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sie Kommentare, die zum späteren Zeitpunkt zu einer umfangreichen kritischen Ausgabe des
Briefwechsels von Miklosich führen sollte. 1976 wird St.-Sch. Mitarbeiterin am Prosopogra-
phischen Lexikon der Palaiologenzeit in der Kommission für Byzantistik der Akademie der
Wissenschaften unter der Leitung des damaligen Präsidenten der Akademie Herbert Hungers.
1984 wechselt sie als Lektorin für slowenische Literatur zum Institut für Slawistik der Uni-
versität Wien. 1993 folgt die Habilitation und Erlangung der venia legendi für südslawi-
sche Philologie. Ihre Habilitationsschrift über die südslawische Korrespondenz von Franz
Miklosich (Der Briefwechsel Franz Miklosichs mit den Südslaven
– Korespondenca Franca
Miklošiča z Južnimi Slovani) wurde in Slowenien (Maribor 1991) veröffentlicht. Diesbe-
züglich beklagte die Autorin ausdrücklich mangelnde Unterstützung österreichischer In-
stitutionen am Projekt der Edition: „dass es nicht möglich war, für die Edition des Brief-
wechsels von Franz Miklosich … die notwendige Unterstützung von den dafür zuständigen
Institutionen in Österreich zu erhalten …“ (Briefwechsel: XIX), hebt jedoch hervor, dies
ermögliche die Würdigung des Slawisten und Sprachwissenschafters Miklosich für seine
Verdienste in Slowenien: „ … daß solcherart die slowenische Heimat ihrem großen Sohn
ihren Dank abstatten konnte, den Dank dafür, daß er ihrer Sprache jene wissenschaftliche
Grundlage geschaffen hat, die sie für ihre Entwicklung benötigte, um einer europäischen
Nation zu dienen“ (Briefwechsel: XIX).
Neben ihrer Übersetzer-Tätigkeit erforscht St.-Sch. zugleich literarische Kontakte im euro-
päischen Kontext (z. B. Slowenien-Frankreich) und veröffentlicht komparatistische Studien
und Beiträge über historisch bedingte literarische Beziehungen zwischen Slowenien und
Österreich. Zu diesem Themenschwerpunkt gehört auch die philologische Studie über die
Verbindung zwischen Sprache und Nationsbildung in Bezug auf die Bedeutung der Sprache
für die slowenische Nation nach der politischen Wende und Unabhängigkeit Sloweniens.
In den neunziger Jahren (ab 1995) wendet sich K. St.-Sch. intensiv der slowenischen Kultur
und Literatur aus der genderspezifischen Perspektive zu. Dies wirkte sich sowohl auf ihre
Lehre als auch auf ihre Forschung und weitere wissenschaftliche Vorhaben aus. 2003 er-
scheint der Sammelband über Frauenbewegung und Emanzipation in Slowenien von 1901
bis 1945, in dem slowenische Autorinnen, Frauenrechtlerinnen und andere prominente Frau-
en der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts behandelt werden, mit einem Beitrag von St.-Sch.
über das literarische Schaffen der Sloweninnen zwischen 1901 und 1945. In den Fokus ihrer
geschlechterspezifischen Literaturforschung geriet zu dieser Zeit auch Berta Bojetu Boeta,
slowenische Dichterin, Romanautorin und Schauspielerin (Maribor, 1945
– Ljubljana, 1997).
Das Leben und Wirken der Autorin jüdischer Herkunft wird für St.-Sch. zum Anlass, sich
noch einmal intensiv mit Leben und Schicksal vertriebener Menschen zu befassen. Diesmal
sind es die slowenischen Juden, die seit dem 13. Jahrhundert slowenische urbane Kommunen,
wie Maribor und Ptuj, bewohnten, den Vertreibungen des Zweiten Weltkriegs jedoch stark
ausgesetzt waren (Berta Bojetu Boeta: prvi mednarodni simpozij; zbornik predavanja, 2005).
Zum umfangreichen Opus von K. St.-Sch. zählen literarische Schriften und publizistische
Beiträge in deutschsprachigen sowie slowenischen Fachzeitschriften und der Presse.
Die vollständige Bibliografie von K. St.-Sch. ist vorhanden in: Katja Sturm-Schnabl Biblio-
grafie / Bibliografija. Hrsg.: Klub slowenischer StudentInnen in Wien (Klub slovenskih štu-
dentk in študentov na Dunaju) mit dem Vorwort von Andrej Leben, Wien 2006.
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 3, P – Z
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 3, P – Z
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1238
- Kategorie
- Lexika