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die „Weltwoche“ in der Schweiz, bis sie ihren Platz für den jungen Schweizer Friedrich
Dürrenmatt räumen musste, mit dem sie allerdings später Freundschaft schloss und der an
ihrem Grabe sprach. Zahlreiche Gedichte, ebenso wie die für ihre Töchter geschriebenen
und illustrierten Kinderbücher wurden nie veröffentlicht. Sie fertigte auch Collagen und
gestaltete Karten. Ihr Mann gab 39 1/2 Jahre „Das neue Israel“ heraus, bei dem auch sie
mitarbeitete, u. a. in der Redaktion oder auch als Verfasserin sehr humorvoller Glossen.
Ursprünglich wollte sie nach Israel auswandern, einen Plan, den eine ihrer Töchter später
verwirklichte.
A. R.-S. war intensiv karitativ tätig, half EmigrantInnen und KünstlerInnen ohne Almosen
zu geben. Von ihrer Tochter wurde sie als wunderbare, liebevolle und sehr humorvolle Mut-
ter erlebt.
Biograph. Mitteilungen, Hinweise: 6. 12. 2006 persönliches Treffen mit Lea Wyler, Hinweise
von Prof. Friedrich C. Heller.
Qu.: Tagblattarchiv (Personenmappe).
W.: Illustration: „Salten, Felix: Bob und Baby“ (1925), Übersetzungen: „Aldington, Richard:
Der Himmel selbst“ (1946), „Priestley, John B.: Drei Männer“ (1946), „Barschak, Erna:
Erlebnisse in USA“ (1947), „Wilson, Ethel: Lilly“ (1960), „Steinbeck, John: Der Mond
ging unter“ (7. Aufl. 1943), „Truax, Rhoda: Joseph Lister. Vater der modernen Chirurgie“
(1947), „Christie, Agatha: Die Schattenhand“ (1964)
L.: Heller 2008, ÖNB 2002, Reinharter 1992 Susanne Blumesberger
Rehor Grete, geb. Daurer; Angestellte, Nationalrätin und Bundesministerin
Geb. Wien, 30. 6. 1910
Gest. Wien, 28. 1. 1987
Herkunft, Verwandtschaften: Mutter: diplomierte Krankenschwester; Vater: Beamter; eine
ältere, eine jüngere Schwester; der Vater galt ab 1918 als vermisst, die Mutter starb, als G. R.
19 Jahre alt war; Beeinflussung durch die katholische Mädchenbewegung.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1935 Heirat mit Karl Rehor, bereits 1922 in führender Posi-
tion in katholischen Jugendorganisationen und der christlichen Arbeiterbewegung, 1934
leitender Sekretär der Gewerkschaftsjugend im Österreichischen Gewerkschaftsbund und
Rat der Stadt Wien, als Leiter der Sozialen Arbeitsgemeinschaft Wien, im Ständestaat als
Auffanggemeinschaft für die teilweise regimekritische christliche Arbeiterschaft (u. a. mit
Karl Ernst Winter). Versuch des Kontaktes mit Funktionären der Freien Gewerkschaften,
1938 Verhaftung, Entlassung, 1940 in die Wehrmacht einberufen, vermutl. 1942 bei Stalin-
grad gefallen, seit 1943 offiziell vermisst; Tochter: Marlies (* 1938).
Ausbildungen: Fünfklassige Volksschule in Wien-Josefstadt, Bürger- und Handelsschule,
Vorbereitungsjahr für das Lehrerinnenseminar, der Berufswunsch Lehrerin war aus finan-
ziellen Gründen nicht verwirklichbar, ab dem 14. Lebensjahr berufstätig, anfangs diverse
Tätigkeiten, 1925–27 Textilarbeiterin.
Laufbahn: Ab 1927 Angestellte (Kontoristin) in einer Textilfirma in Wien; 1929 Eintritt als
Angestellte, bzw. später als Sekretärin in den Zentralverband der christlichen Textilarbeiter,
ehrenamtliche Tätigkeit in der christlichen Gewerkschaftsjugend, als erste Frau Vertretung
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 3, P – Z
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- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 3, P – Z
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1238
- Kategorie
- Lexika