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biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Band 3, P – Z
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Schneider | S 2935 Mutter: Maria, geb. Butz (* 1881), Hausfrau, Tochter eines Gast- und Landwirts in Ober- siebenbrunn, Gründer und erster Obmann der Landwirtschaftlichen Genossenschaft; beide christlichsozial; ein Bruder (* 1899), Gymnasiallehrer, Dr.phil., ebenfalls in der GDVP tätig. LebenspartnerInnen, Kinder: „Ihr intensives politisches Engagement habe ihr keine Zeit zu heiraten gelassen, meinte ihr Neffe Herwig Schneider, vielleicht sei auch nicht der Richtige gekommen.“ (Hauch S. 323) Ausbildungen: Besuchte die Volksschule in Wien und Weidling, ab 1909 das private Mäd- chengymnasium mit Öffentlichkeitsrecht des Vereins für erweiterte Frauenbildung. Im WS 1917 inskribierte sie Geschichte, Geographie und Biologie an der Universität Wien. Staatswissenschaften, für die sie sich interessierte, war für Frauen bis 1919 nicht zugäng- lich. Dissertation im Hauptfach Botanik, Nebenfach Geographie über „Der Bau der Koralle bei Macrotomia, Arnebia und Onosmodium“ (Wettstein, Molisch), Doktoratsprüfung mit Auszeichnung am 4. 11. 1921, Promotion 18. 11. 1921; danach Ausbildung zur Gymnasial- lehrerin (Lehramtsprüfung 1922). Laufbahn: Im Frühling und Sommer 1923 arbeitete sie als Erzieherin im Ruhrkinderheim der GDVP in Saalfelden, 1925–30 als Lehrerin und Erzieherin in der Bundeserziehungsan- stalt für Mädchen in Wien im 17. Bezirk. Danach war sie in der Hietzinger Mädchenschule, Wenzgasse 7 und im NS in Wien 8., Lange Gasse 14 (Vertreterin der Direktorin) tätig. Ihr politisches Engagement begann mit 21 Jahren im Nationaldemokratischen Volksverein (1919 Ersatzmitglied), 1920 war sie Gründungsmitglied der Großdeutschen Volkspartei (GDVP), wurde Vertreterin des Reichsfrauenausschusses, 1924 und 1925 als solche Mitglied der Reichs- parteileitung. Dann wurde sie erst wieder Anfang der 1930er Jahre in dieser Funktion genannt. Nach einem 1930 vom BÖFV unterstützten Wahlkampf war sie von 2. 12. 1930 bis 2. 5. 1934 Abgeordnete zum Nationalrat der Liste Nationaler Wirtschaftsblock und Landbund für den Wahlkreisverband I, Wien. M. Sch. war mit 32 Jahren jüngste Abgeordnete und einzige Aka- demikerin im NR der Ersten Republik. Sie agierte bis auf einen Antrag 1931 zur Errichtung von Hauswirtschaftskammern nicht „im Namen der Frauen“, sondern als „wir Nationale“. Sie publizierte aber im Verbands organ des BÖFV, etwa im Februar 1931 über die (faschis- tische) „Neubegründung der Frauenbewegung“. Ab 1930 Vorsitzende des Reichsverbandes deutscher Frauenvereine, Ausschussmitglied des Verbands für Jugendwohlfahrt des Verbands Deutscher Frauen „Volksgemeinschaft“, 1931 eine der vier StellvertreterInnen des Parteiob- manns; M. Sch. trug in Vorbereitung und Abschluss maßgeblich zum zwischen GDVP und NSDAP geschlossenen Kampfbündnis bei. Damit seit 15. 5. 1933 Mitglied der illegalen NS- DAP mit der Mitgliedsnummer 6,242.154, sie selbst gab im Gauakt einmal 1932, einmal 1935 an, ihre Beiträge zahle sie nach Linz; 1931 Gründerin der Völkischen Nothilfe, 1933 des Fürsorgeverbands Deutsche Nothilfe, dessen Vorsitzende sie war, der jedoch 1934 verboten wurde; 1935 Gründerin der Volkshilfe mit derselben Adresse wie der Deutsche Volksbund für Wien und NÖ, der Verein war eine Tarnorganisation der NSDAP und NS-Frauenschaft. Weihnachten 1936 kam es zu einer Hausdurchsuchung, bei der Werbematerial und Spenden für die NSDAP konfisziert wurden, der Verein bestand jedoch weiter. Während des National- sozialismus war sie eine ranghohe Frauenfunktionärin der NSDAP: Gauhauptstellenleiterin (Grenzland-Ausland) des Deutschen Frauenwerks und der Nationalsozialistischen Volks- fürsorge (NSV). Nach 1945 flüchtete sie nach Obertrum bei Salzburg, wurde am 17. 6. 1946
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biografiA. Lexikon österreichischer Frauen, Band 3, P – Z
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
biografiA.
Untertitel
Lexikon österreichischer Frauen
Band
3, P – Z
Herausgeber
Ilse Korotin
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79590-2
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1238
Kategorie
Lexika
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