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biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Band 3, P – Z
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S | Strasser3204 und Medikamente. Als ein Arbeitskollege, der ebenfalls die Gefangenen unterstützt hatte, ins KZ Dachau kam und dort starb, fuhr A. St. dorthin, um die Leiche zu besichtigen. Nach ihrer Rückkehr erklärte sie, sie werde weiterhelfen, auch wenn sie zugrunde gehe. Sodann schloss sie sich mit mehreren Personen zu einer Widerstandsgruppe zusammen. Nach Auffliegen der Gruppe wurde sie am 11. 9. 1944 verhaftet und ins St. Pöltener Kreisgericht gebracht, wo sie schwer misshandelt wurde. Danach sollte sie im KZ Ravensbrück interniert werden, kam aber wegen Überfüllung des Lagers wieder nach Österreich zurück und wurde in das Arbeitserzie- hungslager Oberlanzendorf gebracht, wo sie vom 11. 9. 1944 bis zum 1. 4. 1945 inhaftiert war. Ausz.: Im Dezember 1999 wurde ihr die Ehrenbürgerschaft von St. Valentin verliehen. 2008 wurde sie beim 4. Österreichischen Sozialforum (ASF) in St. Peter mit einer Münze geehrt. L.: Dokumentationsarchiv 1987a, Fellinger-Hauer 2003, http://www.annastrasser.at/ Strasser Isa (Isadora Klothilde), geb. von Schwartzkoppen; Publizistin, Schriftstellerin und Parteifunktionärin Geb. Coburg, Bayern (Deutschland), 29. 3. 1891 Gest. Wien, 23. 8. 1970 I. St. wurde 1891 als Tochter einer preußischen Adelsfamilie in Coburg geboren. Ihr Vater, Hauptmann von Schwartzkoppen, war Berufsoffizier. Ihre Kindheit verbringt sie unter an- derem in Frankfurt am Main, Berlin und Mainz. Nach dem Besuch von neun Schulklassen erlernt sie den Beruf einer Kindergärtnerin im Berliner Pestalozzi-Fröbel-Haus, wo sie un- ter dem Einfluss der Sozialistin und Pädagogin Frida Winckelmann in Opposition zu ihrem Herkunftsmilieu gerät. 1912 lernt sie den österreichischen Sozialdemokraten Josef Strasser (geb. 11. 9. 1870 in Krakau) kennen, Chefredakteur des Reichenberger/Liberecer „Vorwärts“ und führender Exponent der „Reichenberger Linken“. Die unstandesgemäße Heirat der beiden noch im selben Jahr führt zum Bruch mit der konservativen Familie, einzig ihre Mutter bricht die Beziehungen nicht ab. Das Ehepaar Strasser lässt sich zunächst in Reichenberg/Liberec nieder, wo I. St. erste Er- fahrungen in der sozialdemokratischen Kinder-, Jugend-, und Frauenarbeit sammelt. 1913 übersiedeln die Strassers nach Wien. I. St. ist in der Bildungsarbeit der Sozialdemokrati- schen Partei engagiert und schreibt für sozialistische Zeitungen wie den „Kampf“. Während des Ersten Weltkriegs ist sie Funktionärin des Bildungsvereins „Karl Marx“, Sammelbecken der linken Opposition um Friedrich Adler, die gegen den chauvinistischen Kurs der Sozial- demokratie in der Frage des Krieges auftritt. Von 1917 bis 1919 betreibt sie einen Privat- kindergarten, in dem die Kinder nach der Montessori-Methode betreut werden. 1919 treten I. und Josef Strasser der Kommunistischen Partei Deutschösterreichs (KPDÖ) bei. I. St. wird Redakteurin des Zentralorgans „Die Rote Fahne“, deren Chefredaktion Josef Strasser innehat, und betreut die Frauenseite. Sie gehört dem Frauenzentralsekretariat der Partei an. Als Josef Strasser 1923 in die Redaktion der deutschsprachigen Zeitschrift „Die Internatio- nale“ nach Moskau berufen wird, schließt sie sich ihm an. Die Kinder Peter (geb. 3. 7. 1917 in Jena, nach 1945 Funktionär der SPÖ und Abg. z. NR, gest. 6. 6. 1962 in Wien) und Charlotte (geb. 30. 3. 1919) verbleiben in der Obhut der Großmutter in Jena. I. St. findet Beschäftigung in der sozialwissenschaftlichen Abteilung der Roten Gewerkschaftsinternationale (Pro- fintern). Sie verfasst die Schriften „Arbeiterin und Gewerkschaft“ und „Frauenarbeit und
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biografiA. Lexikon österreichischer Frauen, Band 3, P – Z
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
biografiA.
Untertitel
Lexikon österreichischer Frauen
Band
3, P – Z
Herausgeber
Ilse Korotin
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79590-2
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1238
Kategorie
Lexika
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