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biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Band 3, P – Z
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Strnad | S 3221 und zog nach New York. Dort verdiente sich F. St.-U. ihren Lebensunterhalt mit Vortragsrei- sen über August Strindberg und die literarische Moderne in Europa. Sie eroberte sich auch das neue Metier des Films und schrieb unter dem Pseudonym Marie Eve Drehbücher, die sie selbst als „murderous trash“ charakterisierte. 1924 kehrte die inzwischen 52-jährige F. St. nach Mondsee zurück. Ihr letztes großes Projekt war ein Erinnerungsbuch an die Ehe mit August Strindberg. Die schwedische Ausgabe erschien 1933–34, die deutsche Version 1936 unter dem Titel „Lieb, Leid und Zeit“. Die eigene Sicht der Dinge, wie sie im Briefwechsel mit Strindberg deutlich wird, war im späten Buch nicht mehr vorhanden. Die Memoirenschreiberin wollte, wie es der englische Titel „Marriage with a Genius“ erkennen ließ, Strindberg ein Denkmal als literarisches Genie setzen und verklärte im Nachhinein die kurze Ehe. Am 28. Juni 1943 starb F. St.-U. vereinsamt im Landeskrankenhaus Salzburg. Ihr Grab befindet sich in Mondsee, wo sie zuletzt gelebt hat. Qu.: Nachlass: Königliche Bibliothek Stockholm, August-Strindberg-Museum Saxen (O. Ö.), Privatbesitz. W.: „Strindberg och hans andra hustru, 2 Bde.“ (1933–34: dt. Ausgabe unter dem Titel „Lieb, Leid und Zeit: Eine unvergessliche Ehe“, 1936), „‚Wenn nein, nein!’ August Strindberg und Frida Uhl: Briefwechsel 1893–1902, ausgew., hrsg. u. übers. von Friedrich Buchmayr“ (1993) L.: Buchmayr 1995, Buchmayr 2012, Die andere Welt 1993, Strauss 2000 Friedrich Buchmayr Strnad Marie, geb. Safranek, Schafranek; Schneiderin und Widerstandskämpferin Geb. Wien, 29. 1. 1912 Gest. Tabor, Tschechien, 26. 2. 2000 Die gebürtige Wienerin M. St., von Beruf Schneiderin, war KPÖ-Mitglied und wurde am 5. November 1941 gemeinsam mit 20 weiteren Personen wegen „hochverräterischer Tätig- keit“ verhaftet und erkennungsdienstlich erfasst. Laut Tagesbericht der Gestapo Wien han- delte es sich bei den Festnahmen um die Fortsetzung der Aktion gegen die tschechische Sektion der KPÖ. Nach fast einem Jahr Gefängnishaft in Wien (Polizeigefängnis Ros- sauerlände und Landesgericht II/Schiffamtsgasse) wurde Frau St. am 26. September 1942 über das Polizeigefängnis Linz und Prag ins Frauenkonzentrationslager Ravensbrück de- portiert, wo sie am 2. Oktober 1942 unter der Häftlingsnummer 14176 registriert wurde. Nach der Quarantäne kam M. St. gemeinsam mit den anderen Wiener Tschechinnen in jenem Block unter, in dem Rosa Jochmann Blockälteste war. Zur Zwangsarbeit war sie in einer Privatschneiderei eingeteilt. Nach der Befreiung Ende April 1945 machte sie sich gemeinsam mit 20 weiteren österreichischen Genossinnen auf den Heimweg nach Öster- reich. Der Bürgermeister von Templin stellte ihnen am 10. Mai 1945 eine Bescheinigung über den Erhalt von zwei Pferden und einen Wagen aus, die ihnen nicht weggenommen werden durften. Weiters enthielt die Bescheinigung den Hinweis, dass man die Gruppe ungehindert passieren lassen solle. Unmittelbar nach ihrer Rückkehr nach Wien verfasste M. St. gemeinsam mit zehn weiteren ehemaligen Häftlingen die Broschüre „Frauenkon- zentrationslager Ravensbrück“, die im Sommer 1945 im Wiener Stern-Verlag erschien. Sie war auch Mitbegründerin der Österreichischen Lagergemeinschaft Ravensbrück (ÖLGR), welche am 24. Mai 1947 ihre erste konstituierende Sitzung abhielt. M. St. wanderte später
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biografiA. Lexikon österreichischer Frauen, Band 3, P – Z
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
biografiA.
Untertitel
Lexikon österreichischer Frauen
Band
3, P – Z
Herausgeber
Ilse Korotin
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79590-2
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1238
Kategorie
Lexika
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