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Schwarzburg-Sondershausen | S 3023
onenwahnsinn. Ein Roman (=Kulturgeschichtliche Romane und Novellen 2)“ (1905), „Leben
und Meinungen der Frau Welti Himmlisch …von ihr selbst niedergeschrieben“ (1906)
L.: Pataky 1898, Schmid-Bortenschlager/Schnedl-Bubenicek 1982
Schwarzburg-Sondershausen Mathilde Fürstin von, Ps. Dornheim; Lyrikerin
Geb. Öhringen, Königreich Württemberg (Deutschland), 3. 7. 1814
Gest. Schloss Mirabell, Salzburg, Sbg., 3. 6. 1888
Herkunft, Verwandtschaften: Tochter des Fürsten Friedrich August II. von Hohenlohe-Öhrin-
gen (1784 –1853) und dessen Frau Herzogin Luise von Württemberg (1789 –1851).
LebenspartnerInnen, Kinder: 1835 Heirat mit Fürst Günther Friedrich Karl II. von Schwarz-
burg-Sondershausen (1801–1889), 1852 geschieden; Kinder: Marie (1837–1921) und Hugo
(1839 –1871).
Laufbahn: M. Sch.-S. war es zu verdanken, dass sich Sondershausen zu einem bedeutenden
Kulturzentrum entwickeln konnte. Sie gilt als Entdeckerin und große Förderin der „ersten
Bestsellerautorin“ Eugenie Marlitt, eigentlich Eugenie John (1825–1887), die als Vorleserin
und Gesellschaftsdame die Fürstin u. a. auf ihren zahlreichen Reisen begleitete. M. Sch.-S.
lebte später in Salzburg.
W.: „Lose Blätter. Gedichte“, „Jadwiga. Königin von Polen. Dramatisches Gedicht“ (1857)
L.: Giebisch/Pichler/Vancsa 1948, Pataky 1898, Wikipedia
Schwarzenberg Maria Anna Fürstin, geb. Gfn. Hohenfeld; Salondame
Geb. Linz, OÖ, 20. 5. 1768
Gest. Wien, 2. 4. 1848
LebenspartnerInnen, Kinder: 1. 1785 Heirat mit Paul Anton (II.) Fürst Esterhazy; 2. 1799
Heirat mit Karl I. Philipp (1771–1820); diese Ehe wurde nicht aufgrund von Standesinteres-
sen, sondern aus echter Zuneigung geschlossen; Söhne: Edmund, Friedrich und Karl II.
Fürsten zu Schwarzenberg.
Laufbahn: Enge Verbundenheit mit den politischen und militärischen Angelegenheiten ihres
Mannes, häufige Trennung durch dessen Feldzüge, ging 1810 –12 mit ihm nach Paris, wo er als
Botschafter fungierte. Das gesamte Familienvermögen floss in seine militärischen Ausgaben,
was nach seinem Tod den finanziellen Ruin der Familie und die Aufgabe des standesgemäßen
Haushaltes bedeutete. Andererseits erlaubte gerade diese Situation der Fürstin eine unkon-
ventionelle Lebensweise. Sie sammelte einen Kreis wissenschaftlich und literarisch Gebildeter
um sich, die gleich ihr den Ideen der Aufklärung und des Liberalismus verpflichtet waren. In
ihrem Salon wurde über die strengen Standesschranken hinweg über naturwissenschaftliche
und philosophische Lektüre sowie aktuelle politische Entwicklungen diskutiert.
Ausz., Mitglsch.: Zu ihrem Kreis gehörten Graf Buquoi de Londueval, A. Graf Prokesch v.
Osten, Moritz und Franz Joseph Fürst v. Dietrichstein, Feuchtersleben, J. J. v. Littrow, Wil-
helm Friedrich v. Meyren, August v. Steigentesch und Ottilie v. Goethe. 1818 in Karlsbad,
wo sich der erkrankte Fürst zur Kur aufhielt, kam es zu einer Begegnung mit Goethe. Nach
1840 zählten Adalbert Stifter, eine Zeit Vorleser in ihrem Kreis, und Betty Paoli, Gesell-
schafterin der Fürstin in den letzten Jahren, zu ihren Gefährten. Adalbert Stifter beschreibt
in seinem Roman „Der Nachsommer“ die Fürstin und ihren Kreis.
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 3, P – Z
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- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 3, P – Z
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1238
- Kategorie
- Lexika