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Stix | S 3189
lang verbunden blieb. 1962 wurde sie zur Staatsarchäologin 2. Klasse, sechs Jahre später zur
Staatsarchäologin 1. Klasse befördert. 1981 erfolgte ihre Ernennung zur Hofrätin. Nach dem
Ausscheiden des Institutsdirektors Univ. Prof. Dr. Hermann Vetters 1985 aus dem Amt über-
nahm sie interimistisch die Leitung des Instituts. Ein Jahr später trat sie in den Ruhestand.
H. St. ist die erste österreichische Wissenschafterin, die sich sehr erfolgreich als Ausgräberin
in der provinzialrömischen Forschung etablieren konnte. Mit ihrem Namen bleiben wichtige
archäologische Forschungsergebnisse zur römischen Geschichte Österreichs verbunden. Am
norischen Limesabschnitt sei hier auf ihre Forschungen in Mautern an der Donau hingewiesen,
durch die ein Schlaglicht auf das spätantike Leben in diesem Gebiet geworfen wurde. Nicht
minder fruchtbar entwickelte sich ihre Tätigkeit in Carnuntum. Neben den Erkenntnissen in
Bezug auf die „Große Therme“ entdeckte sie auch eine unterirdische Wasserleitung, welche die
Zivilstadt mit Frischwasser versorgte. Weiters gelang ihr der archäo
logische Nachweis, dass die
Zivilstadt von Carnuntum entgegen der bisherigen wissenschaftlichen Meinung von einer wohl
zu Beginn des 3. Jahrhunderts n. Chr. errichteten Stadtmauer umgeben war.
Ausz., Mitglsch.: 1955 wurde sie vom Bundesminister für Unterricht zum korrespondierenden,
1961 zum wirklichen Mitglied des Österreichischen Archäologischen Instituts ernannt. Seit
Jahrzehnten ist sie Mitglied der Gesellschaft der Freunde Carnuntums. 1977 wurde sie in den
Vorstand gewählt. Seit 1984 ist sie bis zum heutigen Tag Vizepräsidentin dieser Gesellschaft.
W. u. a.: „Die Bevölkerung Noricums. Diss. Univ. Wien“ (1945), „Führer durch das römische
Mautern“ (1963), „Niederösterreich, römerzeitliche Fundorte. In: Franz, L. / Neumann, A. R.
(Hrsg.): Lexikon ur- und frühgeschichtlicher Fundstätten Österreichs“ (1965), „Carnuntum.
In: Paulys Realenzyklopädie der klassischen Altertumswissenschaft. Suppl. Bd. 12“ (1970),
„Das römische Donaukastell Zwentendorf in Niederösterreich. Die Ausgrabungen 1953–
1962. Der römische Limes in Österreich (= RLÖ) 26“ (1975), „Die Ruinen von Carnuntum.
Kurzführer“ (1977. Gem. mit Vorbeck, E.), „Die Zivilstadt Carnuntum. In: Temporini, H.
(Hrsg.): Aufstieg und Niedergang der römischen Welt II 6“ (1977). „Das Auxiliarkastell
von Carnuntum“ (1986), „Führer durch das römische Mautern – Favianis“ (1991. Gem. mit
Schneider, E.), „Das Auxiliarkastell Carnuntum 1. Forschungen 1977–1988. Sonderschrif-
ten ÖAI 29“ (1997), „Untersuchungen zu den Gräberfeldern in Carnuntum 1: Der archäo-
logische Befund. RLÖ 40“ (1999. Gem. mit Ertel, Ch., Gassner, V., Jilek, S.)
L.: Knibbe 1996, Zabehlicky 2012
Manfred Kandler
Stix Amalia; Malerin
Geb. Wien, 1869
Gest. ?
Laufbahn: Schuf u. a. „Antiquitätenstillleben“.
L.: Eisenberg 1891
Stock Frieda; Übersetzerin
Geb. ?
Gest. ?
Laufbahn: F. St. übersetzte aus dem Russischen.
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 3, P – Z
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 3, P – Z
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1238
- Kategorie
- Lexika