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Spiel Hilde, verh. de Mendelssohn, verh. Flesch v. Brunningen, Ps. Grace Hanshaw, Jean
Lenoir; Journalistin, Essayistin und Feuilletonistin
Geb. Wien, 19. 10. 1911
Gest. Wien, 30. 11. 1990
Herkunft, Verwandtschaften: Mutter: Marie Gutfeld (1890–1951); Vater: Hugo F. Spiel
(1886 –1945), Ing. Dr., Chemiker, beide aus bürgerlichen jüdischen Familien, zum Katholi-
zismus konvertiert.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1936–1970 verheiratet mit Peter de Mendelssohn, Schrift-
steller; zwei Kinder: Christine (* 1939), Anthony Felix (* 1944); 1971 Heirat mit Hans
Flesch-Brunningen, Schriftsteller.
Ausbildungen: Mittelschule des Frauenerwerbvereins, später Wechsel in eine der Schwarz-
wald-Schule zugehörigen Anstalt in Wien 1, Wallnerstraße; ab Herbst 1930 Studium an
der Universität Wien, Vorlesungen aus Germanistik, Kunst- und vergleichende Religions-
geschichte, schließlich Lehrveranstaltungen von Moritz Schlick und Karl Bühler; Studium
der Philosophie an der Universität Wien, Februar 1936 Promotion zum Dr.phil. (Diss.:
„Versuch einer Darstellungstheorie des Films“).
Laufbahn: Noch als Schülerin Anschluss zum Schriftsteller- und Intellektuellenkreis im
Cafe Herrenhof; am Wiener Psychologischen Institut von Karl und Charlotte Bühler An-
schluss an den Kreis um Paul Felix Lazarsfeld, seit 1933 Mitarbeit in der von Marie Jahoda
geführten Österreichischen Wirtschaftspsychologischen Forschungsstelle, in diesem Rah-
men selbständige Erhebung für Bally-Schuhe in Zürich; 1933 –34 Mitglied der SDAP; 1929–
36 Beiträge in „Neue Freie Presse“ und dem Frauenjournal „Neuzeitlicher Haushalt“; nach
der Ermordung Moritz Schlicks und dem Juli-Abkommen zwischen Hitler und Schusch
nigg
1936 Emigration nach GB, Beiträge in diversen Zeitschriften in GB, von London aus gelang
die Rettung ihrer Familie aus Österreich; Ende Jänner 1946 als Korrespondentin des „New
Statesman“ für einige Wochen nach Wien, Ende 1946 Übersiedlung mit der Familie nach
Berlin, Übersetzerin und Theaterkritikerin für u. a. „Die Welt“; ab 1948 wieder in GB, Kul-
turkorrespondentin verschiedener deutscher Tageszeitungen und Zeitschriften sowie einiger
deutscher Rundfunkanstalten, ab 1955 zweiter Wohnsitz in St.
Wolfgang im Salzkammergut,
1963 endgültige Rückkehr nach Wien, Korrespondentin u. a. für die „Frankfurter Allgemeine“.
H. Sp. verfasste neben ihren journalistischen Arbeiten Romane, Erzählungen und histori-
sche Sachbücher. Auch als Übersetzerin zahlreicher englischer Romane und Theaterstücke
ist sie hervorgetreten. Ab 1965 Generalsekretärin, später Vizepräsidentin des österreichischen
P. E. N.-Clubs, 1972, nach Unstimmigkeiten um die Verleihung des Nobelpreises an Heinrich
Böll, Ausscheiden aus dem österreichischen P. E. N.-Club. In den letzten beiden Jahrzehnten
ihres Lebens fand ihr Lebenswerk vermehrte öffentliche Anerkennung.
Ausz., Mitglsch.: 1934 Julius-Reich-Preis, 1961 Bundesverdienstkreuz 1. Klasse, Titel Professor,
1971 Ehrenkreuz für Kunst und Wissenschaft, 1970 Salzburger Kritiker Preis; 1972 Ehrenkreuz
für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse; 1976 Preis der Stadt Wien für Publizistik; 1981 Ros-
witha v. Gandersheim-Medaille; Johann Heinrich Meerck Preis, Donauland-Preis, Österreich;
1988 Großer Literaturpreis der Bayrischen Akademie der Schönen Künste, 1989 Literaturpreis
der Stadt Bad Wurzach, 1990 Goethemedaille. Mitglied des P. E. N.-Clubs, später Mitglied der
Grazer Autorenversammlung (GAV); Mitglied der Zinkenbacher Malerkolonie.
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 3, P – Z
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 3, P – Z
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1238
- Kategorie
- Lexika