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biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Band 3, P – Z
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Rothansl | R 2765 Rothansl, geb. Schatz (1842 –1925), Bruder: Edmund Rothansl (1876 –1937), akad. Maler, Bildhauer und Kunsterzieher. Ausbildungen: Stickfachschule, Kunstgewerbeschule, Gastschülerin. Laufbahn: R. R. besuchte die Stickfachschule und als Gast die Kunstgewerbeschule. Ab 1899 war R. R. Hilfslehrerin an der Fachschule für Kunststickerei in Wien 1, Hegelgasse 6, ab 1901 Vertragslehrerin an der Kunstgewerbeschule Wien. Ab 1909 übernahm R. R. die Leitung des Textilkurses, der ab 1911/12 Werkstätte für Textilarbeiten genannt wurde. Ab 1920 war sie als erste Frau im Range einer ordentlichen Professorin Leiterin der Werk- stätte für Textilarbeiten an der Kunstgewerbeschule des k.k. Österreichischen Museums für Kunst und Industrie. Sie bekleidete diese Stellung bis zu ihrer Pensionierung im Jahre 1925. Unter ihren SchülerInnen finden sich so klingende Namen wie Kamilla Birke, Margarete Bistron-Lausch, Elly Cornaro-Gschließer, Pauline Granichstaedten, Paula Graischer, Josef Hajsinek, Gertrud Höchsmann, Lilly Jacobsen, Elisabeth Kudisch, Otto Niedermoser, Midi Pranke-Deabis, Felice Rix-Ueno, Hilda Schmid-Jesser, Max Snischek, Alice Wanke, Trude Weinberger, Vally Wieselthier und May Ottawa, spätere Gattin von Anton Hofer. R. R. wohnte seit 1909 in Wien 4., Danhausergasse 3 und kehrte nach ihrer Pensionierung 1926 wieder nach Kierling in das Elternhaus zurück. Ab 1903 war R. R. Mitarbeiterin bei der Vereinigung Wiener Kunst im Haus, die 1901 von zehn Absolventen der Kunstgewerbeschule gegründet wurde und als Vorläuferin der Wiener Werkstätte betrachtet werden kann. Geistige Väter waren Josef Hoffmann und Karl Moser. Mit der Vereinigung stellte sie 1903 im Jakobihof in Wien aus. Weitere Mitgliedschaften pflegte sie beim Österreichischen und Deutschen Werkbund. Der Stellung der künstlerisch tätigen Frau in der Gesellschaft im Wien um 1900 entspre- chen die Erwähnungen der ebenfalls künstlerisch tätigen Schwester als Randbemerkung in den Biografien des Bruders. Das wieder auflebende Interesse für das Kunstgewerbe, das zur Jahrhundertwende um 1900, weit über die Grenzen unseres Landes bekannt und geschätzt war und so bekannte Einrichtungen wie die Wiener Werkstätte ermöglichte, brachte eine Reihe von mustergültigen Publikationen hervor, in denen so manche Wiener Kunstgewer- blerin ihren Niederschlag fand, so auch R. R. R. R., Textilkünstlerin, Weberin, Stickerin, Gobelinkünstlerin, aber auch Malerin und Zeichnerin (im Handbuch des Kunstmarktes 1926 als Malerin geführt) ist vor allem wegen der textilen Arbeiten für das Klosterneuburger Stift in die Kunstliteratur eingegangen. Das sind der berühmte Marienornat aus dem Jahre 1911 und der ebenso berühmte, wie inter- essante Fastenbehang aus dem Jahre 1916 –1919, beides klassische Jugendstilwerke und im Besitz des Stifts Klosterneuburg. Für den Entwurf des Ornates, der nur an Marienfesten verwendet werden sollte, wurde auf Auftrag des damaligen Probstes Friedrich Piffl unter den drei Meisterklassen der k.u.k. Kunstgewerbeschule (heute Universität für angewandte Kunst) im Jahre 1910 ein Wettbewerb ausgeschrieben. Die Anregung dazu kam von Dr. Wolfgang Pauker, Chorherr im Stift Klosterneuburg und Professor an der Kunstgewerbe- schule Wien. Anton Hofer (1888 –1979), Schüler in der Meisterklasse von Prof. Kolo Moser an der Kunstgewerbeschule, ging siegreich aus dem Wettbewerb hervor und bekam damit den Auftrag für die Durchführung. Diese erfolgte in der Stickerei-Klasse der Kunstgewer- beschule Wien, die von R. R. geleitet wurde. 16 Studentinnen arbeiteten an der Ausführung,
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biografiA. Lexikon österreichischer Frauen, Band 3, P – Z
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
biografiA.
Untertitel
Lexikon österreichischer Frauen
Band
3, P – Z
Herausgeber
Ilse Korotin
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79590-2
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1238
Kategorie
Lexika
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