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Troll-Borostyáni | T 3331
Sie ist Sekretärin der Lagergemeinschaft Ravensbrück, eine Tätigkeit, die sie bis ins hohe
Alter ausübt, außerdem arbeitet sie auch im KZ-Verband und versucht als Zeitzeugin der
Schuljugend die Schrecken des Faschismus klar zu machen.
Im Jahre 2004 wird sie von den Leopoldstädter Grünen zur „Frau des Jahres“ gewählt und
erhält für ihr herausragendes Engagement den Anerkennungspreis „Leopoldine“.
Qu.: DÖW 5796, 50882, 51009.
L.: John 1990, Mayerhofer 1997, Mayerhofer 1997a, Spiegel 1967 Karin Nusko
Troll-Borostyáni Irma von, geb. Marie von Troll, Ps. Leo Bergen, Veritas; Musiklehrerin,
Erzählerin, Publizistin und Frauenrechtsaktivistin
Geb. Salzburg, Sbg. 31. 3. 1849 (1847)
Gest. Salzburg, Sbg., 10. 2. 1912
Herkunft, Verwandtschaften: Tochter des Otto von Troll, Beamter der Südbahngesellschaft,
und der Josephine. Sie war das jüngste von vier Kindern.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1874 (1875) Heirat mit dem ungarischen Journalisten Nandor
(Ferdinand) von Borostyáni († 1902).
Ausbildungen: 1862– 64 besuchte I. T.-B. das Erziehungsinstitut Kloster Nonnberg, 1870
kommt es zu ihrer Umbenennung in Irma und zur Übersiedlung nach Wien. Bis 1973 erhält
sie eine Ausbildung zur Schauspielerin und Pianistin. Sie publizierte zu jener Zeit unter
dem Pseudonym Leo Bergen in Zeitschriften.
Laufbahn: 1873 geht sie als Musiklehrerin nach Budapest, 1882 nach Salzburg, wo sie zur
Vorkämpferin der modernen Frauenbewegung mit zahlreichen theoretischen und program-
matischen Schriften wird. In der programmatischen Schrift „Die Mission unseres Jahrhun-
derts“ (1878) forderte sie freie Bildungs- und Berufswahl für Frauen sowie das allgemeine
Wahlrecht. 1893 gründet sie den Allgemeinen österreichischen Frauenverein; 1903 publizier-
te sie den „Katechismus der Frauenbewegung“. Erkenntnisse bzw. Ziele der theoretischen
Arbeit fanden ihren Niederschlag auch in ihrer Erzählprosa „Aus der Tiefe“, 2 Bände, 1892.
Ausz., Mitglsch.: Mitglied des Vereins für Schriftstellerinnen und Künstlerinnen Wien, Mit-
glied des Allgemeinen Schriftsteller-Vereins Berlin, Mitglied des Deutschen Bundes für Mut-
terschutz, Mitglied PAN Salzburg (Künstlergruppe um Georg Trakl, Hans Seebach, Karl Hauer),
Ehrenmitglied des Allgemeinen Österreichischen Frauenvereins 1908. Seit 1995 Troll-Boro-
styáni-Preis des Frauenbüros der Stadt Salzburg und der Stabsstelle für Chancengleichheit,
Anti-Diskriminierung und Frauenförderung des Landes Salzburg. Verkehrsflächenbenennung:
Irma-von-Troll-Straße im Salzburger Stadtteil Maxglan. Gedenktafel Salzburg, Griesgasse 4.
Qu.: Salzburg, Museum Carolino Augusteum, Bibliothek, Teilnachlass: Ca. 80 Briefe an
Troll-Borostyáni, vorwiegend Redaktionskorrespondenzen. Briefe an Wilhelmine Troll vom
Verlag Spohr über die Edition der Schriften von Irma von Troll-Borostyáni, 11 Hefte mit
Notizen, Lesefrüchten und tagebuchartigen Aufzeichnungen, wahrscheinlich von Josefine
Troll. Verzeichnung: Zettelkatalog. Ariadne-ÖNB/Datenbank „Frauen in Bewegung“, Tag-
blattarchiv (Personenmappe).
W. u.a.: „Die Mission unseres Jahrhunderts. Eine Studie über die Frauenfrage“ (1878), „Im
freien Reich. Ein Memorandum an alle Denkenden und Gesetzgeber zur Beseitigung so-
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 3, P – Z
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- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 3, P – Z
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1238
- Kategorie
- Lexika