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Trebitsch-Stein3322
Trebitsch-Stein Marianne, verh. Trebitsch; Kritikerin und Übersetzerin
Geb. Wien, 26. 12. 1883
Gest. Wien, 6. 4. 1938
LebenspartnerInnen, Kinder: Verheiratet mit Emil Trebitsch.
Biograph. Mitteilungen, Hinweise: Hinweis: Prof. Friedrich C. Heller am 12. 12. 2005.
Qu.: Tagblattarchiv (Personenmappe).
W.: „Irische Märchen. Von Königen, Helden, Riesen und Ungeheuern“ (o. J.). Herausgebe-
rin: „Roderich Random“ (1914). Übersetzung: „John Luther Long“
L.: ÖNB 2002, Semi-Kürschner 1912
Trefusis-Paynter Marta; Journalistin und Schriftstellerin
Geb. Wien, 1920
Gest. Perth, Australien, 14. 4. 2008
Herkunft, Verwandtschaften: Stammte aus einer Wiener jüdischen Familie. M. T.-P. verlor
ihre Eltern und 35 weitere Familienmitglieder im Holocaust.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1944 Heirat mit Guy Paynter († 1976) in Durban/Südafrika.
Leitete bis 1976 die „Old Mutual Life Insurance“ (später: Zambia State Insurance Corpo-
ration). 2 Söhne: Michael (* 1949), Geoffrey (* 1952).
Laufbahn: Flüchtete 1938 über Griechenland nach Palästina, wo sie in Steinbrüchen und
auf Tabakfarmen arbeitete. Ging später nach Tel Aviv und Haifa, wo sie gemeinsam mit
zwei anderen Mädchen die Musikgruppe „Marta’s Girls Trio“ gründete. Die Gruppe spielte
in den Jahren 1940 bis 1945 in verschiedenen Nachtklubs in Frankreich, Australien, Neusee-
land, Südafrika und den USA. Traf 1944 in Israel ihren späteren Ehemann, einen Manager
der „African Oxygen“, dem sie 1945 nach Nord-Rhodesien (dem späteren Sambia) folgte.
M. T.-P., die bereits als junges Mädchen zu schreiben begann, war ab 1953 Redaktionsassis-
tentin bei „Northern News“ (später „Times of Zambia“) und „Northern Rhodesia Adver-
tiser“ und entwickelte sich später zur führenden Journalistin des Landes, unterhielt Presse-
kolumnen und Fernsehsendungen, die für ihre kritische Berichterstattung bekannt waren.
International bekannt wurde die Schriftstellerin und Journalistin vor allem durch ihren Be-
richt über den ungeklärten Flugzeugabsturz des UN-Generalsekretärs Dag Hammarskjold
am 18. September 1961 bei Ndola, an der Grenze zwischen der abtrünnigen kongolesischen
Provinz Katanga und Nordrhodesien. Er war auf dem Weg zu einem Treffen mit dem Prä-
sidenten Katangas Moise Tschombé, um im Rahmen der ONUC-Mission der Vereinigten
Nationen in der Kongokrise zu vermitteln. Als Ursache für den Absturz seines Flugzeuges
wurden ein Abschuss durch die Truppen Katangas oder durch Söldner mit oder ohne Be-
teiligung der CIA, Belgiens oder des belgischen Königs Baudouin oder auch ein technischer
Defekt vermutet. Als lokale Journalistin gelangte M. T.-P. durch ortsansässige Informanten
als Erste an den Ort des Unglücks. 1998 zog sie zu ihrem Sohn Michael nach Australien.
Ausz., Mitglsch.: 1986 Member of the British Empire (MBE) in Anerkennung ihrer Ver-
dienste für den Journalismus in Zentralafrika.
W.: „From Sambia with Love. Through My Copper Tinted Glasses“ (1993)
L.: Limwanya 2008, Macmillan/Shapiro 1999, Who’s Who of Southern Africa 1962
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 3, P – Z
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 3, P – Z
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1238
- Kategorie
- Lexika