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biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Band 3, P – Z
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S | Sild3074 bekanntes, aber auch kontroversiell beurteiltes spiritistisches Medium. Tatsächlich wurde mehrfach der Betrugsvorwurf erhoben und auch von kritischen Parapsychologen geteilt. Im Zusammenhang mit ihrer Begabung wurden zahllose okkulte Phänomene beobach- tet  – Klopfzeichen, Lichterscheinungen, Psychokinese, Gravierungen von Namenszü- gen auf Innendeckeln verschlossener Taschenuhren usw., auch von Priestern, die bei den Séancen der gläubigen Katholikin anwesend waren. Als ihren Kontrollgeist aus dem Jen- seits nannte sie einen „Nell“ oder Franciscus Cornelius, einen Nürnberger Gelehrten des 17. Jahrhunderts. L.: ÖBL, http://sphinx-suche.de/, http://www.wegbegleiter.ch / Sild Cenzi (Kreszenzia, Zenzi), geb. von Ficker; Alpinistin und Verbandsfunktionärin Geb. München, Bayern (Deutschland), 1. 9. 1878 Gest. Burg Stauf bei Nürnberg, Bayern (Deutschland), 26. 8. 1956 C. v. F. wurde am 1.9.1878 als Tochter des Rechtshistorikers und Alpinisten Julius von Ficker (1826 –1902) und Marie Tschafeller in München geboren. Der Vater stammte aus Westfa- len, die Mutter aus Südtirol. Sie hatte drei Brüder, Ludwig (1880 –1967, Schriftsteller, Ver- leger, Essayist), Heinrich (1881–1957, Meteorologe und Klimatologe), Rudolf (1886 –1954, Musik wissenschafter), und eine Schwester. Das Interesse am Bergsteigen wurde ihr schon früh von ihrem Elternhaus vermittelt. Als Jugendliche sammelte C. gemeinsam mit ihrem Bruder Heinz in den bayrischen Voralpen und, nach der Übersiedlung der Familie nach Innsbruck, in den umliegenden Bergen erste Erfahrungen als Alpinistin. Die Geschwister unternahmen Bergfahrten ins Karwendel, das zu ihren bevorzugten Gebieten zählte, aber auch ins Wet- tersteingebirge, in die Ortlergruppe und ins Zermatter Gebiet. C. v. F.s Spezialität war das Steigen und Klettern im steilen, brüchigen Schrofengelände. Sie erlernte auch den alpinen Schilauf und sollte später als erste Frau die Großvenedigerspitze auf Schiern erreichen. 1899 wurde sie aufgrund ihrer alpinistischen Leistungen in den Österreichischen Alpenklub auf- genommen, dessen Ehrenmitgliedschaft ihr Anfang 1938 als erster Frau verliehen wurde. Im Sommer 1903 nahm C. v. F. gemeinsam mit ihrem Bruder Heinz, Willy Rickmer-Rickmers, Adolf Schulze und weiteren Alpinisten an einer Expedition in den Kaukasus (Geor gien) teil, in deren Verlauf die Erstersteigung des fast 4700 m hohen Uschba-Südgipfels vorgenommen werden sollte. Als Schulze im ersten Anlauf kurz vor dem Ziel verunglückte, versorgte sie den Verletzten im Biwak und verzichtete selbst auf die Ersteigung des Gipfels. Der von ihrer Leistung beeindruckte Fürst Tatarchan Dadeschkeliani von Swanetien machte ihr den als „das kaukasische Matterhorn“ bezeichneten Uschba per Urkunde zum Geschenk. Anschließend nahm sie an der Überschreitung der rund 4.000 m hohen Laila-Gipfel sowie an den Erster- steigungen des 3995 m hohen Schtawler und eines mehr als 3.800 m hohen Berges teil, der von Rickmers den Namen „Tsentsi-Tau“ erhielt (heute: Schtapel). Im alpinistischen Milieu figurierte sie fortan als „Uschba-Mädel“. 1906 brach sie mit Rickmer-Rickmers und dessen Frau Mabel zu einer sechsmonatigen Forschungsexpedition nach Russisch-Turkestan auf. Im westlichen Pamir erstieg sie den Waschantagh und den Sary-Kaudal, beide über 5.000 m hoch, sowie den fast 6.000 m hohen Atschik-Tasch, mit dem sie die größte in ihrer Laufbahn erstie- gene Höhe erreichte. Im Auftrag ihres Bruders Heinz nahm sie auf dieser Reise, wie auch bereits in Innsbruck, meteorologische Messungen vor.
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biografiA. Lexikon österreichischer Frauen, Band 3, P – Z
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
biografiA.
Untertitel
Lexikon österreichischer Frauen
Band
3, P – Z
Herausgeber
Ilse Korotin
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79590-2
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1238
Kategorie
Lexika
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