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Ausbildungen: Mädchengymnasium des im Zuge der ersten Frauenbewegung entstandenen
Vereins für erweiterte Frauenbildung in Wien, Matura 1910, Medizinstudium an der Uni-
versität Wien, 1915 Promotion zum Dr. med.
Laufbahn: Fachärztin für Gynäkologie; schon während des Studiums Demonstratorin
bei Prof. Julius Tandler am Anatomischen Institut der Universität Wien 1913–14; von
1918 –20 erste weibliche Universitäts-Assistentin an der II. Universitäts-Frauenklinik bei
Prof. Wertheim, mit der Auflage des „Rücktritts“, sobald Ärzte aus dem Kriegsdienst zu-
rückkommen. Eröffnete in den 1920er Jahren eine Praxis (bis 1962). Aktives Mitglied der
österreichischen Frauenpartei, in den 1920er Jahren Tätigkeit in der Volks- und Erwach-
senenbildung, Vorträge über Frauenheilkunde, Sexualpädagogik, Empfängnisverhütung;
zwei Bücher und zahlreiche populärwissenschaftliche Publikationen in den Bereichen Me-
dizin, Pädagogik (war eine große Gegnerin der Prügelstrafe), Psychologie, Sexualforschung
und Pazifismus. Durchgehende Berufstätigkeit, widmete sich als Witwe wieder verstärkt
der wissenschaftlichen Arbeit.
Mitglsch.: Mitglied der österreichischen Frauenpartei mit Dr. Helene Granitsch und Mari-
anne Hainisch. Mitglied der Gesellschaft der Ärzte in Wien, nach 1945 auch Mitglied der
Deutschen Gesellschaft für Sexualforschung.
W.: „Sexuelle Aufklärung“ (1925), „Sexuelle Konstitution. Psychopathie, Kriminalität, Genie“
(1955), „Die Anorgasmie der Frau“ (1961)
L.: BLÖF, Korotin/Stupnicki i. V., Mildenberger 2004, Teichl 1951.
Stradal Emmy, geb. Ecker Emilie, Ps. Sophie Waydhoff; Hausfrau, Schriftstellerin und
Nationalrätin
Geb. Wolkersdorf, NÖ, 18. 10. 1877
Gest. Wien, 21. 11. 1925
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Dr. Michael Ecker, Notar in Stockerau, NÖ; Mutter:
Adele, geb. Pindter, Hausfrau; großdeutsch eingestellte Familie; Schwester: Adele (* 1888),
1920 –28 Gemeinde- und Fürsorgerätin der GDVP in Stockerau, nach dem Tod E. St.s
Landesobfrau für Wien und NÖ, Vorstandsmitglied im Reichsverband Deutscher Frauen-
vereine, Herausgeberin der Zeitschrift „Die deutsche Frau“ bis zum Verbot 1935, März
1937 als Mitglied der NS-Beamtenorganisation bei den „Wiener Neuesten Nachrichten“,
wo sie als Redakteurin arbeitete, registriert. März bis Oktober 1938 Presseleiterin der Gau-
Frauen schaft, später Vertrauensperson im Betrieb Verlag Vorwärts, ab August 1940 Mit-
glied im Reichsverband der deutschen Presse.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1897 Heirat mit dem Oberbaurat Hofrat Dipl. Ing. Adal-
bert Gustav Stradal aus Rumburg, aus einer sudetendeutschen Familie stammend, 1919
im Ruhe stand als Vorstand des nö. Staatsbaudienstes; Kinder: Hedwig (* 1898); Hermann
(* 1899), Ingenieur; Albert (* 1905), Arzt; Otto (* 1911), Journalist.
Ausbildungen: Volksschule, Bürgerschule in Stockerau.
Laufbahn: Hausfrau, Veröffentlichung von Erzählungen unter dem Pseudonym Sophie
Waydhoff in „Die deutsche Frau“; 1919 Teilnahme an einer Versammlung des Nationalde-
mokratischen Volksvereins in Hietzing an Stelle ihres Mannes, Wortmeldung zur Situa-
tion in den Sudetenländern, seither Mitarbeit im Verein; Aufbau der Frauenortsgruppe
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 3, P – Z
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- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 3, P – Z
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1238
- Kategorie
- Lexika