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Sophia | S 3103
der sich in einer besseren Lage befand als sie, denn die Stadt hatte ihn mit zwei Ämtern
versorgt. Sie war Krämerin und besaß ein Geschäft, jedoch reichten ihre finanziellen Mittel
nicht aus, die notwendigen Einkäufe tätigen zu können und es gewinnbringend zu betreiben.
Sie schreibt auch, dass sie noch nicht sehr alt sei und sich gerne wieder verehelichen würde.
S. dürfte mit ihrem Bittschreiben erfolgreich gewesen sein. Aus dem Oktober 1499 datiert
eine Anweisung der Schatzkammer in Innsbruck an den Salzmair in Hall, sich über die
Supplikation der Witwe nach Hans „Gufn“ in Hall zu erkundigen, und sofern ihre Dar-
stellung sich als richtig erweist, nach seinem Gutdünken der Witwe wöchentlich einen
Beitrag von dem Almosengeld der Haller Saline auszubezahlen, damit sie und ihre Kinder
im bevorstehenden Winter mit Nahrung versorgt sind.
Weder über S.s verstorbenen Ehemann noch über ihr weiteres Schicksal lässt sich etwas
ausmachen.
L.: Brandstätter 2002, Kraft 1908 Ingrid Roitner
Sophia von Ungarn; Nonne in Admont
Geb. vermutlich 1132 oder 1133
Gest. Admont, 15. 9. 1199
Herkunft, Verwandtschaften: Eltern: König Béla II. der Blinde (1131–1142) und Helena
Uroš († nach 1146), Tochter der byzantinischen Prinzessin Anna Palailogina Doukaina und
des (zeitweilig) abgesetzten serbischen Großzupans Uroš I.; Geschwister: König Géza II.
von Ungarn (reg. 1142–1162), verheiratet mit Euphrosine von Kiev; König Ladislaus II.
von Ungarn (reg. 1162–1163); König Stephan IV. von Ungarn (reg. 1163–1164), verheiratet
mit Maria, byzantinische Prinzessin; Álmos; Gertrud (Elisabeth) (†1155), verheiratet mit
Herzog Mieszko III. „dem Alten“ von Polen (†1202). S.s Tante, die Schwester Bélas II., So-
phie (Hedwig), war mit dem Babenberger Adalbert († 1137), dem ältesten Sohn Markgraf
Leopolds III. (reg. 1095–1136) seit mindestens 1132 verheiratet.
Laufbahn: S. wurde zu Pfingsten 1139 als höchstens Sechs- oder Siebenjährige mit dem
Ende 1136 oder Anfang 1137 geborenen ältesten Sohn König Konrads III. (reg. 1138 –1152)
Heinrich († 1150) verlobt. Von König Konrad III. wurde ihr Regensburg als ihr Aufenthalts-
ort zugewiesen. Als sich die Heirat aus politischen Gründen zerschlug, trat sie mit Hilfe der
Gräfin Liutgard († ca. 1157), der Frau des Regensburger Domvogtes Friedrich III. († 1120),
die aus der Familie der Grafen von Formbach (Vornbach) stammte, 1146 ins Kloster Ad-
mont ein.
Weder die Wahl Regensburgs als Aufenthaltsort bis zur geplanten Hochzeit noch der Ein-
tritt in das Kloster Admont erfolgten rein zufällig. Verwandtschaftliche Beziehungen der
ungarischen Königsdynastie der Arpaden bestanden nicht nur zu den Babenbergern, mit
denen wiederum die Staufer durch Heirat (Agnes, Tochter Kaiser Heinrichs IV. (reg. 1056–
1105, seit 1184 Kaiser; †1106) in erster Ehe verheiratet mit Friedrich von Staufen, Herzog
von Schwaben 1079–1105, in zweiter Ehe mit Markgraf Leopold III. von Österreich (reg.
1095–1136), verbunden waren, sondern auch zu den Burggrafen sowie zu den Domvögten
von Regensburg und den Formbachern (Vornbachern). Mit der Regensburger Burggrafen-
familie waren die Babenberger/Staufer verwandt: die Halbschwester König Konrads III.,
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 3, P – Z
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- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 3, P – Z
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1238
- Kategorie
- Lexika