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Tidl | T 3299
Laufbahn: Emigrierte 1912 mit ihrem Cousin, dem Ophthalmologen Avraham Albert
Ticho (1883 –1960), den sie später heiratete, nach Israel. In Jerusalem eröffnete ihr Mann
eine Augenklinik und A. T. arbeitete eine Zeit lang als seine Assistentin. 1960 stirbt ihr
Mann und die Klinik wird geschlossen.
1924 kaufte sich das Paar Ticho eine Villa, die von einem großen Garten umgeben war und
in die sie Gäste der Britischen Regierung sowie KünstlerInnen, SchriftstellerInnen, Aka-
demikerInnen und Intellektuelle einluden. Gegen Ende ihres Lebens vererbte sie das Haus
mit ihrer Kunstsammlung, die auch einige ihrer Arbeiten umfasste sowie die umfangreiche
Judaica Sammlung ihres Mannes der Stadt Jerusalem.
A. T. stellte ihre Werke erstmals 1922 in Israel aus und unter einer Vielzahl von Ausstellun-
gen 1953 auch in der Sonderausstellung der Passedoit Galerie in New York sowie im Bezalel
Museum in Jerusalem. A. T. war besonders bekannt für ihre Bilder der Jerusalemer Hügel-
landschaft und für ihre Porträts. Sie veröffentlichte 1937 einen Band mit Ansichten Paläs-
tinas. Heute können A. T.s Arbeiten in den großen Museen dieser Welt gefunden werden.
Sie war Mitbegründerin der Bezalels Academy of Arts and Design in Jerusalem.
Ausz.: 1970 The Yakir Yerushalayim (Worthy Citizen of Jerusalem) Award, 1980 Israel Preis
für Malerei, Sandberg Preis. 2005 zur 190sten der 200 größten Israelis durch die Öffentlich-
keit gewählt.
L.: Douer 1992, ÖNB 2002, Wikipedia
Tidl Marie, geb. Hofmann, Wendl, Maria, Ridi, Käthe (Deckname); Gymnasialprofessorin,
Schriftstellerin und Widerstandskämpferin
Geb. Wien, 24. 1. 1916
Gest. Wien, 12. 7. 1995
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Adolf Hofmann, sozialdemokratischer Gewerkschafts-
beamter; Mutter: Marie.
LebenspartnerInnen, Kinder: Verheiratet mit Dipl.Ing. Johann Tidl; Sohn: Dr. Georg Hofmann.
Ausbildungen: Externe Schülerin der konservativen Internatsschule in der Kalvarienberg-
gasse, Wien 17. Studierte Germanistik, Geschichte und Romanistik an der Universität
Wien, 1941 Promotion zum Dr.phil. mit der Dissertation „Die Frauenarbeit in der Nieder-
österreichischen Textilindustrie“ bei Prof. Dr. Heinrich Srbik.
Laufbahn: Mitglied der sozialistischen Mittelschüler, danach der Roten Studenten, als deren
politische Leiterin sie wirkte (Leiterin der Gruppe der Philosophen). Beteiligte sich an der
antifaschistischen Demonstration gegen Hitler am 11. März 1938, schloss sich aber zur Tar-
nung dem Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbund an. Im November 1938 wurde
sie verhaftet. Anklage beim OLG Wien (23. 9. 1940), Urteil 19. 12. 1940, nach Freispruch
Fortsetzung des Studiums, was von Prof. Srbik vor dem Disziplinarausschuss der Universität
befürwortet wurde. Ab 1943 als Gymnasiallehrerin tätig. Nach 1945 Engagement in der
Friedensbewegung, KPÖ-Funktionärin. Verfasste zahlreiche historische Werke und Beiträge.
Ausz., Mitglsch.: Mitglied der IG Autoren, 1950 Preis der Arbeiterkammerstiftung für wis-
senschaftliches Arbeiten, 1963 Fritz-Jensen-Preis der „Österreichischen Volksstimme“, 1965
Förderungspreis des Österreichischen Bundesverlages, 1966 Kinder- und Jugendbuchpreis
der Stadt Wien, Professorentitel.
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 3, P – Z
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- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 3, P – Z
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1238
- Kategorie
- Lexika