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Stangl | S 3143
mehr als eineinhalbjähriger Polizei- und Untersuchungshaft wurde sie am 21. 1. 1943 vom
6. Senat des Oberlandesgerichts Wien wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu fünf Jahren
Zuchthaus verurteilt. Danach war sie bis Kriegsende im Frauenzuchthaus Aichach (Bayern)
inhaftiert. Zu ihren Mitgefangenen zählte u. a. Margarete Schütte-Lihotzky.
Nach der Befreiung im April 1945 kehrte sie nach Wien zurück, wo sie in der Folge als
Gemeindebedienstete tätig war.
Qu: DÖW 9.708, 19793/20, 20.000/S1491, DÖW, Datenbank Gestapo-Tagesrapporte
(Geheime Staatspolizei, Staatspolizeileitstelle Wien, Tagesrapport Nr. 11 vom 25.–26. Juni
1941), Datenbank KZ-Verband (11525), WStLa, Mitteilung Anton Stampfl, Sydney, NSW,
Australien. Mitteilung Andreas Maier, Wien.
L.: Dokumentationsarchiv 1981, Schütte-Lihotzky 1998
Christine Kanzler /Elisabeth Lebensaft
Stangl Maria; Bäuerin und Nationalrätin
Geb. Roßhof i. d. Untersteiermark, Stmk., 27. 5. 1928
Ausbildungen: Pflichtschulen, Handelsschule, einjährige land- und forstwirtschaftliche
Fachschule, Volkshochschulkurse für Landwirte in Deutschland, Meisterprüfung für länd-
liche Hauswirtschaft 1958.
Laufbahn: Landwirtschaftliche Praxis, Wirtschaftsangestellte in der Weinbauschule Silber-
berg, Hauswirtschaftsreferentin im Landwirteverband Graz, Mitarbeiterin in der bäuerli-
chen Standesschule Raiffeisenhof Graz 1951–1959; Ökonomierat; Mitglied des Gemein-
derates der Marktgemeinde Preding 1967–1980, Vizebürgermeisterin der Marktgemeinde
Preding 1974 –1980, erste Landesleiterin der Steirischen Landjugend 1950 –1957, stellver-
tretende Landesleiterin der Österreichischen Frauenbewegung der ÖVP Steiermark 1963,
Mitglied des Vorstandes des Steirischen Bauernbundes 1964, Kammerrat der Landeskam-
mer für Land- und Forstwirtschaft für Steiermark, Vorsitzende des Hauswirtschaftsbeirates
der Landeskammer für Land- und Forstwirtschaft für Steiermark (Landesbäuerin) 1976;
Abgeordnete zum Nationalrat (XIV.-XVI. GP) ÖVP 13. 2. 1979 – 6. 10. 1986.
L.: Parlamentarierinnen, http://www.parlament.gv.at/
Stangl Theresia, geb. Kirchleitner; Widerstandskämpferin
Geb. Gresten, NÖ, 27. 8. 1910
Gest. 14. 11. 1950
Frau Th. St., geboren als Th. K. im August 1910 in Gresten (Bezirk Scheibbs, Niederöster-
reich), lebte vor ihrer Verhaftung in Hieflau in der Steiermark. Sie hatte zwei Kinder, Toch-
ter Rosa kam 1929, Sohn Walter 1930 zur Welt. Teil der Lebensgrundlage der Familie war
eine gepachtete Wirtschaft. Frau St. beteiligte sich an der Bildung einer antifaschistischen
Organisation und der Herstellung von Flugschriften der illegalen Kommunistischen Partei,
sie lagerte auch Waffen. Ebenso ermöglichte sie FunktionärInnentreffen in ihrer Wohnung
sowie die Beherbergung von WiderstandskämpferInnen. Am 18. August 1944 wurden Th.
und Rosa Stangl durch den Gestapobeamten Augustin und den Kripo-Beamten Putz ver-
haftet; die 15-jährige Rosa wurde drei Wochen später wieder frei gelassen. Die Brutalität
Augustins bekam Frau Th. St. gleich bei der Verhaftung und auch später bei den Verhören
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 3, P – Z
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- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 3, P – Z
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1238
- Kategorie
- Lexika