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Schulman2992
schen Akzent im Gerichtsverfahren keine Chancen zu haben. Stattdessen wählte sie social
work, ein Fach, das all ihre Interessen wie Sozialarbeit, Psychologie und Jura kombinierte.
Mit einem Stipendium begann sie sowohl an der New York School for Social Work als auch
an der Columbia University Kurse zu belegen. Im Juni 1942 erhielt sie einen MA in social
work und die amerikanische Staatsangehörigkeit.
G. Sch. begann bei einem jüdischen Familiendienst zu arbeiten. 1943 ging sie in Mutter-
schaftsurlaub, als die Tochter Monica geboren wurde. Von 1946 bis 1950 arbeitete sie in
einer jüdischen Wohlfahrtseinrichtung. Sie wollte sich jedoch auch in diesem Beruf noch
einmal weiterbilden. 1950 besuchte sie deshalb für ein Jahr die Universität von Philadel-
phia und machte dort eine Ausbildung in Gruppen- und Einzeltherapie, die sie mit einem
Post-Graduate-Diplom abschloss. Von 1952 bis 1972 an war sie als Sozialarbeiterin bei dem
jüdischen Familiendienst tätig, bei dem sie zu Anfang ihrer Berufstätigkeit schon einmal
gearbeitet hatte. Zusätzlich arbeitete sie jedoch nun als Fürsorgerin und bekleidete mehrere
leitende Stellungen. Darüber hinaus leistete sie einen Außenberatungsdienst und besuchte
Hilfsbedürftige zu Hause. Ab 1973 unterrichtete sie als ordentliches Fakultätsmitglied am
Hunter College, der Adelphi University und an der School of Social Work. Daneben machte
sie sich als Psychotherapeutin in einer eigenen Praxis selbständig. Ihre Tätigkeit beschränkte
G. Sch. allerdings nicht nur auf die Arbeit innerhalb der Praxis. Der Schwerpunkt ihrer
Tätigkeit bildete Familientherapie, lange bevor diese in Europa auch florierte. Weiterhin
leitete sie Kurse und Seminare und veröffentlichte viele Aufsätze und andere Publikationen.
Ab 1951 war sie Mitglied der Nationalen Organisation der Sozialarbeiter, ab 1957 der Ame-
rikanischen Gruppe der psychotherapeutischen Vereinigung und ab 1959 der Friends of
Hebrew University. 1960 war sie Mitglied der Vereinigung Americans for Democratic Ac-
tion und ab 1973 der Organisation der Amerikanischen Familien- und Eheberater. G. Sch.
lebt in Riverdale, New York.
Qu.: RFJI; Deutsches Exilarchiv, Frankfurt, EB 98/300; Briefwechsel mit Gerda Schulman
(2003).
W. u. a.: „Family therapy: Teaching, learning, doing“ (1982), „The family interview as an
integrative device in group therapy with families (with Elsa Leichter). In: Int. J. Group
Psychother 7/13“ (1963), „Emerging phenomena in multi-family group treatment (with
Elsa Leichter). In: Int. J. Group Psychother 18/1“ (1968), „Myths that intrude on the ad-
aption of the stepfamily. In: Social Casework 49“ (1972), „Multy-Family Group Therapy: A
Multi
dimensional Approach (with Elsa Leichter). In: Family Process 13/1“ (1974), „Divorce,
single parenthood and stepfamilies: Structural implications of these transactions. In: Con-
temporary Family Therapy 3/2“ (1981), „The therapeutic relationship in family therapy: A
comment on coady. In: Contemporary Family Therapy 15/4“ (1993), „Sibblings Revisited:
Old Conflicts and New Opportunities in Later Life. In: Journal of Marital and Family The-
rapy 25/4“ (1999), „Thought of an old therapist about the impact of age on her clinical work.
In: Contemporary Family Therapy 25/3“ (2002)
L.: Röder/Strauss 1980–1983, Röwekamp 2005
Marion Röwekamp
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 3, P – Z
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 3, P – Z
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1238
- Kategorie
- Lexika