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Stern-Braunberg3184
zeitgemäße gesunde Ernährung – Neuzeitliche Rezepte mit Nährwert-Berechnung (Kalo-
rien)“ (1931)
L.: ÖNB 2002
Stern-Braunberg Anni; Schriftstellerin
Geb. Baden bei Wien, NÖ, 1926
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Gustav Robert Braunberg (1896–1944), Zahnarzt;
Mutter: Olga Braunberg. Ihre Mutter lässt sich sofort nach dem „Anschluss“ scheiden
und kümmert sich nicht mehr um das weitere Schicksal ihres Mannes, der jüdischer
Herkunft war. Gustav Braunberg wurde nach Theresienstadt und später nach Auschwitz
deportiert.
Ausbildungen: A. St.-B. wurde zunächst auf ausdrücklichem Wunsch der Mutter zu Hause
unterrichtet. Sie besuchte die Klosterschule St. Christiana in Wiener Neustadt, später die
Hauptschule in Reichenau. Da sie als „Mischling 1. Grades“ galt, wurde sie von der Schule
verwiesen. Danach besuchte sie eine Privat-Handelsschule, bei der sie keinen „Ariernach-
weis“ vorlegen musste. Die Staatsprüfung bestand sie mit Auszeichnung.
Laufbahn: A. St.-B. wuchs in Wiener Neustadt auf. Als der Vater 1938 mit der Hoffnung
auf ein besseres Visum nach Prag floh, blieb sie gegen ihren Willen bei der Mutter, die mit
ihr nach Reichenau übersiedelte. Um von der Mutter weg zu kommen, meldete sie sich
freiwillig für den Landdienst, den sie bei einem bekannten Bauern in Kreuzberg absolvierte.
Durch die Hilfe eines Bekannten erhielt sie eine Stelle als Stenotypistin in der Gauleitung
Steiermark, wo sie als „Arierin“ galt und geschützt war. Da das Zusammenleben mit der
Mutter immer unerträglicher wurde
– diese hatte sich geweigert nach Prag zu kommen und
ihren Vater durch Vortäuschen einer Lebensgemeinschaft vor Deportation und Tod zu be-
wahren
– meldete sie sich freiwillig zum Reichsarbeitsdienst in Draschitz. Sie arbeitete nach
dem Krieg 38 Jahre lang als Buchhändlerin in Wien, schrieb für verschiedene Zeitschriften
und war als freie Mitarbeiterin des ORF Burgenland tätig. In ihrem autobiografischen
Roman erzählt sie von ihrer Kindheit und Jugend in der Nazizeit. Zugleich ist es auch eine
Abrechnung mit der Mutter und eine Erinnerung an den Vater.
W.: Mehrere Bücher über k. u. k. Anekdoten, „Im Namen meines Vaters. Roman“ (1994)
L.: ÖNB 2002
Sternad Anna; Lehrerin
Geb. St. Michael, Stmk., 20.5.1907
Ausbildungen: Legte 1959 eine Sonderprüfung für Schwachbefähigte ab.
Laufbahn: Seit 1928 an verschiedenen Volksschulen des oberen Ennstales tätig. 1941 be-
gann sie mit ihrer ganzheitlichen Arbeitsweise. Das erprobte und erarbeitete Lesegut bilde-
te die Grundlage zur ersten österreichischen Ganzheitsfibel „Neue Fibel“. 1957 wurde sie an
die Lehrerinnenbildungsanstalt nach Graz berufen.
W.: „Neue Fibel, Ein Lesebuch für Schulanfänger nach der Ganzheitsmethode“ (1952
mit Gertrud Zweifler, Rudolf Thorwartl), „Was der Kasperl erzählt. Ein Lesestoff für die
erste Klasse der Volksschule“ (1954 mit Gertrud Zweifler), „Die Ganzheitsmethode im
Schreib unterricht. Einführung und Wegweiser zur Ganzheitsfibel“ (4. Auflage 1955), „Wir
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 3, P – Z
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- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 3, P – Z
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1238
- Kategorie
- Lexika