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biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Band 3, P – Z
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Rosé | R 2743 E. und Roman Rosdolsky flohen aufgrund ihrer bekannten trotzkistischen Gesinnung nach Krakau. 1942 wurden beide von der Gestapo verhaftet, weil sie Juden bei sich Unterschlupf gewährt hatten. E. R., die damals hochschwanger war, wurde nach drei Wochen freigelassen; noch im selben Jahr kehrt sie nach Wien zurück. Roman Rosdolsky wurde im April 1943 aus Krakau in das KZ Auschwitz deportiert. 1947 emigrierte die Familie Rosdolsky in die USA. Dort war E. R. bis 1973 als Beraterin in der Forschungsabteilung der United Auto Workers (UAW), eine der größten Gewerkschaften der USA, in Detroit tätig. Zu ihren Aufgaben- bereichen zählten etwa die Unterstützung der Gewerkschaft bei Tarifverhandlungen durch Untersuchung der Unternehmensfinanzen sowie Vergleiche mit anderen Unternehmen in demselben Industriezweig, die Evaluierung von vertraglichen Provisionen wie Gewinnbe- teiligungsplänen und das Organisieren von Kampagnen. Sie nahm an Untersuchungen zur Beschäftigungslage teil und sammelte Informationen zu Gewinntrends. Die Untersuchung öffentlicher Vorschläge seitens der Politik und die Unterbreitung von Initiativen seitens der Gewerkschaft gehörten ebenfalls zu ihren Aufgabenbereichen. Roman Rosdolsky fand in der McCarthy-Ära als bekannter Kommunist keine Arbeit. Da ihm ein Universitätsposten verweigert wurde, war er als Privatdozent tätig. 1971 kehrte E. R. nach Wien zurück. Dort wirkte sie als ehrenamtliche Mitarbeiterin des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion betätigte sich E. R. aktiv in der österreichischen Memorial Bewegung im Gedenken an die Opfer des Stalinismus. E. R. starb am 3. September 2001 im Alter von 90 Jahren in Wien. W.: „Gem. mit Fritz Keller: 40 Jahre Trotzkistenprozesse in Wien“ (1977), „Franz Koritscho- ner“ (1990) L.: Cardorff 1998, Keller 1978, Keller 1998, Keller 2001 Rosé Alma Maria, verh. van Leeuwen-Boomkamp, verh. Prihoda; Violinistin und Chorleiterin Geb. Wien, 3. 11. 1906 Gest. KZ Auschwitz, Deutsches Reich  – Generalgouvernement (Oświęcim, Polen), 4. 4. 1944 Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Arnold Josef Rosé (1863 –1946); Mutter: Justine, geb. Mahler (1863–1946); Geschwister: Alfred (* 1902); Onkel: Gustav Mahler. LebenspartnerInnen, Kinder: Von 1930–1935 mit dem Violinisten Váša Příhoda (1900 –1960) verheiratet; zweite Ehe mit Constant August van Leeuwen-Boomkamp. Ausbildungen: Violinstudium bei ihrem Vater. Laufbahn: 1920 trat sie erstmals als Solistin in Bad Ischl auf, 1926 debütierte sie im Wiener Musikverein mit Mitgliedern des Wiener Staatsopernorchesters unter der Leitung ihres Vaters. 1927 folgten Auftritte mit dem Wiener Sinfonie-Orchester und ihrem Vater im Rundfunk (RAVAG). Im Mai 1929 machte sie in Wien ihre einzige Schallplattenaufnahme; das Doppelkonzert d-Moll BWV 1043 von Johann Sebastian Bach. Bis zu ihrer Scheidung lebte sie mit ihrem Mann in Prag. 1936 kehrt sie nach Wien zurück. 1932 gründete sie die Damenkapelle „Wiener Walzermädel“, die nach dem „Anschluss“ 1938 von der Reichskulturkammer aufgelöst wird. In der Zeit von 1934 bis 1938 veranstaltete R. im Ausland mehrere Solidaritätskonzerte aus Protest gegen die nationalsozialistische Herrschaft. Im März 1939 emigriert sie zunächst nach London. Ab 1940 lebt sie illegal in Amsterdam,
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biografiA. Lexikon österreichischer Frauen, Band 3, P – Z
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
biografiA.
Untertitel
Lexikon österreichischer Frauen
Band
3, P – Z
Herausgeber
Ilse Korotin
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79590-2
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1238
Kategorie
Lexika
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