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Vorwürfe durch keinerlei Feuersbrünste oder Magenverstimmungen ihrer Kunden bewiesen
werden.
B. Sch. setzte sich immer wieder gegen diese Angriffe zur Wehr. Sie gab an, dass die Wir-
te nur neidisch wären und vor allem ein Wirt seinen Bruder, der ebenfalls als Pasteten-
bäcker tätig war, zu einem Monopol in der Gegend verhelfen wollte, wenn sie mit einem
Gewerbe verbot belegt würde. Die Wirte gingen ihr gegenüber hart ins Gericht und wollten
sie wieder in den Herrschaftsdienst zwingen. Da B. Sch. einen Schutzbrief auf ihr Gewerbe
vorweisen konnte, blieb die Zunft ihr gegenüber glücklicherweise machtlos. Wie sich ihre
Situation in Zukunft darstellte und ob ihr Mann dann doch noch eine Schneiderei betrei-
ben konnte, ist nicht bekannt.
Qu.: WStLa, Alte Registratur. Bericht vom 27. Jänner 1772.
L.: Kretschmer 2000 Sigrid Kretschmer
Schneider Gertrude, geb. Hirschhorn; Historikerin
Geb. Wien, 27. 5. 1928
Herkunft, Verwandtschaften: Eltern: Pinkas und Charlotte Hirschhorn, geb. LeWinter;
Schwester: Rita; die Familie wohnte im 14. Wiener Bezirk; der Vater wurde am Tag vor der
Befreiung im KZ Buchenwald ermordet.
LebenspartnerInnen, Kinder: Verheiratet; Kinder: David Mark (* 1953), Kernphysiker; Barbara
Phyllis (* 1954), Chirurgin; Peter Andrew (* 1960), Korvettenkapitän und Professor für Marketing.
Ausbildungen: 1938 der Schule verwiesen, konnte sie nur mehr die für jüdische Kinder zu-
gelassenen Schulen besuchen. Besuch von Abendschulen, Mathematikstudium am City Col-
lege in New York, 1970 Abschluss mit dem B. S. magna cum laude, 1972 M. S.; Studium der
Moder
nen und Mittelalterlichen Geschichte an der Graduate School of the City of New York,
1973 Promotion in Geschichte an der City University of New York (CUNY).
Laufbahn: 1942 in das Ghetto von Riga deportiert, überlebte die KZ Kaiserwald und Stutt
hof.
Im Juni 1945 Rückkehr nach Wien; 1947 Emigration in die USA. Zur Zeit der Familiengrün-
dung Buchhalterin in der Firma ihres Mannes; Arbeit als Sekretärin; 1972–77 Gastlektorin
in der Erwachsenenbildung am Herzl Institute, Vortragsreihen über den Holo
caust u. a. für
Lehrer; 1970–80 Assistant and Associate Professor, Supervisor of Student Teacher sowie Field
Work Counselor am City College of New York, 1975–80 Adjunct Assistant Professor am
EXCEL Department der Fordham University, 1980 –82 Koordinatorin von nichtakademischer
Arbeit am Graduate School and University Center (CUNY), Gründung und Leitung des Gra-
duate Center Business Seminar, Computerseminare für StudentInnen und AbsolventInnen,
1982 Ernennung zum Assistant Placement Director des CUNY, 1985 –95 Associate Place-
ment Director des Graduate School and University Center (CUNY); seit 1974 Tätigkeit für
die Ph.D. Alumni Association of CUNY, bis 1977 Mitglied des Board of Directors, bis 1979
Schatzmeisterin, bis 1983 Vizepräsidentin, danach Präsidentin der Vereinigung ehemaliger
Studenten der CUNY; ab Oktober 1995 ein Jahr lang Chefredakteurin der deutschsprachigen,
amerikanisch-jüdischen Exilzeitschrift „Der Aufbau“, 1984 –98 Herausgeberin des „Jewish
Latvian Kurier“; als Überlebende des Rigaer Ghettos Mitwirkung in dem Film „Shoah“ von
Claude Lanzmann, im Film „The Story of two Ghettos“ für die United States Holocaust
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 3, P – Z
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 3, P – Z
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1238
- Kategorie
- Lexika