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Rehmann-Salten | R 2667
Rehmann-Salten Anna Katharina, geb. Salten, verh. Wyler-Salten, Katja; Schauspielerin,
Illustratorin, Journalistin und Übersetzerin
Geb. Wien, 18. 8. 1904
Gest. Zürich, Schweiz, 27. 3. 1977
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Felix Salten (6. 9. 1869 –8. 10. 1947) Feuilletonist,
Kritiker und Schriftsteller; Mutter: Ottilie Metzel (7. 3. 1868 Prag – 22. 6. 1942 Zürich)
starb an einem Herzleiden. Bruder: Paul, geb. 1903, Filmregisseur, starb 1937 nach einem
Auto unfall.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1928 heiratete sie Hans Rehmann, er starb am 10. August
1939 an Knochentuberkulose. In zweiter Ehe mit dem Zürcher Anwalt Dr. Veit Wyler
(28. 8. 1908 –18. 10. 2010) verheiratet (13. 12. 1944). Töchter: Lea Wyler, zunächst Schauspie-
lerin, sah auf einer Reise das Elend Indiens, gab ihren Beruf auf und gründete eine Hilfsge-
meinschaft. Nachlassverwalterin von Felix Salten und Judith Siano-Wyler, Kunsttherapeu-
tin in Israel. A. R.-S. wird namentlich in einem Brief von Richard an Paula Beer-Hofmann
vom 3. 1. 1912 erwähnt.
Ausbildungen: Besuchte 6 Klassen Gymnasium und danach von 1921/22 bis 1922/23 die
Kunstgewerbeschule, Malerei bei Löffler, Aktzeichnen bei Mallina. 1924 trat sie wieder aus.
Laufbahn: War u. a. Schauspielerin bei Max Reinhardt. Lebte zunächst in Wien und Berlin
und begleitete ihren Mann, nachdem seine Krankheit festgestellt worden war, an mehrere
Orte, wo man sich Heilung erhoffte. Zuletzt lebte sie mit ihm bei Rehmanns Schwester
in Langenthal bei Bern. Nach dem Tod ihres ersten Mannes brachte sie ihre Eltern – die
beide schon alt, krank und gebrochen waren – mit der Haushälterin Pepi und dem Hausrat
in die Schweiz, was ihr nur durch ihren Schweizer Pass möglich war. Sie kümmerte sich
aufopfernd um ihre Eltern und musste die Familie mit Übersetzungen und journalistischen
Arbeiten ernähren, da ihr Vater Felix Salten in der Schweiz nur geduldet war und nicht
journalistisch tätig sein durfte. Als ihre Mutter starb, übernahm sie den Haushalt. 1941 bot
sie dem Albert Müller Verlag ihre Übersetzung „Die Braut Christi“ von Norah Lofts „I met
a Gipsy“ an. Walter de Haas antwortete ihr am 27. Juni 1941 dass er warten müsse, ob die
Vereinigten Staaten in den Krieg eintreten würden, denn dann wäre der deutsche Markt für
eine amerikanische Autorin verschlossen und die in der Schweiz absetzbare Auflagenstärke
zu gering. Im Weiteren schreibt Haas: „Leider kommt nun auch etwas anderes hinzu: wir
müssen seit einiger Zeit für alle nach Deutschland ausgeführten Bücher Erklärungen be-
züglich des Autors und des Übersetzers abgeben, dass Sie arischer Abstammung sind, sonst
werden die Bücher in Deutschland nicht zugelassen. Dieser Umstand macht es uns leider
unmöglich, Ihnen die Übersetzung zu übertragen, so gut uns das Probekapitel auch gefallen
hat“. Sie bearbeitete unter anderem „The moon is down“ von John Steinbeck, übersetzte den
Roman ins Deutsche und machte aus dem Prosastück ein Schauspiel, in dem sie die Dialoge
aus dem Text löste. Die Uraufführung ihrer Übersetzung fand am 27. Oktober 1943 in Basel
statt. Das Stück wurde später als wichtigstes Stück der Resistance gesehen. Bei der Urauf-
führung kam es zu standing ovations im Publikum, die Nazis die darunter saßen konnten
nichts gegen die Euphorie unternehmen, die das Stück, es handelt von einem kleinen Dorf
in Dänemark, das sich gegen die Besetzer wehrt, auslöste. Sie sprach beim Begräbnis ihres
Vaters am jüdischen Friedhof in Zürich-Friesenberg. Sie verfasste außerdem Kritiken für
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 3, P – Z
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 3, P – Z
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1238
- Kategorie
- Lexika