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Anna konnte sofort im Jahre 1945 nach Österreich zurückkehren. Ihre Schwester Brigitte
folgte 1946, während der Mutter, R. St. vorerst die Einreise von den Alliierten verweigert
wurde. Ihr gelang erst mit Hilfe einer Dringlichkeitsbescheinigung im Jahre 1947 die Rück-
kehr nach Wien, wo sie eine Anstellung bei den Wiener Städtischen Büchereien fand. Im
Jahre 1945, nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, der vorangegangenen Schließung vie-
ler und Kommunalisierung einiger Arbeiterbüchereien im Ständestaat, dem Missbrauch der
Institution im Rahmen der nationalsozialistischen Propagandamaschine, waren nur noch 26
Zweigstellen übriggeblieben.
Mit 31. 3. 1951 ging R. St. in Pension und widmete sich den Familien ihrer in Wien lebenden
Töchter.
Qu.: Gedächtnisprotokolle zur Finanzierung der „Bukum“ vom 20. 11. 1936, DÖW–Akten:
19734/ F1/H1 und 18887/5. Brief von M. St. an die Geheime Staatspolizei 19. 10. 1938
zwecks Erlangung eines Ausreisevisums für sich und ihren Mann. Briefwechsel Anna
Friedler (Steinitz)
– Otto Probst Februar 1947. Briefwechsel Otto Probst
– Oskar Helmer in
Sachen M. St. Februar 1947. Urlaubsansuchen M. St. 28. 8. 1950. Ausschnitt Arbeiterzeitung
v. 9. 11. 1974. Brief v. Rosa Jochmann an die Geschwister Steinitz März 1975. Gespräch mit
Brigitte Schwarz (Steinitz) April 2006, Gespräch mit Peter Lhotzky April 2006.
L.: Exenberger 2000, Gruber 1987, Pal 2006, Pfoser/Stadler 1983, www.dasrotewien.at
Renate Obadalek
Steinitz-Metzler Gertrud, verh. Steinitz; Ps. „Hildegard“; Journalistin und Schriftstellerin
Geb. Dortmund, Deutschland, 6. 12. 1903
Gest. Wien, 4. 12. 1959
Laufbahn: Von 1941–1943 war G. St.-M. Mitarbeiterin der „Erzbischöflichen Hilfsstelle für
nichtarische Katholiken“ unter Pater Ludger Born. Sie war für die InsassInnen des Alters-
heims in der Malzgasse, 1020 Wien, zuständig. Ab 1. Juli 1945 nahm sie ihre Tätigkeit als
Leiterin der „Stelle für Sonderfälle der Fürsorge“ im „Stall“ auf. Sie war als Redakteurin für
die „Mitteilungen der Caritas der Erzdiözese Wien“ tätig, für die sie auch Artikel verfasste.
Ihre Erinnerungen hielt sie in einem Tagebuch fest, das erstmals 1959 erschien. Darin figu-
riert sie selbst als „Hildegard“, auch andere Akteure und Akteurinnen sind verschlüsselt.
Ausz.: 1953 erhielt sie den Preis der Stadt Wien.
Qu.: DB NS-Lit. Graz.
W.: „Die Regenbogenbrücke. Gleichnisse und Legenden“ (1947), „Die Stunde der Gnade“
(1952), „Das verlorene Wort. Märchen für große und kleine Kinder“ (1953), „Gem. m. Baum-
gärtel, Knut und Friedmann, Friederike: Lexikon der Erziehung. Vom Säuglingsalter bis zur
Reife“ (1956), „Heimführen werd ich euch von überall her. Aufzeichnungen am Rande des
Zeitgeschehens“ (1959), „Dass ihr uns nicht vergessen habt … : Tagebuch-Aufzeichnungen
aus dem ‚Stall‘. Mit einem Geleitw. von Lothar Groppe“ (2008), „Madonna auf der Brücke. In:
Ureigenes Land“ (1936), „Dämmerstunde. In: Ureigenes Land“ (1936)
L.: Hladej 1968, Kronthaler 2004, Lettl, Josef, Lichtblick in dunkler Zeit: http://www.chris-
tenundjuden.org/
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 3, P – Z
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 3, P – Z
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1238
- Kategorie
- Lexika