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Stainer Ottilie, geb. von Hosp; Parteigründerin
Geb. Wien, 28. 8. 1880
Gest. Innsbruck, Tirol, 21. 1. 1953
Herkunft, Verwandtschaften: O. St. stammte aus einer altösterreichischen Offiziersfamilie. Ihr
Vater Karl von Hosp war Feldmarschall-Leutnant und Sektionschef im Kriegsministerium.
LebenpartnerInnen, Kinder: 1899 heiratete sie den Kaiserjägeroberleutnant
– später Oberst
–
Helmut Stainer.
Ausbildungen: O. St. besuchte ein Mädchenlyzeum in Wien. Nach der Matura erhält sie
ihre Ausbildung im Ausland und besucht Kurse, die sie zu einer Führungsfunktion inner-
halb des Frauenhilfsvereins befähigen sollen.
Laufbahn: O. St. engagierte sich im Patriotischen Frauenhilfsvereins (später: Frauenhilfs-
verein vom Roten Kreuz) und leistete ehrenamtliche Sozialarbeit. Aufgabe des Patriotischen
Frauenhilfsvereins war die Ausbildung von KrankenpflegerInnen sowie die Bereitstellung
von Lazarett- und Krankenhausbedarf.
O. St. war für das Rote Kreuz an den jeweiligen Einsatzorten ihres Mannes tätig und wurde, nach-
dem sie ab 1916 in Innsbruck lebte, Präsidentin des Frauenhilfsvereins vom Roten Kreuz in Tirol.
Durch diese Tätigkeit hatte sie unter anderem auch Kontakte zur Internationalen Frauen
liga für
Frieden und Freiheit. Gemeinsam mit Virginia Brunner war sie in der Vereinigung arbeitender
Frauen in Innsbruck federführend aktiv. O. St. war neben Marianne Hainisch Mitbegründerin
der Frauenpartei, welche 1931 erst- und letztmalig bei den Innsbrucker Gemeinderatswahlen
kandidierte. Diese überregionale Partei bestand aus 20 Kandidatinnen und erhielt bei den Ge-
meinderatswahlen 726 Stimmen, was jedoch nicht zum Einzug in den Gemeinderat reichte.
L.: Frauen in Innsbruck, Schreiber 2003, www.onb.ac.at/ariadne/, www.innsbruck.at/frauen-
lexikon
Stainer-Knittel Anna, Geierwally; Malerin
Geb. Untergilben bei Elbigenalp, Tirol, 28. 7. 1841
Gest. Innsbruck, Tirol, 28. 2. 1915
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Anton Knittel, Büchsenmacher; Mutter: Kreszenz, geb.
Scharf, Bäuerin; zwei Geschwister.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1867 Heirat mit Engelbert Knittel (1840 –1903), Besitzer einer
Gipsformerei; Kinder: Karl (* 1868), Leo (* 1870), Rosa (1871–1893), Emma (* 1874).
Ausbildungen: Schon früh wurde A. St.-K. in ihren künstlerischen Ambitionen unterstützt.
Der Lithograph Johann Anton Falger, der sich in ihrem Heimatort zur Ruhe gesetzt hatte,
gab ihr den ersten Zeichenunterricht und sorgte dafür, dass sie im Alter von 18 Jahren nach
München reisen konnte, um dort Malerei zu studieren. A. St. nahm Unterricht in Porträt-
malerei an einer privaten Kunstschule, da die Kunstakademie erst 1920 für Frauen geöffnet
wurde. Obwohl A St.-K.s Talent und Eifer beim Studium außer Frage stand, entzog Falger
ihr nach zweijährigem Studium wegen einer Lappalie die Gunst, auch ihr Vater war der An-
sicht, dass sie nunmehr ihr Glück verscherzt habe und heimkommen solle, um zu heiraten.
Zum Glück ergriff A. St.-K.s Mutter ihre Partei: „Erst lassen die Männer das Madl in der
Fremde etwas lernen, und nur halb, so dass sie keine ordentliche Malerin und auch keine or-
dentliche Bäuerin mehr ist, und dann lassen sie sie sitzen! Aber ich hab’ jetzt ein paar Kühe
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 3, P – Z
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- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 3, P – Z
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1238
- Kategorie
- Lexika