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deutende geographische Werk „Newe Reißbeschreibung nacher Jerusalem“ von Laurentius
Slisanski, den „Tractatus juridico-politicus“ von Hermann Wesseling und den „Thesaurus
quinque linguarum“ von Johann Schweitzer in hoher Druckqualität. (Die von Anton Mayer
dazu geäußerte unbewiesene Vermutung, dass diese auf einen tüchtigen Faktor zurückzu-
führen sei, ist charakteristisch für das gängige Frauenbild seiner Zeit, zumal die Leistungen
männlicher Chefs nicht durch Hinweis auf tüchtige Mitarbeiter relativiert werden). Sie
starb 1669 und wurde an der Seite ihres Mannes auf dem St. Stephansfreithof begraben.
L.: Durstmüller 1981, Mayer 1883, Hofmann-Weinberger 2001
Edith Stumpf-Fischer
Rie Lucie, geb. Gomperz, Gompertz Luzie; Keramikerin
Geb. Wien, 16. 3. 1902
Gest. London, Großbritannien, 1. 4. 1995
Herkunft, Verwandtschaften: Stammte aus einer bürgerlichen, jüdischen Familie.
Ausbildungen: 1922–26 Studium an der Kunstgewerbeschule in Wien bei Michael Powolny.
Laufbahn: 1924 –38 selbständig in Wien tätig. Teilnahme an der Ausstellung „Das befreite
Handwerk“, Wien 1934. 1938 Emigration nach Großbritannien, wo sie ab 1945 in London
ein eigenes Studio betrieb (ab 1946 gem. m. Hans Coper). 1960 –71 Lehrtätigkeit an der
Camberwell School of Art. Schuf eine große Anzahl von vielfach prämierten und ausge-
stellten Töpfer- und Kunstwerken. Wirkte stilbildend für die Richtung moderner künstle-
rischer Studiokeramik.
Ausz., Mitglsch.: 1969 Ehrendoktorwürde des Royal College of Art, 1981 Commander des
Order of the British Empire, 1991 geadelt („Dame“).
L.: Birks 1999, Gmeiner/Pirhofer 1985, Killy 1998a
Rie Therese, geb. Herz, Ps. L. Andro; Journalistin, Schriftstellerin und Übersetzerin
Geb. Wien, 1. 1. 1878
Gest. Wien, 28. 7. 1934
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Maximilian Herz, Pädiater, Leiter der Wiener Poli-
klinik in Wien.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1901 Heirat mit Kurt Rie († 1908), Kaufmann; ein Sohn.
Laufbahn: Th. R. wandte sich früh dem literarischen Schreiben zu, das sie nach dem Tod
ihres Mannes professionell ausübte, um sich den Lebensunterhalt zu verdienen. Sie trat als
Musikschriftstellerin und -referentin (u. a. für die „Vossische Zeitung“) für die hohe, ernste,
nicht immer populäre Kunst ein und war eine frühe Vorkämpferin für das Werk Pfitzners in
Wien. Ihre Romane und Erzählungen sind gekennzeichnet durch klare, fesselnde, sogar kri-
minalistisch-spannende Darstellungen, die inhaltlich meist vom Theatermilieu ausgehen und
dann zu allgemeingültigen Fragestellungen überleiten. Sie war auch engagiert in Frauen
fragen.
Th. R. übersetzte aus dem Französischen.
Qu.: Briefe, Nachlass H. Pfitzner, Musiksammlung, ÖNB, Wien; Tagblattarchiv (Personen-
mappe).
W. u. a.: „Die Augen des Hieronymus. Novelle“ (1905), „Lilli Lehmann“ (1907), „Das offene
Tor. (Hugo Wolf). Süddeutsche Monatshefte“ (1908,1909), „Der Tod des Tristan. Drama“
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 3, P – Z
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- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 3, P – Z
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1238
- Kategorie
- Lexika