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Robert | R 2723
Lebte zunächst
– zusammen mit den Schwiegereltern
– in bescheidenen Verhältnissen in Tel
Aviv, arbeitete wieder als Schneiderin. Zeitweise litt sie an Depressionen. Nach 1938 fanden
zahlreiche AsylantInnen aus Österreich bei ihr und ihrem Mann Unterschlupf. Der Versuch
die eigene Mutter, sie war schon fast siebzig Jahre alt, zu retten, schlug fehl. Als sich das Ge-
schäft ihres Mannes gut entwickelte, er war Vertreter für Olla-Präservative, wurde sie seine
Angestellte. Trennte sich 1949 von ihrem Mann und lebte in Haifa, arbeitete dort in einem
Modesalon und machte sich schon sehr bald selbständig. Nach der Scheidung übernahm sie
die Wohnung. Nach einer schweren Erkrankung begann sie Gedichte zu schreiben, die teil-
weise in Zeitschriften erschienen, hielt zahlreiche Lesungen, unter anderem in Seniorenclubs.
1966 unternahm sie eine Reise nach Europa, sie kam auch zum ersten Mal wieder nach Wien.
1969 pensioniert. Lebte zuletzt im Anita-Mueller-Cohen-Heim, dem sogenannten Österrei-
cherInnenheim in Ramat Chen bei Tel Aviv. 1991 meldete sie sich anlässlich eines Aufrufs,
bei dem österreichisch-jüdische Lebensgeschichten gesucht wurden. In diesem Kontext ent-
standen schließlich ihre sehr persönlichen und offenen Lebenserinnerungen.
Mitglsch.: Aktives Mitglied der Sozialdemokratischen Partei.
W.: „Herrlich ist’s in Tel Aviv
– aus der Wiener Perspektiv’. Erinnerungen. Hg. von Daniela
Ellmauer, Miguel Herz-Kestranek, Albert Lichtblau“ (2006)
L.: ÖNB 2002, Wimmer 1993
Robert Helene, urspr. Hermine Franke; Schauspielerin und Regisseurin
Geb. Wien, 28. 7. 1880
Gest. Wien, 13. 9. 1963
LebenspartnerInnen, Kinder: In erster Ehe mit Eugen Dumont (1877–1957) verheiratet,
Schauspieler, geschieden. In zweiter Ehe mit dem Maler Woldemar Kohlund verheiratet.
Laufbahn: 1898/99 am Stadttheater Hamburg, 1901/02 am Stadttheater Barmen. 1902/03
am Stadttheater Bonn, 1903/04 am Stadttheater Breslau, 1904/05 am Stadttheater ŁÓdŹ.
1905 bis 1907 an den Vereinigten Städtischen Bühnen Graz. 1907/08 am Schiller-Theater
Berlin. 1908/09 als Gast in Graz. 1909 bis 1914 und 1915 bis 1921 am Düsseldorfer Schau-
spielhaus. 1921/22 am Schloßpark-Theater Berlin. 1922 bis 1929 bei den Städtischen Schau-
spielen Baden-Baden, auch als Regisseurin. 1929/30 am Schauspielhaus am Gendarmen-
markt Berlin. 1930/31 am Theater in der Klosterstraße und am Rose-Theater, beide Berlin.
1931 bis 1934 in Berlin gastierend. Ab 1935 erhielt sie nur noch Stückverträge und mehrere
Filmrollen. Als die RFK ihren Abstammungsnachweis überprüfte, wurde erkannt, dass auf
einem Dokument der Name ihrer jüdischen Mutter gefälscht war, sie wurde am 7. 12. 1937
„wegen schwer gewinnsüchtiger Urkundenfälschung“ zu drei Monaten Gefängnis verurteilt.
Am 18. 1. 1938 aus der RFK ausgeschlossen.
L.: Trapp/Mittenzwei 1999
Roberts Ernestine („Ina“); Schauspielerin und Schriftstellerin
Geb. Wolkersdorf, NÖ, 29. 7. 1904
Gest. Cardiff, Wales, Großbritannien, 11. 10. 1977
Geboren am 29. 7. 1904 in Wolkersdorf im Weinviertel (Niederösterreich) als jüngste Toch-
ter des Gemeindearztes Dr. Hermann und der Emilie Loew. In Wien wurde sie für die Büh-
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 3, P – Z
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 3, P – Z
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1238
- Kategorie
- Lexika