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Rudel-Zeynek | R 2783
Rudel-Zeynek Olga, geb. von Zeynek; Politikerin und Schriftstellerin
Geb. Olmütz, Mähren (Olomuc, Tschechien), 28. 1. 1871
Gest. Graz, Stmk., 25. 8. 1948
Herkunft, Verwandtschaften: Stammt aus einer katholischen, aristokratischen Familie;
Vater: Dr. Gustav Ritter von Zeynek, Ministerialbeamter im k. u. k. Ministerium für
Kultus und Unterricht; Großvater: F. v. Mocnik (1814 –1892), Mathematiker und Schul-
mann.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1897 Heirat mit Rudolf Josef Rudel, ab 1. 11. 1911 Oberst und
Regimentskommandant des k. u. k. Infanterieregiments Nr.15 in Lemberg, 1915 General-
major und Kommandant der 51. Landwehr-Infanteriebrigade, 1918 Feldmarschall-Leutnant.
Ausbildungen: Erhielt die „in guten Familien übliche Erziehung“ (Hauch), Bürgerschule,
Fortbildungsschule.
Laufbahn: O. R.-Z. engagierte sich im 1. Weltkrieg in Graz bei der Aktion zur Ausgabe billiger
Lebensmittel und in der Kriegsküche, hielt Vorträge zu sozialpolitischen Themen und erwarb
sich als Journalistin einen Namen. Sie kam durch ihr Engagement bei katholischen Frauen-
organisationen, zuerst in der Steiermark, dann in zentralen Gremien, in Fragen des Frauen-
wahlrechts zur Politik. Sie trat 1919 der Christlichsozialen Partei bei, war 1919/20 die erste
weibliche Abgeordnete der Christlichsozialen Partei im Steiermärkischen Landtag, als Vertre-
terin der Katholischen Frauenorganisation der Steiermark Mitglied der 14-köpfigen Gesamt-
parteileitung, seit 1926 Mitglied der Bundesparteileitung der CSP; Gründerin und Präsidentin
der 1923 geschaffenen Aktion „Fest der Treue“, die sich der Unterstützung alter Hausgehilfin-
nen widmete, seit 1923 Vizepräsidentin der Zentralstelle für Kinderschutz und Jugendfürsorge
Wien; am 3. 12. 1920 als NR-Abgeordnete angelobt, bei der NR-Wahl 1923 auf einem eige-
nen Mandat gewählt,10. 11. 1920 –18. 5. 1927 Abgeordnete zum Nationalrat (I.-II. GP) CSP,
21. 5. 1927–2. 5. 1934 Mitglied des Bundesrates CSP, 1. 12. 1927–31. 5. 1928 Vorsitzende des
Bundesrates, 1928 als erste Frau im Präsidium des Bundesrates, 1. 12. 1927 bis 31. 5. 1928 und
1. 6. bis 1. 12. 1932 Bundesratspräsidentin; am Bundesparteitag von 25. bis 26. 4. 1931 als einzige
Frau neben der Obmannstellvertreterin Fanny Starhemberg in die Parteileitung gewählt.
Seit 1931 Vorstandsmitglied des International Migration Service; O. R.-Z. war langjährige
Mitarbeiterin von Frauenzeitungen, auch des BÖFV, Zeitungen der katholischen Presse wie
dem „Vorarlberger Volksboten“, der „Welser Zeitung“, später „Linzer Wochenblatt“ oder
der „Mühlviertler Zeitung“, der „Zeitschrift für Kinderschutz“, beim „Grazer Volksblatt“
(Frauenzeitung), beim „Steirischen Bauernbündler“ und beim „Steirischen Bauernkalender“,
Vorstandsmitglied des katholischen Frauenvereins der werktätigen Liebe und Mitglied des
Beirats des Vereins der Witwen und Waisen nach öffentlichen Beamten in Graz. In der Zeit
des Nationalsozialismus wurde für O. R.-Z. ein Gauakt angelegt, in dem vermerkt wurde,
dass sie Ende Mai 1940 eine Woche in Wien war. Nach 1945 veröffentlichte sie einige
Artikel, in denen sie sich mit der Situation der Frauen in der aufzubauenden ÖVP und
dem Umgang mit NSDAP-Mitgliedern befasste. Im „Steirerblatt“ erschienen drei Artikel,
in denen sie die Frauen aufrief, von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen und sich mit
dem Verhältnis Österreichs zum Nationalsozialismus auseinandersetzte.
Ausz., Mitglsch.: Ehrenmitglied des Vereins Frauenheim, seit 1929 österreichische Ehrendele-
gierte der internationalen Kinderhilfe in Genf, 1931 Goldenes Ehrenzeichen der Republik
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 3, P – Z
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- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 3, P – Z
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1238
- Kategorie
- Lexika