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Rubinstein | R 2781
eine zweiklassige Privatschule mit ganztägigem Betrieb, die vor allem schwer erziehbaren
Kindern zur Verfügung stand und wo sie auch unterrichtete. Im Jänner 1937 wurde sie
zusammen mit ihrem Lebensgefährten und weiteren Personen unter dem Verdacht, dass
an der Schule illegale kommunistische Zusammenkünfte stattfinden würden, erneut ver-
haftet. Während I. R. am nächsten Tag freikam, wurde Wurmfeld, der tschechoslowakischer
Staatsbürger war, nach Bratislava abgeschoben. Die Polizei setzte den Stadtschulrat von der
Amtshandlung in Kenntnis, woraufhin die Auflösung des Trägervereins der Schule veran-
lasst wurde. Zu Ostern 1937 wurde die Schule wegen „mangelnder sittlich-religiöser und
vaterländischer Erziehung“ behördlich geschlossen. Im selben Jahr folgte I. R. ihrem Le-
bensgefährten nach Prag. Im September 1938 gelangte das Paar nach Paris, wo sich Erich
Wurmfeld zur tschechoslowakischen Armee meldete. Nach dem Einrücken der deutschen
Wehrmacht in Paris flüchteten I. R. und Erich Wurmfeld nach Südfrankreich und entkamen
von dort nach Großbritannien. Erich Wurmfeld (Eric Verlin) arbeitete dort zunächst als
Fotograf und ab 1944 als Schnittassistent für die tschechische Abteilung des Foreign Office.
I. R. war in London als Psychologin tätig.
Qu.: DÖW 6.708, 13.089, Hilde Koplenig-Oppenheim: Erinnerungen 1934 –39, Wien
o.J., DÖW 12237/Bd. 2, Nationalien der juridischen Fakultät, Archiv der Universität Wien,
http://search.ancestry.co.uk.
W.: „Die Phasen der Kolonialpolitik und ihr Zusammenhang mit der ökonomischen und
sozialen Struktur des Mutterlandes. Diss. Wien“ (1928)
L.: Cargnelli/Omasta 1993 Christine Kanzler
Rubinstein Susanna; Historikerin und Schriftstellerin
Geb. Czernowitz, Bukowina (Tscherniwzi, Ukraine), 20. 9. 1847
Gest. Würzburg, Bayern (Deutschland), 29. 3. 1914
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Isak Rubinstein, Reichsratsabgeordneter und Kul-
tuspräsident.
Ausbildungen: Erhielt von Karl Emil Franzos Privatunterricht, maturierte 1869, studierte ab
1870 Geschichte an der Universität Prag, später in Leipzig, promovierte 1874 in Bern mit
der Dissertation „Die sensoriellen und sensitiven Sinne“.
Laufbahn: Lebte zunächst in Würzburg, ab 1873 in Leipzig, Heidelberg, München, Wien,
Berlin, Dresden und Wiesbaden und betrieb wissenschaftliche Studien. Ihre psychologi-
schen Studien erschienen in Fachzeitschriften.
W.: „Psychologisch-ästhetische Essays, Band 1“ (1879), „Dies. Band 2“ (1884), „Psycho-
logische Studien ‚Aus der Innenwelt’“ (1888), „Zur Natur der Bewegung“ (1890), „Aus
dunklem Grunde“ (1892), „Ein individualistischer, pessimistischer Beitrag zur Würdigung
Philipp Mainländers“ (1894), „Eine Trias von Metaphysikern. Populär-philosophische Es-
says“ (1896), „Psychologisch-ästhetische Fragmente“ (1902), „Schiller-Probleme“ (1908),
„Lexikalischer Schiller-Kommentar“ (1913)
L.: ÖNB 2002, Wininger Bd. 5
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 3, P – Z
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- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 3, P – Z
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1238
- Kategorie
- Lexika