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Selinko | S 3057
L.: ÖBL, ÖML-Internet, Wikipedia, Im weißen Rössl. Eine Spurensuche zum 50. Todestag
von Ralph Benatzky: http://oe1.orf.at/highlights/
Selinko Annemarie, verh. Kristiansen; Schriftstellerin und Journalistin
Geb. Wien, 1. 9. 1914
Gest. Kopenhagen, Dänemark, 28. 7. 1986
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Felix Selinko, Industrieller; Mutter: Grete, geb. Wolf.
Die Mutter und die Schwester Liselotte kamen im Konzentrationslager ums Leben.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1938 Heirat mit dem dänischen Diplomaten Erling Kristian-
sen. Sohn: Michael (* 1948).
Freundschaften: Mit Hertha Pauli befreundet, ihr Roman „Morgen wird alles besser“ wurde
durch die „Österreichische Korrespondenz“ an Gallimard verkauft.
Ausbildungen: Gymnasium in Wien, 1932–1938? Studium der Geschichte und Literatur-
wissenschaft an der Universität Wien.
Laufbahn: Veröffentlichte ihre erste Kurzgeschichte mit 13 Jahren. 1937 erschien ihr erster
Roman „Ich war ein häßliches Mädchen“, der sogleich ein Erfolg wurde. Gewann ein Preis-
ausschreiben der „Neuen Freien Presse“. Auch als Journalistin tätig, Mitarbeit bei österrei-
chischen und ausländischen Tageszeitungen; Korrespondentin der französischen Zeitschrift
„L’Intransigeant“. Emigrierte 1938 nach Dänemark und war dort im Widerstand tätig, 1943
von der Gestapo verhaftet, Flucht aus dem okkupierten Dänemark nach Schweden. Hier
arbeitet sie als Pflegerin und Dolmetscherin für das schwedische Rote Kreuz und ist im Mai
1945 an der Initiative des Grafen Folke Bernadotte beteiligt, der 30.000 Opfer aus deutschen
Konzentrationslagern nach Malmö brachte. So erfuhr sie von den Gräueln des Lageralltags,
der Massenvernichtung und den medizinischen Experimenten, von denen die Frauen aus
Ravensbrück berichteten. Und „jede einzelne“, schreibt sie in einem Brief, „konnte meine
Schwester sein. Aber Liselotte kam ja nicht“. Sie war in Auschwitz ermordet worden. Nach
Lebensstationen in London und Paris lässt sich A. S. schließlich in Kopenhagen nieder. Zum
Weltbestseller mit Millionenauflage wurde ihr historischer Frauenroman „Désirée“ (1951), der
1956 mit M. Brando und J. Simmons verfilmt wurde. Das Buch ist ihrer Schwester gewidmet.
Ausz., Mitglsch.: Mitglied des britischen und des dänischen P. E. N.-Clubs, 1956 Vorstands-
mitglied des Dänischen Autorenverlags und des Dänischen P. E. N.-Clubs. 1957 Ehrenmit-
glied des englischen P. E. N.-Clubs. 1962 des Dänischen UNICEF-Komittees.
Qu.: Tagblattarchiv (Personenmappe).
W.: „ Ich war ein häßliches Mädchen“ (1937), „Morgen ist alles besser“ (1938), „Heute hei-
ratet mein Mann“ (1940), „Das goldene Vließ“ (1955), „Désirée“ (1951)
L.: BLÖF, Bolbecher/Kaiser 2000, Bürger 1973, ÖNB 2002, Polt-Heinzl 2003, Schmidt-Bor-
tenschlager/Schnedl-Bubenicek 1982, Teichl 1951, Trapp/Mittenzwei 1999, Wall 2004,
Weinzierl 1975, www.aeiou.at, http://de.wikipedia.org/, http://www.exil-archiv.de/
Sellenati Mathilde, geb. Martens, verh. Morocutti; Malerin
Geb. Schloß Kellerberg, Kärnten (Weißenstein-Kellerberg), 31. 3. 1834
Gest. Mauthen, Kärnten (Kötschach-Mauthen), 17. 2. 1911
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Ludwig Wilhelm Martens, Eisenwerks-Inspektor, der
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 3, P – Z
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- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 3, P – Z
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1238
- Kategorie
- Lexika