinder: Verheiratet mit Franz Quittner (* 1904), Physiker, Assistent
am 1. Physikalischen Institut der Universität Wien; Mitglied der KPÖ, Mitglied des Zen-
tralkomitees des KJVÖ, 1930 Emigration UdSSR, Arbeit im All-Unions-Elektrischen In-
stitut, 1938 im Zuge der Säuberungen verhaftet, Tod in der Lagerhaft; zwei Kinder: Vera
(* 1931 od. 1932), Georg (* 1934).
Ausbildungen: Besuch von reformierten Mädchenschulen in Wien, nach dem Tod des Va-
ters Finanzierung der Schule durch Nachhilfestunden; Studium der Staatswissenschaften
an der Universität Wien, 1928 Promotion zum Dr.rer.pol.; ab 1932 Abendstudium der Poli-
tischen Ökonomie am Institut der Roten Professur Moskau.
Laufbahn: Mitglied der Sozialistischen Arbeiterjugend (SAJ), ab 1923 führende Vertreterin der
linksoppositionellen Unabhängigen Sozialistischen Arbeiterjugend (USAJ), 1925 im Rahmen
der ersten sogenannten Jungarbeiterdelegation aus Österreich Reise in die UdSSR, ab 1925 nach
Vereinigung der USAJ mit KJVÖ Funktionärin des KJVÖ, 1928 Wahl ins Exekutivkomitee der
KJI; 1928/29 Englisch- und Französisch-Korrespondentin bei Spielmann & Söhne, Seidenfabri-
kanten; 1929 nach einer Friedensdemonstration Verhaftung und Verlust des Arbeitsplatzes; 1930
nach Moskau, ab 1931 (1930), Mitglied der KPdSU, Mitarbeit am Institut für technisch-öko-
nomische Industrieforschung des Volkskommissariats für Schwerindustrie, ab 1932 Abendkurse
am Ökonomischen Institut der Roten Professur, 1935–37 Lektorin für politische Ökonomie an
der Leninschule in Moskau, 1938–39 technische Übersetzerin in einem Moskauer Elektrobetrieb,
nach der Verhaftung ihres Mannes Flucht in die russische Provinz, 1939 – 41 Englisch-Lektorin
Lomonossov-Universität Moskau; 1941 Flucht vor den deutschen Truppen nach Chistopol, An-
stellung als Deutschlehrerin im landwirtschaftlichen Technikum, 1942/43 Lehrerin im österrei-
chischen Sektor der Komintern-Schule in Kusnarenkovo, anschließend bis Frühjahr 1944 Arbeit
im Archiv der ehemaligen Komintern-Presseabteilung (Institut Nr. 205), Materialzusammen-
stellungen für Radiosendungen für Deutschland und die deutsch besetzten Gebiete, 1944 – 46
Lehrerin im österreichischen Sektor der Antifa-Schule Krasnogorsk, Ende 1946 Rückkehr nach
Wien, Bildungsfunktionärin der KPÖ, nach dem Ungarnaufstand von 1956 Parteiaustritt, 1956
Anstellung in der Wirtschaftsabteilung der Länderbank.
Qu.: IfZ München; DÖW.
W.: „Öffentliche rechtliche Probleme des österreichischen Arbeitsrechts. Diss.“ (1928), „Der
weite Weg nach Krasnogorsk. Schicksalsbericht einer Frau“ (1971)
L.: BLÖF, Historische Kommission, Leisch-Prost 2002, McLoughlin 1998, Neugebauer
1975, ÖNB 2002, Pasteur 1986, Prost 1987, Röder/Strauss 1980 –1983, Vogelmann 1973
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 3, P – Z
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 3, P – Z
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1238
- Kategorie
- Lexika