Seite - 2716 - in biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Band 3, P – Z
Bild der Seite - 2716 -
Text der Seite - 2716 -
R |
Rihni2716
Theresienstadt, nach der Befreiung 1945 konnten die dort lebenden Kinder sie nach England
holen); Geschwister: Friedrich (1897–1905), Dr. med. Ernst Adler (11. 3. 1899 Wien – 24.10
1970 Edinburgh), Gertrude, verehelichte Winter (28. 12. 1905 Wien –24. 9. 1942 deportiert
von Wien nach Theresienstadt, 23. 10. 1944 Überstellung nach Auschwitz, Todesdatum un-
bekannt), Hedwig verehelichte Partick (11. 7. 1909 Wien –1969 Cardiff).
LebenspartnerInnen, Kinder: Ehemann: Rechtsanwalt Dr. Hans Riesenfeld (28. 9. 1899
Wien –1963 London), keine Kinder.
Ausbildungen: Schwarzwald-Schule, 1918 Matura als Externistin, Wintersemester 1918/19
Inskription an der philosophischen Fakultät der Universität Wien. Das Jusstudium wur-
de an der Universität Wien erst 1919 nach der Republikgründung für Frauen geöffnet, ab
Sommersemester 1919 Jusstudium. 1. Staatsprüfung 19. 4. 1920, 2. Staatsprüfung 15. 7. 1922,
3. Staatsprüfung 5. 12. 1922, Promotion 25. 6. 1923. Nach Absolvierung des vorgeschriebenen
Gerichtsjahres wollte J. A. die Laufbahn einer Rechtsanwältin einschlagen. Doch erwies es
sich als sehr schwierig, eine Stelle als Rechtsanwaltsanwärterin zu finden, da keine Kanz-
lei eine junge Frau aufnehmen wollte, obwohl ihr Vater – selbst Jurist – eine Reihe von
Freunden bat, seine Tochter zu beschäftigen. Schließlich konnte sie die Praxiszeiten von
2. 4. 1924 bis 30. 11. 1927 in der Kanzlei Dr. Max Schäfer, von 9. 12. bis 30. 6. 1928 in der
Kanzlei Dr. Oskar Gold und endlich bei Dr. Jacques Steininger sammeln. Am 29. Septem-
ber 1927 legte sie die Rechtsanwaltsprüfung am Oberlandesgericht in Wien ab.
Laufbahn: Am 16. Dezember 1927 wurde J. R. in die Verteidigerliste eingetragen, am 17. Juni
1930 als zweite Frau in die Rechtsanwaltsliste für Wien, Niederösterreich, Burgenland. Sie
betrieb fortan ihre Kanzlei gemeinsam mit ihrem Ehemann Dr. Hans Riesenfeld an der Ad-
resse Wien 1, Rotenturmstraße 31.
J. R. wurde bereits am 28. Mai 1938 mit einem Vertretungsverbot belegt und mit Ablauf des
Jahres 1938 wurden sie und ihr Ehemann aufgrund der 5. Verordnung zum Reichsbürger-
gesetz als „Juden“ aus der Rechtsanwaltsliste gelöscht. Das Ehepaar flüchtete im Sommer
1938 zunächst nach Triest, von dort weiter nach Lyon und schließlich im August 1939 nach
London. J. R. konnte nie mehr den Rechtsanwaltsberuf ausüben und war u. a. als Sachbear-
beiterin in der Firma G. U. S. Export Corp. Ltd. tätig.
Qu.: Archiv der RAK Wien, WStLA (Meldeunterlagen), ÖStA/AdR (Vermögensanmeldung
des Ehemannes und Hilfsfonds), Archiv der IKG Wien; Nichte Dr. Liselotte Kastner-Adler.
L.: Sauer/Reiter-Zatloukal 2010, Sauer/Reiter-Zatloukal 2013, NFP v. 20. 6. 1930
Barbara Sauer
Rihni; Frau des Salzburger Erzbischofs Odalbert (amt. 923-935)
Geb. ?
Gest. ?
Herkunft, Verwandtschaften: Eltern: unbekannt; vermutet wird eine Herkunft aus der Fa-
milie der Luitpoldinger.
LebenspartnerInnen, Kinder: Verheiratet mit Odalbert, Salzburger Erzbischof (amt. 923-
935); Kinder: Söhne: Otacher, Pernhard, Diotmar; Töchter: Himiltrudta, Heilrat.
Laufbahn: R. war mit Odalbert verheiratet und hatte fünf Kindern das Leben geschenkt.
Als dieser im vorgerückten Alter Salzburger Erzbischof wurde, ein Vorgang, der in der
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 3, P – Z
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 3, P – Z
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1238
- Kategorie
- Lexika