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Ausbildungen: L. v. Sch. erhielt eine sorgfältige Erziehung und Schauspielunterricht bei ihrer
Mut
ter.
Laufbahn: L. v. Sch. wurde nach ihrer Ausbildung ans Hoftheater in Karlsruhe engagiert (ab
1835), war aber auch auf Gastspielen, u. a. in Breslau und besonders am Wiener Hofburg-
theater (1838) so erfolgreich, dass sie 1839 von Deinhardtstein an diese Bühne verpflichtet
wurde. L. v. Sch. war eine ideale Darstellerin naiver und sentimentaler Lustspielliebhabe-
rinnen und zählte am Hofburgtheater bald zu den ersten Kräften des Ensembles und zu
den Lieblingen des Wiener Publikums. Laube schätzte sie als Mensch und Künstlerin und
Eugene Scribe war von ihrem graziösen und geistreichen Spiel begeistert. 1856 suchte sie
wegen ihrer bevorstehenden Heirat um Pensionierung an und stand im Dezember dieses
Jahres als Lorle in Charlotte Birch-Pfeiffers „Dorf und Stadt“, zum letzten Mal auf der
Bühne. Nach ihrer Heirat zog sie nach Graz, in ihrem Haus verkehrten viele bedeutende
Persönlichkeiten, wie Anastasius Grün, Karl v. Holtei, Theodor Graf Heussenstamm, Klara
Schumann, Josef Lewinsky, Eduard Devrient u. a.
L. v. Sch. trat in ihrer 17-jährigen Zugehörigkeit zum Burgtheater in 200 verschiedenen Rol-
len auf und brillierte v. a. in den Lustspielen Bauernfelds, etwa als Auguste in „Großjährig“
oder Priska in „Krisen“, sowie in französischen Konversations- bzw. Gesellschaftsstücken
oder als Adelheid in Gustav Freytags „Die Journalisten“. Zu ihrem Repertoire gehörten aber
auch die Beatrice in Shakespeares „Viel Lärm um Nichts“ und Franziska, bzw. Minna in
Lessings „Minna von Barnhelm“ (als Franziska wirkte sie 1854 im Rahmen der Münchner
„Mustervorstellungen“ Dingelstedts mit). Sie trat auch als Laura in Laubes „Karlsschüler“
und Abigail in Scribés „Das Glas Wasser“ und Aline in „Fesseln“ auf.
Ausz.: 1840 Hofschauspielerin.
Qu.: Handschriftensammlung, WStLb.
W.: „Erinnerungen, mitgeteilt von H. Bettelheim-Gabillon. In: Österreichische Rundschau 5“
(1905/06, auch in: A. Haizinger; Gräfin L. S.-Neumann, Biographische Blätter, ges. von H.
Bettelheim-Gabillon. 1906), „Zwei Landsmänninnen. Briefwechsel zwischen L. Gräfin v.
S.-Neumann und H. Villinger“ (1906)
L.: Alth o. J., Anschütz 1866, Bauernfeld 1923, Devrient 1967, Eisenberg 1903, Kosch 1949 ff.,
Laube 1959, Mansfeld 1961, ÖBL, Wurzbach
Schönn Ricka, verh. Bratusch; Malerin
Geb. Wien, 8. 12. 1867
Gest. ?
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Alois Schönn (1826–1897), Maler; Mutter: Sofie Drat-
schmiedt v. Mährentheim (1832–1910).
Ausbildungen: R. Sch. wurde fünf Jahre lang als Schülerin ihres Vaters in Aquarellmalerei
ausgebildet.
Laufbahn: R. Sch. war mit einem Porträt der Tochter H. Ferstels und mit einem Interieur
aus dessen Wohnung 1891 im Wiener Künstlerhaus vertreten.
Qu.: WStLa-Künstlerhausarchiv.
L.: Bénézit 1976, Boetticher 1898, Eisenberg 1893, Fuchs 1972–74, Kosel 1902 – 06; Bd. 1,
Murau 1895, ÖBL, Schaeffer 1911, Thieme/Becker 1992
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 3, P – Z
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- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 3, P – Z
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1238
- Kategorie
- Lexika