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biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Band 3, P – Z
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S | Stampfl3142 Mit dem Schreiben des „Hausbuches“, das sie annalistisch anlegt, hat M. E. St. 1679 begonnen und setzt es bis 1694, sechs Jahre vor ihrem eigenen Tod, fort. Das früheste von ihr notierte Datum ist 1654, das Jahr, in dem sie nach Vordernberg kam und ihren Mann kennenlernte. Die erste Eintragung betrifft Krankheit und Tod ihrer Mutter, die letzte Aufzeichnung handelt von der schweren Erkrankung von zweien ihrer Töchter. Bei der Eintragung des Todes ihrer Mutter (fälschlich 1669) und bei anderen retrospektiven Vermerken sind ihr zeitliche Fehler unterlau- fen, für den Zeitraum 1679 bis 1694 erweist sie sich als historisch zuverlässige Chronistin. Im Buch dokumentiert sie ihre eigenen Schwangerschaften, die Heiraten ihrer Kinder, die Ge- burt ihrer Enkelkinder, die Bildungsreisen der Söhne, Todesfälle, die wirtschaftlichen Erfolge, aber auch Rückschläge, den Erwerb von Häusern und Schmuck, ferner Katastrophen wie La- winen, Überschwemmungen, Brände und Seuchen; vermerkt werden auch politische Ereignisse wie die Bedrohung durch die Türken (Großer Türkenkrieg 1683 –1699) oder die Auseinander- setzungen mit dem französischen König Ludwig IV. (Pfälzischer Erbfolgekrieg 1688 – 1697). Ihre Aufzeichnungen zeugen von ihrem großen Interesse an medizinischen Fragen und ihrer Kenntnis an Arznei- und Heilkräuterkunde sowie deren (erfolgreiche) Anwendungen; das von ihr angelegte Arzneibuch hat sich nicht erhalten. Im „Hausbuch“ hielt sie das Rezept für die Herstellung des „Nürnberger Pflasters“, das sie 1689 erlernt hatte, für die Nachwelt fest. Darü- ber hinaus hat sie die Erklärung eines Buchstabensegens aufgezeichnet. Das Buch ist auch ein Zeugnis ihrer Frömmigkeit, denn viele Eintragungen enden mit einer Anrufung Gottes. L.: Hilzensauer 1999, Hilzensauer 2007, Kormann 1995, Kormann 2004, Kormann 2010, Thaller 1982, Zahn 1887 Ingrid Roitner Stampfl Hilda, Hilde; Widerstandskämpferin, Schirmmacherin und Büroangestellte Geb. Wien, 15. (25.?)10.1917 Gest. Wien, November 2010 Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Josef Stampfl sen. (Wien, 2. 11. 1876  – Wien, 29. 6. 1959), Hersteller von chirurgischen Instrumenten; Mutter: Karoline, geb. Josepow (Wien, 2. 10. 1880  – Wien, 8. 3. 1945); Geschwister: Josef Stampfl jun. (Wien, 13. 11. 1909  – Wien, 17. 12. 1974), Leichtathlet und Sportfunktionär (zuletzt Präsident des Wiener Leichtathle- tik-Verbandes); Franz Stampfl (Wien, 18. 11. 1913  – Melbourne, VIC, Australien, 19. 3. 1995), Leichtathlet und international bekannter Leichtathletiktrainer. Ausbildungen: Volksschule mit gewerblicher Lehre. Laufbahn: H. S. wuchs in Wien-Ottakring auf und gehörte bereits als Kind sozialdemokrati- schen Vereinen wie den „Kinderfreunden“ bzw. den „Roten Falken“ an. Sie erlernte den Beruf einer Schirmmacherin und war ab November 1939 bei der Schirmerzeugerfirma Oskar Bau- mann beschäftigt, wo sie gegenüber ihren Kolleginnen kein Hehl aus ihrer antifaschistischen Einstellung machte. Um die Jahreswende 1939/40 fand H. S. Anschluss an den kommunisti- schen Widerstand. Sie wirkte in der Folge als Verbindungsfrau der Ottakringer Gruppe des Kommunistischen Jugendverbands, verteilte kommunistische Aufklärungsschriften, organi- sierte Schulungsvorträge und betätigte sich im Rahmen der Roten Hilfe. Engen politischen und freundschaftlichen Kontakt pflegte sie mit den später hingerichteten kommunistischen Funktionären Hermine und Lothar Dirmhirn. Im Frühjahr 1941 wurde H. S. verhaftet. Nach
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biografiA. Lexikon österreichischer Frauen, Band 3, P – Z
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
biografiA.
Untertitel
Lexikon österreichischer Frauen
Band
3, P – Z
Herausgeber
Ilse Korotin
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79590-2
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1238
Kategorie
Lexika
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