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glimpfen und zu verdammen, gab es in der ländlichen face-to-face-Gesellschaft für die mo-
bile Lebensführung soweit Verständnis, als diese nicht das Eigentum der Sesshaften betraf.
E. St., eingebettet in ein funktionierendes Netzwerk von FreundInnen und Bekannten, über
deren Schicksal sie erstaunlich gut Bescheid wusste, lebte offenbar aus relativ freien Stücken
und gerne als Mobile, so wie sie selbst sagte, „weil ich das Schlenzen schon so gewohnt war“.
Umso schlimmer muss sich das Eingesperrtsein auf sie ausgewirkt haben. Über ihr weiteres
Schicksal nach der Verurteilung wissen wir jedoch nichts mehr.
Qu.: OÖLA / Neuerwerbungen A Bd 19, Weyer, Akt 30 –59, Verhörbuch Rosina Mezlin
alias E. St. (gebunden, handschriftlich), Criminal Correspondenz Protocoll 1773/1774, Ur-
teil E. St.: 26. März 1775, Abschrift aus dem Criminal inquisitions Protocoll des bey dem
k.k. Stadt- und Landgericht Judenburg befängnisßten Joseph Kundtler vulgo bayerischen
Bubens (Fol30/1–16).
L.: Blauert/Schwerhoff 1993, Bräuer 1996, Gerhard 1997, Jütte 2000, Nekolny 2001, Rhein-
heimer 2000, Rublack 1998, Schindler 1988, Schulze 1996, Ulbricht 1995
Carina Nekolny
Stampa Angela; Sängerin und Kammermusikerin (Gitarristin) in der Hofmusikkapelle
Kaiser Matthias
Geb. ?
Gest. ?
Geograph. Lebensmittelpunkt: Wien.
Laufbahn: Die vortreffliche Sängerin und Lautenschlägerin, die im panegyrischen Musik-
drama „Breve relatione del balleto […] 1617“ am 5. Februar 1617, dem Faschingssonntag,
auf der Prager Burg im Beisein des Kaisers Matthias (1557–1619) und der Kaiserin Anna
(1585–1618) in der Rolle der Ehre auftrat, wie Franz Christoph Khevenhüller in seinen
Annales Ferdinandei zu berichten weiß, war wahrscheinlich A. St. A. St. scheint als be-
soldete Kammermusikantin bzw. Kammergitarristin im Hofdienst vom 1. April 1617 bis
15. November 1618 auf. 1617 empfängt sie eine Hochzeitsverehrung, da sie offensichtlich
geheiratet hat, und sie dürfte auch den Hofdienst quittiert haben. 1619 ist A. St. im Hof-
zahlamtsbuch nochmals als Kammergitarristin erwähnt. Ob und in welcher (verwandt-
schaftlichen) Verbindung sie zu dem im Hofzahlamtsbuch von 1638/39 aufscheinenden
Kammerzahlmeister der Kaiserinwitwe Eleonore Gonzaga (1598 –1655) Valentin Stampa
stand, bedarf noch der Klärung.
L.: Knaus 1967, Lindell 1996, Schlager 1851, Seifert 1998 Ingrid Roitner
Stampfer Maria Elisabeth, von Walchenberg, geb. Dellatorre; Autorin eines Hausbuches
Geb. wohl Februar 1638 (Taufe 18. Februar)
Gest. 28. 11. 1700
Herkunft, Verwandtschaften: Eltern: Andreas Dellatorre († September 1648) und Barba-
ra Tengg († Mai 1667); Geschwister: Johannes Ignatz (1632 –1679); Anna Theresia (1632–
1644); Franz (1634 –1642).
LebenspartnerInnen, Kinder: Verheiratet mit Hans Adam Stampfer (1623 –1695); Kinder
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 3, P – Z
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- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 3, P – Z
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1238
- Kategorie
- Lexika