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Schröder2978
Laufbahn: A. S. Sch. trat in der Wandertruppe ihrer Eltern, dann, zusammen mit dem zwei-
ten Mann ihrer Mutter, dem Tenoristen Adolf Keilholz, zunächst in Kinderrollen auf. 1793
debütierte sie in St. Petersburg bei der Tillyschen Truppe als Lina in Karl Ditter v. Ditter-
dorfs Oper „Das rote Käppchen“. Der Dichter August v. Kotzebue erkannte ihr Talent und
empfahl sie ans Burgtheater nach Wien, an dem sie 1798 als Margarethe in August Wil-
helm Ifflands „Die Hagestolzen“ debütierte, wegen ihres geringen Erfolges aber nur ein Jahr
blieb. Darauf in Breslau engagiert, ging sie nach der Trennung von ihrem Mann 1801 ans
Hamburger Theater. Dort gelang ihr in den folgenden Jahren der Durchbruch zur gefeier-
ten Tragödin. Sie spielte u. a. die Johanna in Kotzebues „Johanna von Montfaucon“ und die
Elisabeth in Schillers „Maria Stuart“, sang aber auch in kleineren Rollen in Mozart-Opern.
1813 verließ sie Hamburg und kam über Mannheim nach Frankfurt am Main zu Johann
Liebich ans Ständetheater nach Prag. 1815 wurde sie von Schreyvogel wieder ans Burgthea-
ter geholt. Ihr Auftreten als Gast in der Titelrolle von Friedrich Gotters „Merope“ wurde
von Publikum und Presse enthusiastisch aufgenommen, das darauf folgende Engagement
(1815–29) gehörte zu den Höhepunkten ihrer Karriere. Sie spielte alle damaligen klassi-
schen Frauenrollen. In Wien kreierte sie auch die großen Frauengestalten in den Urauf-
führungen von Grillparzers Dramen. Besonders als Sappho feierte A. S. Sch. in der Folge
Triumphe auch auf Gastspielen (u. a. München, Leipzig, Dresden), ihr Stil wurde damals
als „schröderisch-klassisch“ beschrieben. 1829 verließ sie nach einem Zerwürfnis mit der
Intendanz das Wiener Burgtheater, ging nach St. Petersburg, 1831 nach München, wo sie
bis 1836 am Hoftheater die großen Klassiker spielte. Nach Gastspielen am Wiener Hof-
burgtheater 1832 und 1833 kehrte sie 1836 an dieses zurück, ohne an die früheren Erfolge
anknüpfen zu können und ging 1839 in den Ruhestand. Sie zog nach Augsburg, dann nach
München, wo sie noch in Gastrollen auftrat. Sie beendete ihre Bühnenlaufbahn mit einigen
Deklamationsabenden in Hamburg (1845), Wien (1854) und München (1859).
Rollen u. a.: Orsina (Lessing, „Emilia Galotti“), Phädra (Racine, „Phädra“), Eboli (Schiller,
Don Carlos), Idabella (Kotzebue, „Die Braut von Messina“), Lady Milford (Schiller, „Kabale
und Liebe“), usw. Uraufführungen Grillparzers: 1817 Berta Borotin in „Die Ahnfrau“, 1818
Titelrolle in „Sappho“, 1821 Medea in „Das Goldene Vließ“, 1825 Margarethe in „König
Ottokars Glück und Ende“, 1828 Gertrud in „Ein treuer Diener seines Herrn“; Iphigenie
(„Iphigenie auf Tauris“), Goethe.
W.: „Briefe (1813–1868), hg. v. Stümcke, H.“ (1910), „S. Schröders Briefe an ihren Sohn
Alexander Schröder, hg. v. Stümcke, H.“ (1916)
L.: ADB, Alth o. J., Costenoble 1889, Czeike Bd. 5, 2004, Drews 1941, Eisenberg 1903,
Graeffer/Czikann 1835–37, Keller 1961, Killy 1991a, ÖBL, Quadflieg 1954, Wurzbach,
Wiki
pedia, www.aeiou.at
Schröder Wilhelmine, Ps. Schröder-Devrient; Sängerin
Geb. Hamburg, Deutschland, 6. 12. 1804
Gest. Coburg, Thüringen (Deutschland), 26. 1. 1860
Herkunft, Verwandtschaften: Schauspielerfamilie; Mutter: Sophie Schröder (1781–1868);
Vater: Friedrich Schröder (1759 –1818).
LebenspartnerInnen, Kinder: 1823 Heirat mit Carl Devrient, Schauspieler; 1847 Heirat
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 3, P – Z
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- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 3, P – Z
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1238
- Kategorie
- Lexika