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biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Band 3, P – Z
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T | Thomasina3292 memoriae (Auslöschen des Andenkens) den Namen ihres Vaters ab und benannten sich seit- her nach ihrer Mutter „de Porris“; gelegentlich verdeutscht als „von Lauchen“. Ihr Wappen ist nach einer Beschreibung in der Mailänder Matrikel von 1779 wie folgt zu beschreiben: Unter goldenem Schildeshaupte, worin ein gekrönter schwarzer Adler sind in dem von Rot und Gold sechsmal schrägrechts abgetheilten Schilde, drei weisse Lauchstauden mit aufwärts gekehrten grünen Blättern neben einander gestellt. Mit dieser Wappenbeschreibung stimmt das Wappen im Siegel des Mathematikers Georg Joachim Rheticus überein; er hat in seinen Siegeln das Wappen seiner Mutter geführt; nach seiner Erhebung in den Adelsstand 1548 ersetzte er die drei Lauchstangen durch drei Rettiche (Anspielung auf den Namen „Rheticus“). Nach ihrer Wiederverheiratung nahm Th. de P. den Namen ihres zweiten Ehemanns Wilhelm an. Th. de P. ist im Gegensatz zu ihren Kindern römisch-katholisch geblieben. Der Zeitpunkt der Geburt von Th. de P. ist nicht bekannt. Die Geburt ihrer Kinder um 1512 und 1514 lässt darauf schließen, dass Th. de P. einige Jahre vor 1500, etwa um 1495 (plus/ minus einige Jahre) geboren wurde. Ort ihrer Geburt war vielleicht in Mailand, auf jeden Fall lag er im Mailändischen. Das genaue Sterbedatum der Th. de P. steht ebenfalls nicht fest, fällt aber mit großer Wahr- scheinlichkeit in das Jahr 1554. Sie ist vermutlich in Bregenz gestorben, wo sie spätestens seit 1542 im Haus Kirchstraße Nr. 13 (ehemaliges Schirmgeschäft Heinrich) gewohnt hatte. Zu ihrem und ihres zweiten Ehemanns Gedächtnis wurde in der Bregenzer Pfarrkirche St. Gallus um den 16. Oktober eine Jahrzeit gehalten: … Jergen Wilhalms, Bartholomeen, seins Sons, Thonasina de Porus, ain Hausfraw gewesen Georgen Wilhalms, Magdalenen Irer Doch- ter, … Ihr Sohn, der Lutheraner Georg Joachim Rheticus, wurde in die Jahrzeit nicht aufge- nommen. Ihre nachgelassenen Mobilien wurden in einer Truhe Ettliche Jar hinder der Statt Bregentz verwarungsweiß versorgt und 1576 von städtischen Beamten inventarisiert. Als Eltern der Th. de P. werden ein mailändischer Gesandter Antonio Porro und dessen Gemahlin, Tochter eines Giovanni Ferrarii genannt (Vorarlberger Landesarchiv Adelsakten 36). Th. heiratete in erster Ehe um 1510 den gelehrten Arzt Georg Iserin, der vermutlich aus dem Veltlin (Mazzo?) stammte und Stadtarzt von Feldkirch war. Er wurde 1528 we- gen Betrugs und Zauberei zum Tode verurteilt und mit dem Schwert hingerichtet. Th. de P. verkaufte vor 1542 ihr Haus in Feldkirch, behielt aber einen Weinberg von 17,25 Ar am Ardetzenberg, der sich noch 1578 im Besitz der Erben Groß befand. Sie heiratete in zweiter Ehe den reichen, im Garnhandel tätigen Bregenzer Kaufmann Georg Wilhelm († um 1553). Wilhelm war Witwer und brachte aus seiner ersten Ehe mit Ursula Mock einen Sohn Bartholomäus mit in die Ehe. Georg Wilhelm war Mitglied des Bregenzer Stadtrates, er wurde 1541 als Abgeordneter zum gesamtösterreichischen Ausschusslandtag nach Linz geschickt, 1542 bis 1548 wirkte er als Stadtammann von Bregenz. Er galt 1542 bei der Re- gierung in Innsbruck als guter Kenner der Schweiz. 1542 reiste er nach Frankfurt am Main, 1544 bestätigte ihm der Kaiser in Speyer sein Wappen. Als Stadtammann von Bregenz erwirkte Wilhelm 1548 auf dem Augsburger Reichstag bei König Ferdinand I. ein Privileg für einen Wochenmarkt in Bregenz. Th. de P. hatte aus ihrer um 1510 geschlossenen ersten Ehe mit Georg Iserin zwei Kinder, eine etwa 1512 geborene Tochter Magdalena und den am 14. Februar 1514 in Feldkirch gebore- nen Sohn Johann Georg Rheticus. Beide Kinder wuchsen, teils in Feldkirch, teils in Italien,
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biografiA. Lexikon österreichischer Frauen, Band 3, P – Z
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
biografiA.
Untertitel
Lexikon österreichischer Frauen
Band
3, P – Z
Herausgeber
Ilse Korotin
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79590-2
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1238
Kategorie
Lexika
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