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Schütz3006
Opernstagione nach Wien und trat an der Hofoper in Bellinis „La Sonnambula“ und Doni-
zettis „Anna Bolena“ auf. 1836 sang sie in Neapel die Rolle der Serafina in der Uraufführung
von Donizettis „Il campanello di notte“. 1838 zog sie sich von der Bühne zurück und wirkte
fortan nur mehr als Konzertsängerin. Zuletzt lebte sie als Gesangslehrerin in Wien. Kurz
vor ihrem Tod gab sie ein Gastspiel in London.
L.. Grove 1954, Kutsch/Riemens 1997, ÖBL, Tintori 1979, Wurzbach
Schütz Anna Maria, geb. Kal(l)inger; Unternehmerin
Geb. Ödenburg (Sopron, Ungarn), 25. oder 26. 6. 1829
Gest. Wien, 21. 10. 1888
Herkunft, Verwandtschaften: Bauerntochter.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1855 Heirat mit Christian Schütz (1829 –1913), Schneider,
bei seiner Hochzeit gab er als Beruf „Comissionär“ an.
Laufbahn: A. M. Sch. arbeitete zuerst als Arbeiterin in einer Buntpapierfabrik. Von dort
brachte sie Buntpapier nach Hause, fertigte damit verschiedene Gegenstände an und ent-
wickelte schließlich eine Papierzigarettenspitze, die dann von ihr und ihrem Mann in Mas-
senproduktion erzeugt und ausgewertet wurde, womit sie ein Vermögen verdienten. A. M.
Sch. war an dem Unternehmen wesentlich beteiligt, was die Tatsache zeigt, dass die für
das Unternehmen erworbenen Realitäten grundbücherlich ihr Eigentum waren. Das Ehe-
paar errichtete in Wien-Margareten eine Zigarettenpapier- und -spitzenfabrik, in der auch
Buntpapier und Kartonagen erzeugt wurden, eine eigene Stein- und Buchdruckerei war
angeschlossen. Weitere Betriebsstätten der Familie, die nicht nur den heimischen Markt
belieferte, sondern bis Ostindien und Singapur exportierte, befanden sich in Wien-Meid-
ling. Allerdings führte Christian Schütz, der seine Frau um 25 Jahre überleben sollte, zuletzt
das Leben eines zurückgezogenen Sonderlings, der seinem im Unternehmen beschäftigten
Sohn Robert kaum Einfluss auf die Geschäftsführung gewährte, was u. a. dazu führte, dass
er bei seinem Ableben veraltete Betriebseinrichtungen hinterließ. War es bereits nach dem
Tod von A. S., deren Kinder sich benachteiligt sahen, zu Erbschaftsstreitigkeiten gekommen,
spiegeln sich jene auch später in Christian Schützs Testamenten, in denen aus dem Nach-
lass von 1,6 Millionen Kronen u. a. auch die Mutter seiner beiden illegitimen Kinder sowie
Arbeiterinnen und Arbeiter der Fabrik bedacht wurden. Die Konflikte zogen sich bis zum
Jahr 1927 hin, als die Familie in den Ausgleich gehen musste.
Qu.: WStLa, Pfarramt St. Florian, Wien.
L.: ÖBL, NFP 22. 10. 1888
Schütz Berta, verh. Pauli; Journalistin
Geb. Wien, 29. 11. 1878
Gest. Wien, 15. 11. 1927
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Friedrich Schütz († 1908), Schriftsteller und Redakteur
der „Neuen Freien Presse“.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1899 Heirat mit Wolfgang Josef Pauli (1869 –1955), Mediziner,
habilitierte sich 1898 an der Universität Wien für Innere Medizin, war jedoch später Profes-
sor für physikalisch-chemische Biologie. Er gilt in seinen Forschungen und Publikatio
nen
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 3, P – Z
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- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 3, P – Z
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1238
- Kategorie
- Lexika