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Steindling | S 3163
Steindling Rudolfine, auch „Rote Fini“; Unternehmerin
Geb. 10. 9. 1934
Gest. Tel Aviv, Israel, 27.10.2012
27. 10. 2012, Laufbahn: R. St. war von 1959 bis 1969 Mitglied der Kommunistischen Partei
Österreichs (KPÖ). Als Treuhänderin der KPÖ verwaltete sie nicht nur das Vermögen der
KPÖ, sondern auch Gelder der DDR. Sie übernahm treuhänderisch 1978 die Hälfte der
Anteile an der Firma Novum und vertrat Firmen wie Bosch, Ciba-Geigy, Voest-Alpine und
Steyr-Daimler-Puch in der DDR und brachte es so auf beträchtliche Provisionseinnahmen.
In einem vierjährigen Gerichtsverfahren um die wahren Besitzverhältnisse der Novum – es
wurde untersucht, ob die Firma der KPÖ oder der Tarnfirma SED zugehört
– wurde erstins-
tanzlich entschieden, dass sie der KPÖ gehört, in zweiter Instanz, dass R. St. die Novum
nur zum Schein geführt hatte. Noch vor endgültiger juristischer Klärung des Falles hob R.
St. etwa 450 Millionen DM von den Novum-Konten ab, deren weiterer Verbleib nie geklärt
werden konnte. Die Bank Austria, die als R. St.s Hausbank der Komplizenschaft mit der
Geschäftsfrau beschuldigt worden war, wurde im März 2010 von einem Schweizer Gericht
zur Zahlung von 245 Millionen Euro Schadenersatz verurteilt, von der Berufungsinstanz
wurde das Urteil jedoch aufgehoben und das Verfahren an das ursprüngliche Gericht zu-
rückverwiesen.
Die Geschichte der R. St. wurde filmisch unter dem Titel „Die unglaubliche Geschichte der
SED-Millionen.“ Eine Monitor-Sendung vom 20. September 2010, verarbeitet.
L.: „Belohnung für Judas? Weil der Fiskus mit Millionen lockte, soll ein Rechtsanwalt seine
Mandantin verraten haben“, Focus Nr. 23, (1999), „SED-Parteigelder durchgesehen und
bereinigt“, Der Spiegel 48, (2001), „Die letzte Zeugin“, Berliner Zeitung, (2003), „Die schil-
lernde Karriere der Roten Fini: Nachruf-Rudolfine-Steindling“, TAZ, (2012), Das deutsche
Erbe der Roten Fini. Martin Machowecz. In: zeit.de (2012), http://dip21.bundestag.de/
dip21/btd/13/109/1310900.asc, „Frau „Fini“ und ihre KPÖ-Millionen“, Die Presse, (2012),
„Das Erbe der roten Fini“, ORF, (2011), Wikipedia
Steiner Alice; Schriftstellerin und Übersetzerin
Geb. Wien, 19. 11. 1878
Gest. Maly Trostinec bei Minsk, Weißrussland, 1942/43
Laufbahn: War als Schriftstellerin und Übersetzerin tätig und verfasste Kurzgeschichten.
Wurde im Sommer 1942 aus Prag in das KZ Theresienstadt und im selben Jahr nach Maly
Trostinec deportiert.
L.: Heuer 1981–1996, ÖNB 2002, Wlaschek 1995
Steiner Hedwig; Volksschullehrerin und Schriftstellerin
Geb. Teschen, Österr.-Schlesien (Cieszyn, Polen), 26. 1. 1898
Gest. Rosenheim, Deutschland, 21. 8. 1969
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Dr. Alois Steiner, Gymnasialprofessor; Mutter: Ida Pri-
mavesi.
Ausbildungen: Absolvierte die Troppauer Lehrerinnenbildungsanstalt. Legte die zweite
Lehramtsprüfung in Wien ab und besuchte die Gymnastikschule in Loheland.
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 3, P – Z
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 3, P – Z
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1238
- Kategorie
- Lexika